Dreifach
lang eine gute Zielscheibe bot. Kugeln dröhnten gegen den Schornstein neben ihm, bis er das Oberdeck erreichte und sich auf den Gang warf, um, vor Anstrengung zitternd, nach Luft zu schnappen. Er drängte sich an die Tür des Offiziersquartiers. »Ich werd’ verrückt«, murmelte er.
Er lud seine Maschinenpistole auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und schob sich langsam bis zu einem Bullauge in Kopfhöhe. Dickstein riskierte einen Blick. Er sah eine Passage mit drei Türen auf jeder Seite und, am entfernten Ende, Leitern, die zur Messe hinab- und zum Kartenraum hinaufführten. Zwar wußte er, daß die Brücke über zwei Außenleitern vom Hauptdeck ebenso wie durch den Kartenraum erreicht werden konnte, aber die Araber kontrollierten jenen Teil des Schiffes immer noch und konnten die Außenleitern unter Feuer nehmen. Deshalb war dies der einzige Weg zur Brücke.
Dickstein öffnete die Tür und trat ein. Er schlich durch die Passage zur ersten Kabinentür, machte sie auf und warf eine Handgranate hinein. Als sich einer der Gegnerumwandte, schloß er die Tür. Er hörte, wie die Granate in dem kleinen Raum explodierte. Dann rannte er zu der nächsten Tür auf derselben Seite, öffnete sie und warf eine zweite Granate. Sie explodierte in einer leeren Kabine.
Es gab noch eine Tür auf dieser Seite, aber er besaß keine Handgranate mehr.
Er rannte zu der Tür, stieß sie auf und stürzte schießend hinein. Im Innern war ein Mann. Er hatte durch das Bullauge gefeuert, aber nun zog er seine Waffe aus dem Loch zurück und drehte sich um. Dicksteins Salve schnitt ihn in zwei Teile.
Dickstein wandte sich zur offenen Tür um und wartete. Die Tür der gegenüberliegenden Kabine flog auf, und Dickstein erschoß den Mann dahinter.
Blindlings um sich schießend, betrat er den Gang. Nur noch zwei Kabinen waren übrig. Die Tür der ersten öffnete sich, als Dickstein sie mit einem Kugelhagel eindeckte, und eine Leiche fiel heraus.
Noch eine. Dickstein lauerte. Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, dann schloß sie sich wieder. Er lief den Gang hinunter, trat die Tür auf und überschüttete die Kabine mit Kugeln. Sein Feuer wurde nicht erwidert. Er trat ein: Der Mann war von einem Querschläger getroffen worden und lag blutend auf der Koje.
Rasender Triumph überkam Dickstein: Er hatte das ganze Deck allein erobert.
Nun war die Brücke an der Reihe. Er rannte über den Gang nach vorn. Am entfernten Ende führten die Stufen hinauf zum Kartenraum und hinunter zur Offiziersmesse. Er trat auf die Leiter, blickte hoch und warf sich seitwärts zu Boden, als die Mündung einer Maschinenpistole auf ihn zeigte und zu feuern begann.
Seine Handgranaten waren verbraucht. Der Mann im Kartenraum war gegen Kugeln gefeit. Er konnte hinter dem Aufgang bleiben und blind die Leiter hinunterfeuern. Für Dickstein gab es keinen anderen Weg nach oben.
Er ging in eine der vorderen Kabinen, um das Deck zu inspizieren und die Situation einzuschätzen. Entsetzt sah er, was auf dem Vorderdeck geschehen war: Nur einer der vier Männer aus Abbas’ Gruppe feuerte noch, und Dickstein konnte mit Mühe drei Leichen erkennen. Zwei oder drei Maschinenpistolen schienen den letzten Israeli von der Brücke her aufs Korn zu nehmen und ihn hinter einer Ankerrolle festzunageln.
Dickstein spähte zur Seite. Feinberg war immer noch weit achtern – es war ihm nicht gelungen, Raum zu gewinnen. Und noch immer gab es kein Zeichen von den Männern, die nach unten gegangen waren.
Die Feddajin hatten sich in der Messe unter ihm gut verschanzt. Von ihrer überlegenen Position aus konnten sie die Männer an Deck und auf dem Zwischendeck unter sich in Schach halten. Um die Messe zu erobern, mußte man sie von allen Seiten gleichzeitig – auch von oben – angreifen. Aber das bedeutete, daß die Brücke, die unangreifbar war, zuerst fallen mußte.
Dickstein lief zurück durch die Passage und trat achtern hinaus. Es regnete immer noch in Strömen, aber der Himmel war von einem trüben, kalten Licht erhellt. Er konnte Feinberg auf einer und Dovrat auf der anderen Seite erkennen, rief ihre Namen, bis sie auf ihn aufmerksam wurden, und deutete auf die Kombüse. Er sprang vom Gang auf das Achterdeck, preschte hinüber und tauchte in die Kombüse ein.
Sie hatten ihn verstanden. Einen Moment später folgten sie ihm. Dickstein sagte: »Wir müssen die Messe einnehmen.«
»Und wie?« wollte Feinberg wissen.
»Halten Sie den Mund, und Sie werden es hören. Wir
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