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Dreimond - Das verlorene Rudel

Dreimond - Das verlorene Rudel

Titel: Dreimond - Das verlorene Rudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola L. Gabriel
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Neuschnee.
    »Wir haben klare Anweisungen, Schattenklaue«, entgegnete sie und bedeutete Bluter, sich Durchgang zu verschaffen.
    »Es ist klar, wonach ihr sucht!«, sagte er mit gebrochener Stimme. »Ihr braucht den Jungen nicht dafür!«
    »Ach ja?« Die Wölfin sah ihn geringschätzig an.
    »Ich weiß, wo die Kralle versteckt ist!«, warf er seinen einzigen Trumpf in die Waagschale.
    »Warum sollten wir dir trauen?«, zischte Bluter.
    »Ich schwöre es«, flüsterte Serafin, den Blick auf Neuschnee gerichtet.
    Die Wolfsfrau schwieg.
    Serafin kam es wie Stunden vor, in denen all seine Hoffnung zerrann, ehe sie endlich nickte.
    »Wir haben schon zu viel Zeit vergeudet. Lasst uns aufbrechen – zu dritt!«
    »Neuschnee!«, fuhr Bluter sie an. »Was wird Alkarn dazu sagen?«
    Zorn funkelte in ihren Augen. »Ich frage mich vielmehr, was Alkarn dazu sagen wird, dass du den Befehl seiner Wölfin infrage stellst! Denkst du nicht, dass du dich heute schon weit genug aus dem Fenster gelehnt hast?«
    »Ich … Verzeih mir …«, stammelte Bluter.
    Serafin gab den Weg frei, dann folgte er Neuschnee und Bluter. Da spürte er eine Hand auf der Schulter.
    »Hier geblieben! Glaubst du nicht, dass du uns eine Erklärung schuldest …?«, sagte Lex.
    Serafin lächelte traurig.
    »Pass auf den Jungen auf.« Er rammte Lex seine Faust in die Magengrube.
    Röchelnd brach sein Freund zusammen.
    Serafin sah sich nicht nach ihm um, als er das Forsthaus für immer hinter sich ließ.
    Es war Zeit zu gehen. Zeit zu sterben.

Kapitel 8
    Fort
     
     
     
    I m Laufen schob Fiona hastig den letzten Tannenzweig beiseite, der ihr den Blick zum Forsthaus versperrte. Friedlich, zu friedlich stand das dunkle Fachwerkhaus unter dem wolkenverhangenen Himmel. Kein Licht brannte, nicht ein Laut war zu hören. Als sie näher kam , sah sie die weit aufgerissene Tür.
    Lex kauerte am Türpfosten.
    Keuchend rannte sie zu ihm, beugte sich tief besorgt zu ihm hinunter.
    Sein Hemd war zerrissen und blutig, ein blauer Bluterguss verlief breit über seine linke Wange.
    »Lex, was ist hier passiert …? Wo ist Carras? Wo ist Serafin?«, schrie sie ihn an.
    Da schoss seine Faust vor. Wieder und wieder schlug er gegen den Türrahmen. »Mist! Verdammter Mist!«, brüllte er dabei in verzweifelter Wut.
    Desiree, die argwöhnisch aus ihrem Versteck hinter der Treppe kam, floh quiekend zurück ins Haus.
    Lex hämmerte nun mit beiden Händen gegen das Holz, bis sich Fiona nicht mehr anders zu helfen wusste, als nach seinem rechten Arm zu greifen und sich zwischen den Wolfsmann und den Türrahmen in den Hauseingang zu schieben. Mit einer ruppigen Bewegung versuchte Lex, ihre Hand abzuschütteln, doch als sie sich daraufhin nur noch fester in seinen Arm krallte, hielt er inne.
    »Serafin ist fort! Fort! Er kommt nicht wieder, kapiert? Mehr brauchst du nicht zu wissen …!«
    »Was soll das heißen?«, rief Fiona fassungslos. » Haben Neuschnee und dieser … dieser Bluter ihm etwas angetan?«
    Lex lachte bitter auf. »Hast du’s noch immer nicht kapiert? Serafin, Bluter und Neuschnee sind einträchtig davongezogen. Weil sie ein kleines, feines Geheimnis teilen: Sie gehören zur Schwarzen Sichel! «
    Ungläubig schüttelte Fiona den Kopf. »Serafin und die Schwarzen Sichel ? Nie und nimmer!« Alles in ihr protestierte.
    »Er hat es zugegeben«, presste Lex hervor. »Serafin ist nicht zufällig dort gewesen, als Carras’ Eltern getötet wurden. Er hat sie aufgespürt! Serafin hat … Er ist … Ich weiß nicht, wer er ist! Er hat uns alle betrogen!«
    »Und darauf willst du’s jetzt beruhen lassen …? « Fiona bohrte ihre Finger in sein Hemd, als wäre Lex allein für all das verantwortlich, was an diesem Tag kaputt gegangen war. »Einfach hierbleiben – und Serafin sterben lassen?«, schrie sie ihn an.
    Erschrocken sah Lex sie an. »Was soll das heißen, ihn sterben lassen?«
    Zitternd ließ Fiona ihn los. »Ich hab‘ sie belauscht, Neuschnee und Serafin. Er wusste, dass Neuschnee es auf ihn abgesehen hatte. Sie hat gesagt, er sei ein Dieb und ein Verräter und dass er jetzt zurückkehren und für all das geradestehen soll! Er hat gemeint, wenn er das tut, bringen sie ihn um!«
    Lex legte seine Hand vor die Augen.
    »Ich … Ich versteh‘ das alles nicht. Wenn er das wusste, warum ist er dann …«
    »Für Carras!«, begriff Fiona plötzlich und fuhr herum. »Wo ist Carras? Sag mir nicht, dass er …«
    »Carras weiß alles. Er ist abgehauen«, erklärte

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