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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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Pritschen mit dünnen Matratzen, einen Aufenthaltsraum mit einem Sessel, einem Sofa und einem Fernseher, der jedoch nur Schwarz-Weiß-Geflimmer zeigte, ein Badezimmer mit einer Wanne, einer großen Dusche, einem Waschbecken, und schließlich eine Schleuse, die sich zur Abwechslung einmal öffnen ließ und in einen langen Korridor führte, den sie nicht genauer untersuchten.
    Adam hörte, wie im Badezimmer ein Wasserhahn aufgedreht wurde. Er trat ein und erhaschte einen Blick auf Eves nackten Hintern. Sie hatte sich entkleidet und war gerade dabei ein großes Handtuch um ihren Körper zu wickeln. Er wich peinlich berührt zurück, beugte sich dann aber doch noch einmal neugierig nach vorne.
    »Ich dusche«, rief Eve, die ihn nicht bemerkt hatte.
    Ihre Stimme klang gedämpft, weil sie zwischen den Kunststoffwänden der Dusche verschwunden war. Adam nahm die junge Frau nur noch als hautfarbenen, verschwommenen Fleck wahr, wie ein Pastellfarbenbild oder als ob er durch Fieberglas blicken würde.
    Hinter ihm räusperte sich Roland übertrieben. Gerade so laut, dass Adam ihn hörte und ertappt zusammenfuhr, und gerade so leise, dass Eve nichts davon mitbekam.
    »Du hast mich erschreckt«, sagte Adam vorwurfsvoll.
    »Das tut mir Leid.«
    Seine Züge blieben dabei völlig unbewegt.
    Adam entfernte sich von der Badezimmertür »Du begehrst sie.«
    Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Was redest du für einen Blödsinn«, erwiderte Adam reflexartig.
    Er antwortete viel zu schnell und viel zu aggressiv. Roland musste zwangläufig bemerken, dass seine Worte eben kein »Blödsinn« gewesen waren. Aber das kümmerte Adam nicht. Er war viel zu geschockt über die Tatsache, dass Roland genau die Worte ausgesprochen hatte, die ihm selbst vor kaum drei Stunden durch den Kopf gegangen waren. Und mehr noch. Er hatte den exakten Wortlaut wieder gegeben.
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen«, beruhigte ihn Roland. »Ich werde es ihr nicht sagen und ich werde euch auch nicht im Weg stehen. Ich befürchte nur, dass ich langsam zum dritten Rad am Wagen werde, und das ist ja bekanntlich abkömmlich.«
    »Das ist Schwachsinn«, wehrte sich Adam weiter. »Da ist nichts zwischen uns und da wird auch niemals etwas sein. Wir stehen das gemeinsam durch. Alle drei.«
    Warum hatte er das Gefühl zu lügen?
    Warum musste er immer wieder an Eve denken?
    Warum? Warum? Warum?
    »Es ist schon okay. Ich …«, begann Roland, brach aber ab als die Tür zum Badezimmer sich öffnete und Eve die Küche betrat.
    Sie trug nichts außer einem Badetuch, das nass an ihrem Körper klebte, und unter dem sich ihre weiblichen Rundungen sichtbar abzeichneten. Ihr blondes Haar hatte sie in ein kleineres Handtuch gewickelt, das wie ein orientalischer Turban auf ihrem Kopf hockte. Ihr Gesicht war noch tropfnass. Es gab ihr eine unglaublich erotische Ausstrahlung. In ihren Händen trug sie ein Bündel frischer Kleidung, das sie wohl im Bad gefunden hatte.
    Genug! , rief sich Adam in Gedanken zur Ordnung. Gerade hatte er Roland noch hoch und heilig versichert, dass da nichts zwischen ihm und Eve war . Und kaum betrat die junge Frau den Raum verloren diese Worte jegliche Bedeutung. Adam spürte Rolands misstrauischen Blick in seinem Rücken und versuchte sich zu beherrschen.
    »Hast du was gesagt? Ich dachte, ich hätte dich reden gehört«, sagte Eve.
    Das Handtuch fiel zu Boden und sie stand nackt vor ihm. Adam drehte sich beschämt herum, obwohl er in seinem tiefsten Inneren gerne hingesehen hätte. Eve schien es überhaupt nicht zu stören. Im Gegenteil. Er hatte das Gefühl, sie stellte ihren wohl geformten Körper absichtlich so zur Schau.
    »Nein … es … wir …«, stammelte er.
    »Wir?«, erwiderte Eve.
    Er konnte sie aus seinem Augenwinkel sehen. Sie war in eine weiße Hose geschlüpft und kämpfte gerade einbeinig hüpfend um ihr Gleichgewicht, während sie sich gleichzeitig einen Strumpf über den linken Fuß zog. Sonst trug sie nichts und er sah ihre vollen Brüste auf und ab hüpfen.
    Du begehrst sie … , flüsterte Rolands Stimme in seinem Kopf.
    Eve las ihren Büstenhalter vom Boden auf. Adam wandte sich um und zwang sich dazu starr auf die Wand zu sehen.
    »Wir haben uns nur gefragt, ob wir nicht die anderen Räume absuchen sollten … draußen auf dem Korridor … hinter der Schleuse … Du weißt schon«, sagte er heiser.
    Er spürte ihre Hand auf seiner Schulter und wirbelte so erschrocken herum, als hätte man ihm eine giftige

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