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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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Seine Glieder waren steif und unbeweglich, aber er hatte die Kontrolle über sie zurückerlangt.
    Ich bin wieder Herr meiner selbst , frohlockte er.
    Als er seine Augen aufschlug erwartete er automatisch eine verschwommene Sicht, als würde er durch eine Brille mit beschlagenen Gläsern sehen. Aber das war ganz und gar nicht der Fall. Er konnte seine Umgebung wieder völlig klar wahrnehmen. Adam fühlte, dass die verbrauchten Kräfte in seinen Körper zurückkehrten, wie der verlorene Sohn zum Vater.
    Wie lange mochte er geruht haben?
    Adams Blick glitt durch den Raum. Jener war tatsächlich groß und verglichen mit den kümmerlichen vier Mal vier Metern der Zelle sogar riesig . Es handelte sich um einen weitläufigen Raum, vielleicht zehn auf fünfzehn Meter messend, wahrscheinlich mehr. Er war noch nie sehr gut im Schätzen gewesen.
    Die Matratze, auf der er geschlafen hatte, ruhte auf einem Aluminiumgestell. Es handelte sich bei der Konstruktion um kein gewöhnliches Bett, wie er zuerst vermutet hatte, sondern um eine schlichte Krankenliege. Die Matratze steckte in einem sterilen, weißen Spannbetttuch. Auch die Kissen und der Überzug der Decke waren reinweiß. Überhaupt alles um ihn herum war weiß!
    Es gab noch mehr Krankenliegen in dem Raum. Adam zählte insgesamt 25 davon. Jeweils zwei links und zwei rechts von seiner, sodass exakt fünf in einer Reihe standen, und dann noch vier weitere solcher Fünferreihen vor ihm. Hinter den geradezu militärisch formierten Krankenliegen entdeckte er Schränke aus Glas, in denen Mullbinden, Medikamentenschachteln in den verschiedensten Formen und Farben, und noch vieles mehr verstaut war.
    Die Krankenstation , bemerkte er nüchtern.
    Adams Blick tastete die beiden Türen ab, die aus dem Raum hinausführten. Eine schmale Luke und eine größere Schleuse. Erstere erkannte er sofort wieder. Er würde sie nie wieder vergessen können. Es handelte sich dabei um den Zugang zur Zelle. Seiner Zelle. Obwohl er die Tür lange ignoriert hatte, hatte er sie sich dennoch ganz genau eingeprägt. Die schmale Luke schien ihn wie das Maul eines riesigen Ungeheuers anzugrinsen.
    Bald werde ich dich zurückholen , drohte die Bestie.
    Er wandte seinen Blick ab und die Tür verwandelte sich zurück in eine normale, langweilige Luke. Adams Herz raste.
    Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht alleine war. Ein paar Liegen entfernt hockte eine Gestalt mit übereinander geschlagenen Beinen auf einem Aluminiumgestell ohne Matratze. Adam hörte Folie rascheln und ein krampfhaftes Schlucken.
    »Hey«, machte er die Gestalt darauf aufmerksam, dass er bei Bewusstsein war.
    Diese schien nicht daran interessiert zu sein und wandte ihm unbeirrt den Rücken zu.
    »Das ist nicht besonders höflich«, stellte Adam fest.
    Er stieg umständlich von seiner Liege. Seine Beine waren noch leicht taub. Sie gehorchten ihm zwar, aber nur stockend. Adam bewegte sich kantig, wie ein Roboter der frühesten Entwicklungsphase. Als er seine Füße auf dem Boden aufsetzte, zuckte eine unangenehme Welle des Schmerzes durch seinen Körper. Die Pein erinnerte ihn schmerzlich an seinen letzten, waghalsigen Ausflug, den er natürlich nicht vergessen hatte. Wie könnte er auch?
    Trotzdem fühlte er sich stärker und ausgeruhter als beim vorangegangenen Mal. Er machte einen tapsigen Schritt und balancierte mit ausgebreiteten Armen sein Gleichgewicht aus. Sein Handgelenk hing nicht mehr am Tropf, aber es standen noch immer diverse Gerätschaften, wie eine Armee aus blechernen Soldaten, um seine Liege herum. Im Slalom kurvte Adam zwischen den piepsenden Apparaten hindurch, deren Verwendungszweck er nur raten konnte.
    In Schweiß gebadet erreichte er Roland.
    »Du bist verrückt«, kommentierte der Krieger seine Aktion trocken.
    »Und du bist nicht besonders höflich«, tadelte Adam ihn noch einmal.
    Er studierte Rolands versteinerte Züge. Das Gesicht des Kriegers bestand aus tiefen Furchen, Kratern und Falten, und wurde von einem ungepflegten Vollbart beherrscht. Strähnen des langen, gelockten Haars fielen ihm ins Gesicht und spalteten sein linkes Auge, wie eine schwarze Sichel.
    Adam kratzte sich an seinem ausgeprägten Doppelkinn und bemerkte, dass auch ihm ein Vollbart gewachsen war. Die Mähne auf seinem Kopf reichte inzwischen bis zu seinen Schultern hinab. Er erinnerte sich dunkel daran, dass er bereits in der Zelle Veränderungen an sich festgestellt hatte.
    Was war zwischen der Flucht vom Todesplateau und seinem Erwachen in

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