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Druidenherz

Druidenherz

Titel: Druidenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ness
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leise und gab es auf, das Ganze weiter erklären zu wollen. Sie war viel zu erschöpft, um sich auf die fremde Sprache zu konzentrieren. Im Unterricht war Gälisch zwar gesprochen worden, doch hatte sich das vor allem auf das Lesen von Texten und die Grammatik beschränkt. Mit einem Muttersprachler zu reden, war etwas ganz anderes, vor allem, wenn derjenige so gar kein Wort Englisch beherrschte. »Gibt es hier ein Telefon?«
    »Ich verstehe nicht.«
    Verdammt, bestimmt hatte sie eine falsche Vokabel benutzt. Sie probierte es noch mal auf Englisch, da sie hoffte, er habe vielleicht doch irgendwann mit englischsprachigen Touristen zu tun gehabt oder konnte sich aus dem Gälisch-Englischen-Sprachgemisch zusammenreimen, was sie meinte. Aber Dian sah sie lediglich fragend an.
    Ihr Kopf schmerzte, während sie versuchte, andere Wörter zu finden, mit denen sie umschreiben konnte, dass sie telefonieren wollte. Keines half, und das Pochen in ihrem Schädel nahm beim angestrengten Nachdenken nur weiter zu. Wer hätte gedacht, dass es in Schottland immer noch Leute gab, die nur Gälisch beherrschten? Er musste wirklich sehr abgeschieden aufgewachsen sein, wenn er nicht einmal bei ihren Umschreibungen darauf kam, was sie meinte.
    »Du musst dich ausruhen. Versuch zu schlafen.«
    Ja, das wäre wohl das Beste. Aber noch wollte sie nicht aufgeben. Sie musste wissen, wo sie sich befand und wer dieser gutaussehende Fremde war. Und außerdem ihre Tante benachrichtigen. Wie viel Zeit war wohl vergangen, seit sie in dieses seltsame Loch gefallen war? Sie hatte nicht die geringste Ahnung. Mit aller Willensanstrengung hielt sie ihre Augen offen. »Wie lange war ich weg?«
    »Was meinst du?«
    O Mann, musste sie ihm denn wirklich jede Kleinigkeit erklären? Aber so war es wohl, wenn man die Sprache des anderen doch nicht so gut beherrschte, wie man sich eingebildet hatte. Imogen nahm sich vor, demnächst intensiver zu üben. »Wie lange war ich ohne Bewusstsein?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Also war er vermutlich nicht die ganze Zeit bei ihr gewesen. An jemand anderen konnte sie sich allerdings nicht erinnern. Es schien ihr, als sei es Dian gewesen, der sie in ihren Träumen beruhigt hatte. Aber vielleicht waren das ja wirklich nur Phantasien gewesen, genährt durch die kurzen Momente, in denen sie ihn gesehen hatte. Er war so attraktiv – offenbar hatte ein Blick auf ihn gereicht.
    »Was ist mit mir?« In ihrem rechten Arm und auch im Bein fühlte sie einen dumpfen Schmerz. Probeweise bewegte sie die Zehen und Finger. Unverzüglich verstärkte sich der Schmerz und ließ sie nach Luft schnappen.
    »Beweg dich so wenig wie möglich. Du bist verletzt und hattest sehr hohes Fieber.«
    Vorsichtig zog sie den Arm unter der Decke hervor und stellte fest, dass sie ein dünnes Leinengewand trug. Hatte er ihr das Top ausgezogen? Auch ihre Hose fehlte, wie sie erschrocken feststellte, als sie unter der Decke mit der linken Hand an ihrem Körper entlangtastete. Was hatte er noch mit ihr angestellt? Oder vielleicht die beiden anderen Männer, die sie gefangen genommen hatten? Angst und Abscheu ließen sie erschaudern und aufschluchzen. Sie hatte keinerlei Erinnerung an das, was geschehen war, nachdem sie das Bewusstsein verloren hatte, und diese Ungewissheit machte ihr entsetzliche Angst. Vielleicht war es aber sogar besser, nichts zu wissen …
    »Ruhig, ganz ruhig.« Dian zog sie an seine Brust und ging dabei so vorsichtig und geschickt vor, dass ihr Arm nicht zusätzlich schmerzte. »Es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit. Ich gebe auf dich acht.«
    »Meine Kleidung. Was …«
    »Sie war zerrissen und schmutzig. Nicht mehr zu gebrauchen«, erklärte er.
    Ja, davon ging sie aus, schließlich hatten diese schrecklichen Bestien sie angefallen. Ein Schauer überlief sie, Erinnerung an die Schmerzen und die Todesangst. »Und … sonst?« Sie konnte es nicht aussprechen.
    »Was meinst du?«, fragte er sanft.
    Imogen spürte seine harten Muskeln und wollte sich wehren, doch als er ihr nur sanft über Haar und Schultern strich, haftete seiner Berührung etwas Tröstliches an. Sie wollte nicht weinen, keine Schwäche zeigen und vor allem nicht von einem Wildfremden abhängig sein. Aber ihr fehlte die Kraft, sich gegen diese Schwäche zu wehren. Also ließ sie sich von ihm halten und versuchte, ihren Atem zu beruhigen. Wenn sie hyperventilierte, würde ihr das nicht helfen. Schlimmstenfalls würde sie das Bewusstsein verlieren oder ruhiggestellt

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