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Druidenherz

Druidenherz

Titel: Druidenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ness
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heran, sprang ab und versuchte Dian zu Boden zu reißen.
    Er ließ das Messer los, drehte sich und schaffte es, auf den Beinen zu bleiben. Doch der Dämon verkrallte sich in seinem Rücken. Stinkender Atem umhüllte ihn von hinten, Geifer tropfte in seinen Nacken und brannte trotz der Kleidung auf seiner Haut. Tief drangen spitze Krallen in sein Fleisch ein, verteilten das ihnen anhaftende Gift in seinem Körper.
    Dian ignorierte den Schmerz, sammelte seine magische Kraft und richtete sie auf den Dämon, um ihn von sich zu schleudern. Es gelang, aber die Erleichterung währte nur kurz, denn sofort griff ein weiterer Fomore an. Er sprang von der Seite auf Dian zu.
    Obwohl er auswich, streiften ihn die messerscharfen Krallen, rissen seine Haut auf und ließen Blut hervorspritzen.
    Auf dem Boden vor ihm lag reglos der Dämon, dem er das Messer in die Brust gestoßen hatte. Es steckte noch in dem massigen Leib. Dian packte es, zog es hervor und warf es nach einem der beiden anderen.
    Er traf ihn in den Bauch. Keine gute Stelle. Zwar mit ziemlicher Sicherheit tödlich, doch es brachte ihn nicht so rasch um wie ein Stich ins Herz.
    Dian richtete seine Aufmerksamkeit auf den dritten, der schon wieder auf dem Sprung war. Blut troff von den langen Reißzähnen herab. Hatte er ihn nicht nur gekratzt, sondern auch gebissen? Dian wusste es nicht, doch darum konnte er sich später kümmern. Jetzt war nur wichtig, die noch lebenden Fomore unschädlich zu machen. Wenn ihm das nicht gelang, musste er sowieso über nichts mehr nachdenken.
    Der mit der Bauchwunde brüllte und taumelte auf ihn zu. Dian schleuderte Magie in seine Richtung, sah das Messer aufglühen, vernahm den lauter werdenden Schrei und dann einen dumpfen Ton, als das Wesen zu Boden fiel.
    Das Gift begann zu wirken. Dian fühlte seine Kräfte schwinden. Er verdrängte die Schwäche, ließ den dritten nah herankommen und schickte ihn dann mit einem gezielten Schlag zu Boden. Rasch griff er sein Messer und rammte es dem Dämon von hinten ins Herz.
    Ein wütender Aufschrei, dann war auch der letzte ausgelöscht. Keuchend sank Dian auf die Knie. In seinem Kopf drehte sich alles, Schmerz wütete in seinem Körper.
    Nur einen Moment ausruhen. Er fühlte den morastigen Boden unter seinen Fingern und schloss die Augen. Sein Atem klang laut in der nun herrschenden Stille.
    Er musste weiter. Wenn er hier liegen blieb, war es nur eine Frage der Zeit, bis ihn andere Fomore oder Aasfresser entdeckten. Aber er war so müde. So schrecklich erschöpft. Er wollte schlafen, wenigstens eine kleine Weile. Sein ganzer Körper schmerzte, das Gift fraß sich seinen Rücken und die Arme entlang.
    Imogen … Ihr Bild tauchte in seinem Kopf auf. Das sanfte Lächeln, die strahlenden Augen, mit denen sie ihn voller Vertrauen ansah. Er musste zu ihr zurück. Sie brauchte ihn – ebenso wie er sie brauchte. Außerdem hatte er ihr versprochen, zu ihr zurückzukehren. Und Dian hielt sein Wort, ganz egal, was geschah.
    Die letzten Kraftreserven zusammenkratzend, richtete er sich auf und versuchte zu gehen. Jeder Schritt schickte eine neue Schmerzwelle durch seinen Leib. Nach zwanzig Schritten konnte er nicht mehr weiter, fiel erneut auf die Knie und stützte sich mit den Händen ab. Seine Finger versanken halb im Morast.
    Es war zu weit, er würde es nicht schaffen. Die Verletzungen waren zu schwer, seine Kraft zu gering. Aber er musste weiter. Wenn er hierblieb und starb, würde er Imogen verlieren, sie nie wieder küssen, in seinen Armen halten, lieben können. Und was würde aus ihr werden? Sie fand sich ohne ihn in Annwn doch gar nicht zurecht. Außerdem waren die Welten in Gefahr.
    Nach der Entdeckung, dass sie tatsächlich gefangen war, versank Imogen in Resignation. Sie blieb einfach auf dem Bett liegen, ließ immer wieder ihren Tränen freien Lauf und wusste gar nicht so genau, um was sie eigentlich weinte. War es die verlorene Freiheit oder die Tatsache, dass Dian doch nicht der Traummann war, für den sie ihn gehalten hatte? Denn welcher Mann sperrte seine Geliebte schon ein? Jedenfalls keiner, dem etwas an ihr lag.
    Dass er vorher etwas von Sicherheit gesagt hatte, zählte für Imogen nicht. Er hätte mit ihr reden müssen. Oder vor seinem Weggang versuchen, sie zurück an die Oberfläche zu bringen, wenn es denn wirklich so gefährlich für sie war. Und was war mit ihren Gefühlen? War ihm denn völlig egal, was sie für ihn empfand? Zumindest schien es ihr so. Was, wenn ihm nun auf

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