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Dreimond - Das verlorene Rudel

Dreimond - Das verlorene Rudel

Titel: Dreimond - Das verlorene Rudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola L. Gabriel
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Lex müde.
    »Ich bin mir sicher, dass Serafin ihn schützen wollte«, rief Fiona verzweifelt.
    »Verdammter Mist!«
    Noch einmal schlug Lex die Faust gegen den Türrahmen, sprang auf und preschte los in Richtung Wald.
    »Lex! Wo willst du hin? Warte bitte!«
    Sie hatte es nicht wirklich erwartet, doch er hielt an. »Na, wohin schon? Ich hol die Drei ein, bring Neuschnee, der falschen Schlange, Manieren bei, puste diesem Bluter endgültig die Lichter aus – und dann, dann schleife ich Serafin hierher zurück, auf dass er uns Rede und Antwort steht!«
    »Ein ausgegorener Plan …«, fasste Fiona ironisch zusammen, rannte zu Lex und sah ihn durchdringend an. »Und was wird aus Carras …?«
    Er senkte betreten den Blick.
    Entschlossener nahm Fiona ihn bei der Hand. »Lex, Carras braucht uns!«
    »Uns?«
    »Ja, uns! Dich und mich! Wen sonst? Ich werd’ ihn allein nie finden. Komm schon, wir suchen ihn! Zuerst Carras, dann Serafin! Verstanden?«
    Lex nickte langsam. »Habe verstanden. Bestimmt ist er in den Wald gelaufen.«
    Fiona ließ seine Hand nicht los, als sie Seite an Seite in den Johannisforst rannten.
     
    *
     
    Sie fanden Carras am Ufer jenes Bergbachs, an dem sie noch in der letzten Nacht im Mondlicht gebadet hatten. Unbeweglich saß er da und blickte ausdruckslos ins nebelumwobene Wasser. Er schien ihre Rufe nicht wahrzunehmen. Da lief sie zu ihm und schloss ihn schützend in die Arme.
    »Es tut mir alles so leid!«
    Carras sagte keinen Ton, rührte sich nicht einmal.
    Fiona bekam es mit der Angst zu tun.
    »Carras … du bist ja ganz blass. Du musst frieren. Komm, lass uns erst einmal zurück zum Forsthaus gehen …«, redete sie auf ihn ein, strich ihm wieder und wieder tröstend über die Schulter und das gelockte Haar. Doch er blieb starr, es war, als spräche sie zu einer Puppe. »Hör zu! Ich bin mir sicher, dass Serafin für alles, was er getan hat, gute Gründe hatte! Er hat dich furchtbar gern, das weiß ich.«
    Reglos blickte er ins Wasser.
    »Ach, Carras! Bitte …!«
    Verzweifelt schüttelte sie ihn und zuckte zusammen, als Lex, der sich bis jetzt zurückgehalten hatte, sie bestimmt beiseiteschob, und Carras mit einem Ruck auf die Beine zog.
    »Reiß dich zusammen, Junge!«
    Carras senkte seinen Blick. Seinen Körper ließ er wie leblos in Lex‘ Händen hängen.
    Plötzlich schrie Lex markerschütternd, hob Carras hoch und warf ihn in den Bach, der an dieser Stelle zu einem Teich aufgestaut war.
    Fiona wollte protestieren, doch nur Sekunden später folgte Lex dem Kind ins kalte Nass.
    Carras tauchte japsend und keuchend aus dem Wasser auf. Er rang entsetzt nach Luft und schlug nach Lex. »Was sollte das? Du spinnst wohl?«
    » So, sind wir also wieder zum Leben erwacht? Sehr schön!«, schnaubte der Wolfsmann nur und griff nach Carras‘ Fäusten. »Dann sperr’ jetzt mal die Lauscher auf!«
    Der Junge riss sich von ihm los. Das Wasser schlug zitternde Wellen.
    »Ich … Ich will nichts hören!«, fuhr er Lex an. »Kein Wort will ich mehr hören über diesen … diesen Lügner!«
    »Du hast recht.« Lex Stimme bebte.
    Carras sah ihn verwirrt an.
    »Ja, Serafin hat uns belogen. Ich weiß nicht, was er mit der Sichel zu schaffen hat. Ich weiß nicht, welchen Dreck er am Stecken hat. Keine Ahnung! Aber eines ist mir klar geworden. Damals im Kornfeld, da hat er dich nicht dem sicheren Tod überlassen, da hat er dich mitgenommen! Und er hat dich all die Jahre aufgezogen! Ist das so gewesen, Carras? Oder ist das eine Lüge? Hä? Ich rede mit dir!«
    »Das … Das ist so gewesen …«, stammelte der Junge.
    Lex‘ Stimme blieb laut und fest. »Seit ich mit euch beiden reise, hat Serafin dir und mir Zigtausend Mal aus der Patsche geholfen! Richtig oder falsch, Carras?«
    »Richtig …«
    »Gut.« Lex nickte zufrieden, »Ich sag’ dir mal was. Es zählt jetzt nicht, was für einen Mist Serafin gebaut hat! Jetzt nicht! Denn diesmal sitzt er in der Klemme, diesmal ist er in Gefahr! Da lass’ ich ihn nicht hängen! Da hol ich ihn zurück, ob es ihm nun passt oder nicht! Also, Carras, was ist? Kommst du mit mir …?«
    Carras schluchzte.
    »Ich … Ich …«, stammelte er schließlich. »Ich könnte ja doch nichts tun. Ich habe mich immer bloß auf Serafin verlassen …«
    »Ja«, brummte Lex. »Serafin hat dich ganz schön in Watte gepackt, was? Auch jetzt stiehlt er sich lieber davon, anstatt mit uns beiden zu reden. Der will sich nicht mal helfen lassen! Aber eins sag’ ich dir. Das

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