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Druidenherz

Druidenherz

Titel: Druidenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ness
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gesagt, und seine Bannzauber funktionierten.
    Der Dämon war fast doppelt so groß wie die anderen Fomore. Und auch doppelt so abstoßend, sofern das überhaupt möglich war. Unentwegt troff Geifer von seinen Reißzähnen, besudelte seinen Körper und spritzte, wenn er sich bewegte. Trotz seiner behäbig wirkenden Körperfülle besaß er schnelle Reaktionen und konnte weit springen. So hatte er sich Angst und Respekt in den eigenen Reihen verschafft und würde, sofern er nicht verletzt und damit geschwächt wurde, die Gruppe anführen. Im Moment bewegte er sich auf einem erhöhten Plateau. Feuer brannten am Rand des Versammlungsplatzes und ließen flackernde Schatten tanzen. Es roch nach Moder, Schweiß und dem den Fomoren anhaftenden Gestank.
    Dian war auf der Hut. Der riesige Dämon ließ zwar niemanden dicht herankommen, aber es war besser, kein Risiko einzugehen. Im Moment konnte niemand Dian sehen oder spüren. Er hatte einen entsprechenden Zauber um sich gewoben, um näher an die Fomore herankommen zu können und vielleicht herauszufinden, was sie vorhatten.
    Trotz des Zaubers spürte er die von den Dämonen ausgehenden negativen Energien. Diese Wesen waren durch und durch böse. Als es zu einer Rangelei zwischen zweien von ihnen kam, schoss ein anderer vor und erlegte den einen mit einem gezielten Hieb seiner Klaue. Sofort stürzten sich weitere auf das im Todeskampf zuckende Wesen.
    Obwohl ihn die Szene abstieß, sah Dian darin auch einen großen Vorteil. Fomore mochten zwar miteinander gegen andere Bewohner Annwns kämpfen, um Land zu erobern oder die Herrschaft zu erlangen, aber untereinander waren sie alles andere als hilfsbereit. Gab es keine direkte Bedrohung, zögerten sie nicht, sich gegenseitig anzugreifen.
    Fomore besaßen eine einfache Sprache. Sie verständigten sich vor allem durch bestimmte Laute und Gesten, obwohl sie über die Fähigkeit zu sprechen verfügten. Für Dian bedeutete das, auf alles zu achten.
    Wie er es sich schon gedacht hatte, war der riesige Dämon ihr Anführer. Dian hatte recht gehabt – sie planten Angriffe. Doch die sollten nicht allein auf Annwn beschränkt sein, sondern sich in die Welt der Menschen ausdehnen.
    Dian fragte sich, ob es den Fomoren möglich war, einfach zwischen den Welten zu wandeln. Diese Fähigkeit besaßen nur wenige, und bislang hatte er angenommen, dass dafür starke Magie nötig war. Doch im Grunde wusste er nicht viel über die Fomore. Außer natürlich, dass sie eine Bedrohung darstellten.
    Und wie es schien, bezog sich diese Bedrohung nun auf alle bekannten Welten. Was für eine schreckliche Vorstellung, wenn die Dämonen die Alleinherrschaft erlangten! Er musste den Rat einberufen. Die Druiden und Priesterinnen würden ihr Wissen und ihre Magie einbringen, um Annwn und auch die Welt der Menschen zu retten. Was in vielen Fällen bedeuten würde, sie davon erst überzeugen zu müssen. Die Welten hatten sich weit voneinander entfernt, und in jener der Lebenden gab es keinen wirklichen Platz mehr für seinesgleichen.
    Dian beschloss, sich zurückzuziehen. Er hatte genug gehört, um die Lage einschätzen zu können und zu wissen, dass er rasch handeln musste. Außerdem würde der Schutzzauber ihn nicht mehr lange decken. Natürlich konnte er ihn erneuern, doch das kostete Kraft. Und der Weg zurück nach Annwn war weit.
    Tief atmete Dian die klarere Luft außerhalb des Versammlungsplatzes ein. Der Zauber schützte ihn zwar vor Blicken, nicht aber vor dem Gestank der Dämonen.
    Kurz vor der Grenze zum Niemandsland spürte er plötzlich eine andere Präsenz. Und dann noch eine. Hass und Blutdurst trafen ihn mit geballter Macht. Fomore! Hatten sie ihn doch bemerkt und waren ihm gefolgt?
    Schon hechtete der erste auf ihn zu. Dian wich aus, sah sich nach dem zweiten um und entdeckte ihn nur wenige Schritte links von sich. Etwas weiter hinter dem Dämon näherte sich ein dritter.
    Fauchend griff der erste an. Es bereitete Dian keine Mühe, sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen, doch nun kamen die beiden anderen heran. Sie versuchten ihn einzukreisen.
    Dian ergriff sein Messer und murmelte einen Zauber, der dessen Stärke vervielfältigte und so auch dicke Dämonenhaut durchdringen konnte. Er wartete, bis wieder einer angriff, ließ ihn herankommen und rammte ihm das Messer bis zum Heft in die Brust.
    Das Wesen schrie voller Zorn und Schmerz auf und versuchte mit Klauen und Reißzähnen nach Dian zu schnappen. Gleichzeitig kam ein anderer Dämon

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