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Dreiländermord

Dreiländermord

Titel: Dreiländermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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dem Motto: Gnadenlos auch beim eigenen Tod.« Dobbermann verzog kurz den Mundwinkel.
»Eigentlich überflüssig, aber na ja, er war immer ein wenig sensibel gewesen.«
    Er lächelte Böhnke wieder an.
    »Und spätestens nachdem Sie meinen Freund, den Bauunternehmer, belästigt
hatten, war uns klar, dass Sie zur Gefahr wurden. Rennickens hat deshalb nach Rücksprache
mit mir beschlossen, Sie zu beseitigen, nachdem auch der Bauunternehmer aus unserer
Lebensrallye ausgeschieden war. Sie hatten jedoch verdammtes Glück und einen Freund,
der wohl ein wenig pikiert war, dass ihm Rennickens dank der Unterstützung seines
Freundes, dem Landrat Fritz Pech, den Chefposten bei der Polizei vor der Nase weggeschnappt
hat.«
    Dobbermann seufzte. »Und so bin ich der letzte Übriggebliebene der
Gnadenlosen und werde meine Freunde rächen, indem ich Ihnen helfe zu sterben. Das
Leben ist schon ein Scheißspiel, Herr Böhnke.« Er näherte sich drohend und entschlossen.
    Böhnke stand auf und klammerte sich an eine Stange. Dobbermann sollte
ihn nicht zu greifen bekommen.
     
    »Es ist kein Scheißspiel, es ist ein Mordsspiel, Herr Dobbermann. Und
es ist ein Spiel, das ab sofort endlich zu Ende ist«, meldete sich eine laute Stimme
aus dem Hintergrund, während sich die beiden Männer belauerten.
    Die Verblüffung bei Dobbermann war noch größer als die Erleichterung
bei Böhnke, als Küpper aus der Kajüte hervortrat.
    »Ich habe alles protokolliert, das Gespräch in der Kneipe ebenso wie
Ihr Geständnis an Bord.« Demonstrativ zeigte Küpper ein Aufnahmegerät. »Sorry, dass
ich dir den Rücken demoliert habe«, sagte er zu Böhnke. »Aber ich musste schnell
auf die Esperanza, bevor ihr euch auf den Weg machtet. Außerdem musste ich dir noch
sagen, wer unser ominöser D. ist.« Der Bernhardiner sah streng auf den immer noch
staunenden Dobbermann. »Und jetzt wäre es sehr schön, wenn Sie die Maschine wieder
anwerfen würden und uns in den Hafen zurückbringen.«
    Langsam löste sich Dobbermann aus seiner Erstarrung. »Sie haben richtigerweise
gesagt, es ist ein Mordsspiel. Und zu einem Mordsspiel gehört auch ein mordsmäßiger
Abgang.«
    Schnell griff er nach Böhnke und wollte ihn zu
sich zerren. Doch auch Küpper packte zu. Mit einem kräftigen Ruck riss er Böhnke
von Dobbermann los und an sich. Beide gerieten ins Stolpern. Ehe sich die Kommissare
besinnen oder gar eingreifen konnten, hatte sich Dobbermann rücklings über die Reling
ins Meer fallen lassen.
    Oder war er vielleicht unfreiwillig über Bord
gegangen, weil er bei dem Gerangel das Gleichgewicht verloren hatte? Böhnke hätte
es nicht sagen können. »Wir müssen ihn rausholen«, rief er aufgeregt.
    »Warum sollten wir?« Küpper widersprach kopfschüttelnd.
»Nein. Das Schwein wollte dich mit über Bord nehmen.« Küpper sah teilnahmslos zu,
wie sich Dobbermann, von den Wellen getragen, entfernte. »Ehe wir ihn erreichen,
ist er abgesoffen. Oder willst du etwa hinter ihm herschwimmen, damit er dich mit
in den nassen Tod zieht?«
    »Ob er es bis zum Ufer schafft?« Böhnke schaute in die Wellen, auf
denen Dobbermann auf und ab tanzte. »Dem traue ich alles zu. Das ist eine penetrante
Inselratte.«
    »Glaube ich nicht«, erwiderte Küpper, ohne zu wissen, was Böhnke meinte,
»der schwimmt aufs Meer hinaus und nicht Richtung Land. Oder siehst du etwa irgendwo
ein Schiff, das ihn aufnehmen könnte? Er kann sich immer noch anders entscheiden
und zu uns zurückschwimmen. Dann hieven wir ihn an Bord. Jedoch wird er das nicht
tun. In ein paar Minuten hat der es hinter sich und du hast ein sicheres Leben.«
    Böhnke seufzte unzufrieden: »Na denn, wenn es sein muss, lass uns eben
umkehren. Ich will nicht dabei sein, wenn er im Meer versinkt.« Er fühlte sich nicht
wohl in seiner Haut. »Und ich hoffe, du kannst mit dem Boot umgehen.«
    »Keine Sorge, mein Freund«, brummte Küpper. »Ich habe mich bereits
als Kind auf Booten rumgetrieben, da hast du noch mit deinem gelben Quietscheentchen
in der Badewanne gespielt.« Er schmunzelte. »Und viel dazu gelernt hast du in der
Zwischenzeit nicht. Du hast gar nicht mitbekommen, dass ich in den letzten Tagen
immer in deiner Nähe war. Hast mich schön auf Trab gehalten, doch dank Wenzel habe
ich dir alle Infos besorgen könne.« Er betrachtete seinen Freund wohlwollend. »Ich
bringe dich heil zurück nach Huppenbroich. Ich hab’s deiner Chefin versprochen.«

23.
    Wer schrieb ihm schon eine Ansichtskarte? Und dann auch noch aus

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