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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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Tarantel in den Nacken gesetzt. Eve hatte sich ein weißes Hemd angezogen, das verwerflich weit aufgeknüpft war. Darunter trug sie den schwarzen BH. Mit seiner plötzlichen Bewegung riss Adam einen Topf von der Anrichte. Der verchromte Pot landete scheppernd auf dem Boden.
    Adam bückte sich um ihn aufzuheben und wäre beinahe mit Eve zusammengestoßen, die ebenfalls in die Hocke ging und nach dem Topf greifen wollte.
    Ihr Atem … Ihr Duft … Ihre Lippen …
    Adam prallte zurück, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Er fiel mit rudernden Armen auf den Hintern. Seine Augen waren vor Schrecken geweitet.
    Ich verliere die Kontrolle , dachte er entsetzt. Sie macht mich zu einem Verrückten. Nicht verrückt, sondern zu einem Verrückten. Ich werde wahnsinnig …
    Die junge Frau hob den Topf auf und musterte Adam völlig verwirrt. Ihre Augen drückten Unverständnis aus. Ob er am Ende doch der Einzige war, der mehr gespürt hatte? Der sich mehr wünschte ?
    »Wir sollten gehen«, schlug Eve vor.
    »Ja, das sollten wir wohl«, stimmte Adam ihr hastig zu.
    Gemeinsam gingen sie zur Schleuse hinüber und streckten gleichzeitig die Hand nach dem Türöffner aus. Adam zog seine Hand hastig zurück. Er wollte die Berührung mit Eve vermeiden. Die rasche Bewegung kam einer Flucht gleich. Eve musterte ihn irritiert, sagte aber noch immer nichts zu seinem sonderbaren Verhalten. Sie drückte den Türöffner. Ein schrilles Piepsen erklang, das Lämpchen schaltete auf Grün und die Schleuse öffnete sich gehorsam.
    »Nach dir«, meinte Adam und wedelte in den Korridor.
    »Wie nett von dir. Wenn es dort irgendwelche Monster gibt sollen sie mich als Erstes fressen, wie? Ein wahrer Gentleman«, scherzte Eve.
    Niemand lachte. Bei dem Wort »Monster« fuhr Adam sogar kurz zusammen. Sie gingen schweigend los. Links und rechts von ihnen tauchten Schleusen auf. Adam drückte wahllos einige Türöffner, bekam aber jedes Mal nur ein beleidigtes Hupen als Antwort.
    »Was sind das für Räume?«, erkundigte sich Adam nervös.
    Er glaubte ein leises Stöhnen zu hören und sah sich um. Ein dürftiges, blaues Licht drang durch die feinen Maschen der Gitterplatten unter ihren Füßen hindurch. Adam richtete seinen Blick geradeaus und glaubte zu sehen, wie die Wände hin und her schwankten, als wären sie aus weichem Pudding. Eve zog den Taschencomputer unter ihrer Kleidung hervor und studierte den Bildschirm mit zusammengekniffenen Augen.
    »Noch mehr Zimmer für das Küchenpersonal. Eine Gerätekammer. Ein Aufzug. Und weiter vorne kommt eine weitere Krankenstation«, zählte Eve auf.
    »Sie haben wohl mit jeder Menge Verletzten gerechnet«, bemerkte Roland sardonisch.
    Plötzlich blieb der Krieger stehen und packte Adam an der Schulter.
    »Was ist los?«, fragte Adam verwirrt.
    »Psst«, zischte Roland.
    »Was soll los sein?« Eve wandte sich völlig perplex um.
    »Still!«, fuhr Adam sie an.
    Er lauschte gespannt in die Stille hinein. Eve drängte sich in seine Nähe. Adam ließ sie gewähren.
    »Hier stimmt etwas nicht«, flüsterte Roland.
    Adam wünschte sich, dass der Krieger sich irrte. Aber das tat er nicht. Adam spürte es nämlich auch; ein sachtes Rütteln unter ihren Füßen, das zu einem starken Beben heranwuchs. Eve verlor die Balance und taumelte gegen die Wand. Die Umgebung war von einem dumpfen Pochen geschwängert.
    »Was geschieht hier?«, fragte Eve.
    Wir kommen … Wir kommen …
    Adam hörte die leisen Stimmen der schrecklichen Dämonen in seinem Kopf, noch ehe er das lang gezogene Scharren vernahm.
    »Da sind wieder diese Geräusche. Hörst du sie?«, wisperte Eve ängstlich.
    Ihre Stimme hallte durch den Gang, der die Worte verzerrte.
    Wir kommen … Wir kommen … , hörte Adam das entstellte Echo.
    Auch das Wühlen war wieder da und das Kratzen. Und sie waren lauter. Viel lauter als die vielen Male zuvor und auch viel näher. Näher, als sie jemals gewesen waren.
    »Was geschieht hier?«, fragte Eve noch mal.
    Wahrscheinlich fiel ihr gar nicht auf, dass sie genau dieselbe Frage gerade schon einmal gestellt hatte. Adam war wie versteinert. Er wollte herumwirbeln, loslaufen, durch die Schleuse hechten und die Tür hinter sich verschließen. Wie gesagt, das alles wollte er tun. In Wirklichkeit machte er gar nichts. Er stand einfach nur da und wartete. Wartete auf …
    Ja, auf was eigentlich?
    Den Tod?
    Wir kommen … Wir kommen …
    Am Ende des Korridors wurde eine Tür aufgesprengt und prallte wuchtig gegen die

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