Drimaxid 04 - Antara
schnell …«, lallte er mit schwerer Zunge.
Die Welt rotierte vor seinen Augen. Adam suchte nach einem Widerstand, fand aber keinen. Seine Beine knickten weg. Er spürte überhaupt nichts, als Gregorio das Kabel in seinem Nacken versenkte.
»Wie heißt … die D RIMAXID -Welt … noch gleich?«, wollte er wissen.
Gregorio warf einen hektischen Blick auf das Display des tragbaren Computers.
»Sie trägt den Namen …«
*
Adam erwachte und setzte sich ruckartig auf. Ein unangenehmes Angstgefühl quälte ihn. Sein Körper stank nach Schweiß, sein Herz raste. Er fühlte sich, als wäre er nach langer Zeit endlich aus einem schrecklichen Albtraum aufgeschreckt.
Müde blinzelnd sah er sich um.
Er saß in einer Zelle . Seine erste Vermutung hinsichtlich dieser Tatsache lautete, dass Gregorio und Hypno ein Fehler unterlaufen sein musste. Sie hatten ihn zurück nach Yatamayo geschickt, da war er sich ganz sicher. Das orangefarbige Leibchen, das ihn gewandete, bestätigte diesen schlimmen Verdacht.
Im Gegensatz zu seinem letzten Besuch im Hochsicherheitsgefängnis trug Adam aber keine schwarze Hose; seine Beine waren nackt. Er fror erbärmlich und schlotterte heftig. Adam sah sich nach der unbequemen Liege um, konnte sie aber nicht finden. Er suchte das Waschbecken, doch es war wie auf mysteriöse Weise verschwunden.
Ihm wurde schlagartig bewusst – dass er wieder in der Zelle war!
Die Mauern, die ihn umgaben, bestanden weder aus holographischen Steinquadern, noch aus rechteckigen Bildschirmen; sie waren aus Stahl. Adam zählte insgesamt sechs unverwüstliche Metallplatten. Jede davon maß genau vier Mal vier Meter. Das macht sechzehn Meter im Quadrat. Vierundsechzig Kubikmeter , fasste er in Gedanken zusammen. Ein fürchterlicher Kubus des Schreckens …
Die Zelle hat mich wieder! , dachte Adam entsetzt.
Er wanderte durch sein neues, altes Gefängnis. Schweigend schlich er an den Wänden entlang. Der kalte Stahl streifte seine Schulter. Adam schloss die Augen und lauschte dem stampfenden Takt seiner Schritte. Nach einer Weile blieb er stehen und sank in sich zusammen. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das eisige Metall.
Die Zelle hat mich wieder … Dieser Gedanke dominierte, ließ keine andere Überlegung zu. Die Zelle hat mich wieder …
Ob alles nur ein Traum gewesen war? Die zerstörte Nachkriegswelt? Das Erwachen aus dem D RIMAXID -Koma? Ja, sogar die Tatsache, dass Roland ihn aus der Dunkelkammer des Grauens befreit hatte? Hatte er etwa die ganze Zeit über hier gesessen und sich all die spannenden Abenteuer nur in seinen Gedanken ausgemalt?
Vorsichtig schob Adam den Ärmel des orangefarbigen Leibchens zurück. Seine Finger ertasteten einen kleinen Widerstand an seinem rechten Handgelenk. Gott sei Dank! , atmete er auf. Ein befreiendes Gefühl von Erleichterung erfüllte ihn. Es ist nicht nur ein Traum gewesen! Ich bin in einer D RIMAXID -Welt.
Nur in welcher?
Adam aktivierte den versteckten Sender an seinem Handgelenk.
Nichts geschah.
Vielleicht liegt es ja an der Blei-Ummantelung der Wabe , tröstete er sich.
Adam suchte die Zelle nach einem Ausgang ab. Es gab keinen. Keine Schleuse. Keine Luke. Nicht einmal einen dünnen Schlitz, durch den er seinen kleinen Finger hätte nach draußen strecken können. Er war alleine, gefangen.
Selbstmitleid peinigte ihn. Sein Herz krampfte sich zusammen. Ein beklemmendes Gefühl von Klaustrophobie stieg in ihm hoch. Reflexartig rollte er sich zusammen. Tränen füllten seine Augen. Der Würfel schien ihn zu zerquetschen. Die unbeschreibliche Enge lähmte ihn.
Adam erinnerte sich daran, dass er Gregorio danach gefragt hatte, wie die D RIMAXID -Welt hieße. Plötzlich fiel ihm die Antwort wieder ein.
»… S ANATORIUM «, hatte der Soldat gesagt.
*
Ich denke, also bin ich , rezitierte er Thomas Kronberg in Gedanken.
Adam hatte die Augen geschlossen und die Hände gefaltet.
Ich bin, weil ich existiere , wagte er eine eigene Interpretation. Weil ich Spiegel und Betrachter bin. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aber ich war, bin und werde noch mehr sein …
Wut formte eine Faust aus seiner Hand und lenkte sie gegen die solide Wand. Lautes Scheppern zerriss die Stille. Ein scharfer Schmerz fuhr durch sein Handgelenk. Sonst geschah nichts. Die Wand wies keine Delle auf.
Nicht einmal eine winzige Unebenheit.
Adam … , quäkte eine mechanisch verzerrte Stimme.
Reflexartig blickte er sich um, ehe ihm klar wurde, dass die Worte sich
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