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Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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erinnerte an ihn. Sie streckte die Pfote des Katers vor. Cortone schüttelte sie pflichtgemäß und sagte: »Sehr erfreut, Hezekiah.«
    Das Mädchen ging zu Dickstein hinüber. »Guten Morgen, Nat. Möchtest du Hezekiah streicheln?«
    »Ein süßes Kind«, sagte Cortone zu Ashford. »Ich muß mit Nat reden. Würden Sie mich entschuldigen?« Er näherte sich Dickstein, der sich niedergekniet hatte und den Kater streichelte.
    Nat und Suza schienen gut miteinander auszukommen. »Das ist mein Freund Alan«, erklärte er.
    »Wir kennen uns schon«, erwiderte sie und ließ die Wimpern flattern. Cortone dachte: Das hat sie von ihrer Mutter gelernt.
    »Wir waren zusammen im Krieg«, fuhr Dickstein fort.
    Suza blickte Cortone ins Gesicht. »Hast du Menschen getötet?«
    Er zögerte. »Ja, natürlich.«
    »Tut es dir leid?«
    »Nicht allzu leid. Es waren böse Menschen.«
    »Nat tut es leid. Deshalb möchte er nicht gern davon sprechen.«
    Das Kind hatte mehr aus Dickstein herausgeholt als alle Erwachsenen zusammengenommen.
    Der Kater sprang mit überraschender Gewandtheit aus Suzas Armen. Das Mädchen lief ihm nach, und Dickstein stand auf.
    »Ich würde nicht sagen, daß Mrs. Ashford unerreichbar ist«, begann Cortone ruhig.
    »So?«
    »Sie kann nicht mehr als fünfundzwanzig sein. Er ist mindestens zwanzig Jahre älter, und ich wette, daß er sein Pulver längst verschossen hat. Wenn sie vor dem Krieg geheiratet haben, ist sie damals ungefähr siebzehn gewesen. Und sie scheinen nicht gerade zärtlich miteinander umzugehen.«
    »Wenn ich dir nur glauben könnte«, sagte Dickstein. Er war nicht so interessiert, wie er hätte sein sollen. »Komm und sieh dir den Garten an.«
    Sie gingen durch die Terrassentür hinaus. Die Sonne war kräftiger geworden und die Luft nicht mehr so von klirrender Kälte erfüllt. Der Garten dehnte sich als grüne und braune Wildnis bis hinab zum Flußrand. Sie ließen das Haus hinter sich.
    »Du hältst nicht viel von diesen Leuten«, sagte Dickstein.
    »Der Krieg ist vorbei«, antwortete Cortone. »Du und ich, wir leben jetzt in verschiedenen Welten. All das – Professoren, Schachpartien, Sherrypartys ... ich könnte genausogut auf dem Mars sein. Für mich geht es darum, Geschäfte zu machen, Konkurrenten auszutricksen, ein paar Dollars zu verdienen. Ich wollte dir einen Job bei mir anbieten, aber ich nehme an, daß ich meine Zeit verschwenden würde.«
    »Alan ...«
    »Ach, zum Teufel. Unser Kontakt wird jetzt wahrscheinlichabreißen – ich bin kein großer Briefschreiber. Aber ich werde nicht vergessen, daß ich dir mein Leben verdanke. Wenn ich einmal meine Schuld begleichen kann, weißt du, wo du mich finden kannst.«
    Dickstein öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, dann hörten sie die Stimmen.
    »Oh ... nein, nicht hier, nicht jetzt ...« Es war eine Frau.
    »Doch!« Ein Mann.
    Dickstein und Cortone standen neben einer dichten, kastenförmigen Hecke, die einen Winkel des Gartens abschnitt: Jemand hatte angefangen, ein Labyrinth zu pflanzen, und die Arbeit nicht beendet. Ein paar Schritte von ihnen entfernt öffnete sich eine Lücke, dann knickte die Hecke im rechten Winkel ab und führte am Flußufer entlang. Die Stimmen waren deutlich von der anderen Seite des Laubwerks zu hören.
    Die Frau wieder, leise und mit heiserer Stimme. »Hör auf, verdammt, oder ich schreie.«
    Dickstein und Cortone traten durch die Lücke.
    Cortone würde nie vergessen, was er sah. Er starrte die beiden Menschen an und warf Dickstein neben sich einen entsetzten Blick zu. Dicksteins Gesicht war grau vor Schreck, er wirkte krank; sein Mund öffnete sich, während er voll Abscheu und Verzweiflung zusah. Cortone richtete den Blick wieder auf das Paar.
    Die Frau war Eila Ashford. Ihr Kleid war bis zur Taille hochgeschoben, ihr Gesicht war vor Lust gerötet, und sie küßte Yasif Hassan.

1
    D IE
LAUTSPRECHERANLAGE IM Flughafen von Kairo machte ein Geräusch wie eine Türklingel, dann wurde die Ankunft des Alitalia-Fluges aus Mailand auf arabisch, italienisch, französisch und englisch angekündigt. Tofik el-Masiri verließ seinen Tisch am Büfett und bahnte sich einen Weg zur Aussichtsterrasse. Er setzte seine Sonnenbrille auf, um über die glänzende Betonbrüstung zu blicken. Die Caravelle war schon gelandet und rollte heran.
    Tofik war eines Telegramms wegen gekommen. Es war am Morgen von seinem »Onkel« in Rom eingetroffen und verschlüsselt gewesen. Jedes Unternehmen konnte für internationale Telegramme

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