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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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irgendwo in der Ecke des Raumes auf einem weißen Schemel und sagte nichts, verfolgte aber jede von Adams Bewegungen mit misstrauischem Blick.
    Adam wandte sich unterdessen den Schränken zu. Im Ersten fand er nur Medikamentenpackungen. Einige davon waren angebrochen, unter anderem auch ein Mittel gegen Fieber. Roland musste es ihm gegeben haben. Adam konnte sich gar nicht daran erinnern, dass er an erhöhter Temperatur gelitten hatte. Andererseits war es eine Zeitlang bitterkalt in dem stählernen Würfel gewesen. Er durfte sich also nicht wundern, wenn er sich dort wirklich etwas eingefangen hatte …
    Bereits im zweiten Schrank wurde Adam fündig. Vor ihm lag eine ganze Schublade voll mit penibel gefalteten Kleidungsstücken. Die meisten waren grün, einige auch weiß. Allesamt bestanden sie aus einem dünnen Stoff, der kleine Löcher hatte. Adam fand leider keine Hose, die ihm passte. Er streifte das orangefarbene Leibchen ab und musterte skeptisch sein Spiegelbild, das von einer der Glastüren reflektiert wurde. Er wirkte unterernährt. Seine Rippen zeichneten sich deutlich unter der blassen Haut ab.
    Adam suchte die kleinste Hose, die er finden konnte, schlüpfte hinein und zog den Gummibund an der Taille und an den Fußgelenken so eng, wie es nur ging. Danach zupfte er probeweise am Bund. Die Hose hielt.
    Auch die Hemden wollten ihm nicht so richtig passen. Adam zog sich ein schlichtes, grünes Operationsleibchen an und band es an der Hüfte mit einem groben Strick fest. Danach warf er noch einmal einen kritischen Blick in den improvisierten Spiegel.
    Er machte einen bemitleidenswerten Eindruck.
    Neidisch sah er zu Roland hinüber, der eine Bluejeans und ein hautenges, schwarzes Top aus irgendwelchen Kunststofffasern trug. Wo er die Kleidung wohl herbekommen hatte? Ob Adam ihn danach fragen konnte? Wahrscheinlich würde er sowieso keine Antwort bekommen.
    Ein komischer Kauz , echote es durch seinen Kopf.
    Er verabschiedete sich von den Schränken und kehrte zu der Liege zurück, auf der er geruht hatte. Nicht weit davon entfernt fand er die blaue Plastikbox mit den Riegeln. Adam dachte darüber nach, ob er etwas essen sollte. In seinem Magen brodelte es, wie im Inneren eines Vulkans, der kurz vor dem Ausbruch steht.
    Adam nahm einen der Riegel und riss die goldene Frischhaltefolie ein. Es handelte sich um die ganz normale Notfallnahrung, die es an Bord jedes Raumschiffs gab. Er brach ein Stück ab und schob es in seinen Mund. Es klebte und schmeckte scheußlich süß nach Banane.
    Hauptsache es macht satt , dachte er genügsam.
    Roland kam zu ihm herüber und reichte ihm ein durchsichtiges Kunststoffbehältnis, das er mit dem lauwarmen Wasser aus dem Hahn in der Ecke gefüllt hatte. Adam hatte überhaupt nichts bemerkt. Weder dass Roland sich erhoben hatte, noch dass Wasser gesprudelt war.
    Er nahm das Behältnis (einen der Becher, die man bei einem Arztbesuch leer mit auf die Toilette nimmt und zu einem Drittel gefüllt wieder zurückbringt). Adam verbannte den abscheulichen Gedanken aus seinem Kopf und trank.
    »Hast du eine Ahnung wo die anderen sind?«, fragte er neugierig.
    Er rechnete nicht wirklich mit einer Antwort.
    »Ich bin noch keinem begegnet«, sagte Roland zu seiner Überraschung. »Aber ich habe diesen Raum auch nicht verlassen. Hier gibt es alles, was ich brauche um zu überleben.«
    »Aber wie lange noch? Die Riegel reichen allerhöchstens für vier Tage.«
    »Sie reichen für eine Woche«, korrigierte ihn Roland.
    »Und wenn schon? Was dann? Was dann, Roland? Willst du den letzten Riegel nehmen und ihn auf zauberhafte Weise vermehren, so wie Jesus es mit dem Fisch und dem Brot gemacht hat? Willst du auf ein Wunder warten?«
    Adams Stimme wurde hysterisch.
    »Hier drinnen sind wir sicher«, wich Roland seinen Fragen aus und senkte den Blick zu Boden, sodass Adam seine Augen nicht sehen konnte.
    »Sicher vor was?«, fragte dieser irritiert.
    Er hatte für einen kurzen Augenblick, für den Bruchteil einer Sekunde, etwas in Rolands Augen gesehen. Angst. Blinde Angst, wie sie ein Kind hat, das alleine in der Dunkelheit sitzt, zittert und sich vor Monstern fürchtet, die unterm Bett leben. Dieses Kind war Roland und er versteckte sich auf der Krankenstation, wie der verängstigte Knabe unter seiner Bettdecke, in dem Glauben die Monster könnten den Stoff nicht durchdringen.
    »Sicher vor was, Roland?«, fragte Adam eine Spur lauter.
    Roland antwortete nicht.
    Aber das musste er auch gar

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