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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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Wand.
    Boom-Boom.
    Eine Schleuse öffnete sich zischend.
    Woosh.
    Noch mehr Türen knallten gegen die Wände.
    Boom-Boom. Boom-Boom.
    Boom-Boom.
    Ein unheimlicher Takt. Wie dumpfe Schritte.
    Eine Tür wurde aus den Angeln gerissen, beschrieb einen anderthalbfachen Salto und krachte gegen eine verschlossene Schleuse.
    Kaboom.
    Türen knallten.
    Boom-Boom.
    Schleusen wurde aufgerissen.
    Woosh.
    Adam war noch immer unfähig sich zu bewegen. Wie eine Maus hockte er in der Falle und studierte den »Käse« mit hypnotisiertem Blick. Gleich würde die Falle zuschnappen. Ihm das Rückgrad mit einem einzigen Hieb durchschlagen, wie einen trockenen Ast. Das lang gezogene Scharren war direkt über ihren Köpfen.
    Wir kommen … Wir kommen …
    »Hört ihr nicht? ›Sie‹ kommen!«, schrie Roland. »Lauft!«
    Adam sah, wie der Krieger rannte, und diese Beobachtung brach den Bann. Er schnappte sich Eves Hand und lief los, wobei er die junge Frau einfach hinter sich herzerrte.
    »Lauft!«, kreischte Roland erneut.
    Lauter. Panischer.
    Die Türen hinter ihnen wurden jetzt nicht mehr gegen die Wände geschlagen, sondern flogen wild durch den Korridor. Die Luft war von einem ohrenbetäubenden Poltern und Krachen erfüllt. Adam presste sich die linke Hand aufs Ohr und lief nahezu blind weiter. Neben ihnen öffnete sich eine Schleuse (Woosh!) und starrte sie wie ein riesiges, lebendes Auge an.
    Adam wurde von einer heran fliegenden Tür gestreift und geriet ins Straucheln. Im letzten Augenblick fand er in seinen Tritt zurück und lief weiter. Die letzten Meter bis zur Küche überwand er mit einem verzweifelten Hechtsprung. Er ließ Eve los und rollte sich durch die Schleuse hindurch.
    Als Letzter kam Roland in der Küche an und schlug mit der geballten Faust auf den Türöffner. Die Schleuse begann sich gähnend langsam zu schließen. Hinter ihnen wurden die Gitterplatten aus ihrer Verankerung gerissen und durcheinander geschleudert, als würde ein ausgewachsener Wirbelsturm im Korridor toben. Die Türen direkt neben der Schleuse wurden aufgesprengt.
    Im selben Moment schloss sich die Schleuse vollends und sperrte den Krach und das damit verbundene Chaos aus. Sie horchten alle gespannt hin. Da traf ein gewaltiger Schlag die Schleuse und verformte sie sichtbar.
    Das ist eine riesige Faust! , schoss es Adam durch den Kopf. Die Faust eines zornigen Gottes!
    Er sog erschrocken die Luft ein.
    Du musst Buße tun, Ungläubiger , donnerte eine Stimme in seinem Kopf. Du musst Buße tun oder der Zorn Gottes wird dich zu Staub verbrennen.
    Ein Piepsen erklang und das Lämpchen am Türöffner färbte sich grün.
    »Oh mein Gott, ›sie‹ öffnen die Schleuse«, keuchte Eve. »Ihr dürft das nicht zulassen! ›Sie‹ kommen hier herein.«
    Roland blieb als Einziger ganz ruhig und drückte erneut den Türöffner auf ihrer Seite der Schleuse. Die Schleuse blieb daraufhin geschlossen. Die Farbe der Warnleuchte sprang auf Rot.
    Wir kommen … Wir kommen …
    Ein weiterer Schlag traf die Schleuse von außen und ließ den Raum erbeben. Das Lämpchen schaltete auf Grün. Daraufhin packte Roland den Topf, den Adam vorhin umgestoßen hatte, und schlug den Türöffner damit in hundert Teile. Funken sprühten und ein gequältes Hupen erklang. Das Licht erstarb. Nichts geschah. Die Schleuse verharrte in der geschlossenen Position. Adam ließ sich auf sein verlängertes Rückgrad fallen und pustete die Luft hörbar zwischen seinen Lippen hindurch.
    »Das war knapp«, bemerkte Eve optimistisch.
    Wir sind wieder gefangen , dachte Adam pessimistisch. Die Zelle hat mich wieder …

 
    Eve II
     
    »Wir werden sterben«, stieß Eve ihre gemeinsamen Gedanken laut aus. Sie hatten sich in den Schlafraum des Küchenpersonals zurückgezogen und die Tür hinter sich geschlossen. Roland hatte sie dazu gezwungen die Lichter zu löschen, obwohl Adam sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hatte. Schließlich hatten sie sich darauf geeinigt die Beleuchtung in der Küche abzuschalten und die Halogenscheinwerfer im Schlafraum herabzudimmen.
    Eve kauerte unter einer Decke und krallte die Finger in ihre Wangen. Adam wartete nur darauf, dass das Blut floss, aber so fest kniff sie dann doch nicht in die Haut. Roland hockte in der Ecke. Er hatte keinen weißen Schemel gefunden, also saß er auf einer schmalen Pritsche und ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Nägelkauen. Adam lag auf einer Pritsche neben der Tür, von wo aus er die anderen beiden gut im Auge behalten

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