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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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verführerischen Duft.
    Irgendwo tief in ihm erwachte der Wunsch sie zu küssen. Nicht freundschaftlich auf die Wange, sondern die Lippen zu einem endlosen, leidenschaftlichen Kuss verschmelzen zu lassen. Er spürte, dass sie es auch wollte. Seine Hände glitten über ihren Rücken. Sie war perfekt. Sie besaß all die weiblichen Kurven, die einen Mann in den Wahnsinn treiben können. Ihre Lippen zitterten, schoben sich schüchtern näher.
    Adam drehte seinen Kopf zur Seite und der magische Moment verging so schnell wie er gekommen war. Die Umarmung wurde ihnen peinlich. Er ließ Eve los und trat einen Schritt zurück. Sie senkte betroffen ihren Blick zu Boden. Er konnte nicht sagen, was gerade geschehen war. Dieses kleine Erfolgserlebnis, die Gewissheit keinen Hunger mehr leiden zu müssen, hatte sie für wenige Sekunden in eine Art … Ekstase versetzt.
    »Ich sollte wohl etwas von dem Zeug nehmen und uns ein Abendessen machen«, schlug Eve vor.
    Sag etwas. Sag irgendetwas! , schrie ihn sein Verstand an. Du begehrst sie! Sie ist wunderschön!
    »Ja, das solltest du wohl«, stimmte er ihr zu.
    Sie wirkte verletzt. Er konnte es in ihren Augen sehen. Trotzdem hatte er irgendwo, tief in sich drinnen, das Gefühl, dass er das Richtige getan hatte. Eve wandte sich um und verließ den Raum. Er glaubte Tränen in ihren Augenwinkel schimmern zu sehen. Ein gebrochenes Herz … Er hatte sofort gespürt, dass sie Probleme machen würde. Große Probleme …
    »Das war nicht besonders klug«, meinte Roland. »Sie ist eine Traumfrau. So eine Chance kriegst du vielleicht nie wieder.«
    Der Krieger lehnte sich lässig gegen die Wand. Adam fragte sich, wie Roland die eisige Kälte ohne ein Hemd aushalten konnte. Aber sein Gegenüber stand völlig regungslos da.
    »Das geht dich nichts an«, knurrte Adam.
    Er wollte sich an Roland vorbei ins Freie drängen, aber der Krieger verstellte ihm den Weg. Adam merkte, wie sich seine Hand zur Faust ballte und verdächtig bebte.
    Kontrollier deinen Zorn , flehte Adam sich selbst an. Gewalt ist keine Lösung.
    »Das Essen hier gehört nicht unbedingt zur normalen Kost der United Planets«, bemerkte Roland trocken.
    »Wie meinst du das?«, fragte Adam verblüfft.
    Natürlich wusste er, was der Krieger meinte. Die Küche der United Planets bot keine solche Vielfalt an Gerichten an. Irgendetwas stimmte nicht.
    »Stell dich nicht dumm. Du weißt genau, wovon ich spreche. Zu viel Auswahl in zu großen Mengen. Aber auch das weißt du«, fuhr Roland fort.
    »Das mag schon sein, aber vielleicht wollen sich die United Planets so bei den tapferen Überlebenden bedanken«, schlug Adam vor.
    »Oder bei den erbärmlichen Feiglingen, die geflohen sind, statt für die Völker ihres Planetensystems zu kämpfen und zu sterben«, verbesserte ihn der Krieger.
    Mehr sagte er nicht. Er fuhr herum und ließ Adam alleine in der Tiefkühlkammer zurück.
    Kämpfen und sterben , hallte es in Adams Kopf wider.
     
    *
     
    Eve kochte Hasenfleisch.
    Der Biss lähmt das arme Kaninchen und ehe es sich versieht steckt es schon halb im Leib der Schlange. Sie kann ihren Unterkiefer ausrenken und das Kaninchen verschlingen, ohne dass sie es zerbeißen muss. Es zappelt nicht mehr, wegen dem Gift, aber es lebt noch. Es wird lebendig verschlungen.
    Adam benutzte kein Besteck, sondern stopfte das Fleisch mit bloßen Händen in seinen Mund. Die Bratensoße verschmierte Finger und Mund. Er ignorierte es einfach. Er fühlte sich wie ein prähistorischer Jäger. Hungrig. Gierig. Sittenlos.
    Auch Eve schlang und verschluckte sich mehr als ein Mal. Sie aßen maßlos und danach hatten sie das Gefühl ihre Bäuche würden platzen. Einzig Roland fastete und beobachtete ihre unappetitliche Fressorgie mit starrem Blick. Adam bot ihm etwas Fleisch an, aber er verzichtete.
    Es ist nicht gut zu viel zu essen, wenn man lange gehungert hat. Der Magen muss sich erst an die Nahrung gewöhnen.
    Adam kannte all diese klugen Sprüche, aber sie waren ihm egal. Viel zu lange hatte der Hunger wie ein haariger Affe auf seinem Buckel gehockt und ihn gepeinigt. Viel zu lange hatte der Hunger in seiner Magengegend gebohrt.
    Nach dem Essen ruhten sie sich eine Weile aus, aber keiner von ihnen konnte in der neuen Umgebung schlafen. Also machten sie sich auf und durchsuchten die angrenzenden Räume. Es gab insgesamt sechs.
    Die Besenkammer, das Lebensmittellager mit den Tiefkühltruhen, einen Schlafsaal für das Küchenpersonal mit flauschigen Wolldecken und

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