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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Ich will keinen Rückzieher machen und so tun, als wäre nie etwas zwischen uns passiert, nur damit ich weiter hochanständig Seite an Seite mit dir Zusammenarbeiten kann.«
    Der Kuss, den er ihr gab, war beinahe grob und bar jeder Beherrschung. Die Decke war irgendwo verschollen und Dru registrierte flüchtig den weichen Stoff seines T-Shirts und den rauen Stoff seiner Jeans auf ihrer nackten Haut, bevor er seine Lippen von ihr losriss, einen kleinen Schritt zurücktrat und sie ihn schwer atmend ansah.
    Keuchend betrachtete er sie. »Okay. Lass es uns versuchen«, erklärte er barsch und neigte abermals den Kopf. »Aber wenn das Experiment scheitert, sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
    Butch war nicht gerade glücklich, als er J.D. zusammen mit der Puppe über die Lichtung schlendern sah. Gegen fünf hatte es endlich aufgehört zu regnen, aber ihm war kalt, er war bis auf die Haut durchnässt, weil er die Nacht im Freien zugebracht hatte, um nur ja nichts zu versäumen.
    Während sein alter Kumpel Carver warm und gemütlich auf einer gut proportionierten weichen Tussi gebettet gewesen war.
    Das einzig Gute an dieser miesen Nacht war, dass er mit neunundneunzigprozentiger Sicherheit wusste, dass die Hütte tatsächlich die von J.D. war. Sobald J.D. und die Frau auf dem Waldweg verschwunden waren, den er in der Nacht mehr als einmal abgetrabt war, trat er auf die Lichtung. Der ach so wohlerzogene Carver hatte seinen Wagen stehen lassen und brachte offensichtlich das Mädel gesittet heim. Wahrscheinlich machte die Kleine Urlaub im Hotel oder in einer der anderen, weiter unten am Weg gelegenen Hütten.
    Butch schlich sich auf die Veranda und blickte auf das leuchtend rote Kanu, das umgekehrt auf zwei Sägeböcken lag. Verdammt, das Kanu hätte es ihm verraten müssen. J.D. hatte, seit sie einmal als Kinder Kanu gefahren waren, ständig von diesen Dingern geschwärmt.
    In der Erwartung, dass abgeschlossen wäre, griff er an den Türknauf. Zu seiner Überraschung ließ er sich drehen und die Tür öffnen. J.D. wurde echt nachlässig. In seiner Bude in Rat City wäre ihm das nie passiert. Das Leben in der Einöde schläferte seine Sinne anscheinend ein.
    Was Butch durchaus recht war. Er lugte zur Tür hinein, überlegte es sich anders und zog sie wieder zu.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange J.D. brauchen würde, um die Frau auf ihrem Zimmer abzuliefern und wieder hier aufzutauchen. Eventuell hatte er ja auch die Absicht, noch einen kurzen Aufhüpfer zu machen.
    Aber das Letzte, was Butch wollte, war, dass J.D. erführe, dass er Hier war. Ohne jeden Zweifel hatte sein früherer Freund einen Job hier in der Gegend – er hatte es noch nie verstanden, einfach ein bisschen zu entspannen und sich zu amüsieren. Wäre heute nicht Samstag, hätte Butch keine Sekunde gezögert, die Gelegenheit zu nutzen und sich gründlich in der Hütte umzusehen. Doch er wollte das Element der Überraschung nutzen. Der Gedanke, J.D. von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten, rief nämlich ein leichtes Unbehagen in ihm wach.
    Seine Augen huschten erneut über das Kanu. Dann wühlte er in seiner Tasche. Die Idee war zwar ziemlich hinterlistig, aber, verdammt – es war das Beste, was sich innerhalb von wenigen Minuten bewerkstelligen ließ.
    Mit diesem Gedanken klappte er die größte Klinge seines Taschenmessers auf.
    Unten im Ort lehnte Kev entspannt gegen einer Reihe rüschengesäumter Kissen und beobachtete Char, die mit nichts als seinem weißen Hemd am Körper durch das mädchenhafteste Schlafzimmer hüpfte, das er je erlebt hatte. Nicht in seinen fantasievollsten Träumen hätte er sich vorstellen können, dass es so viele rosafarbene Streifen, Blumen und Nippsachen gab – und dass sie sogar halbwegs friedlich nebeneinander existierten.
    Als sich Char nach vorne beugte, um in den großen Mahagonispiegel auf ihrem stoffbekleideten Ankleidetisch zu spähen, war er hin und her gerissen zwischen dem Anblick ihrer verführerisch zerzausten platinblonden Haare und des straffen kleinen Hinterteils, das jedes Mal, wenn sie die Arme anhob, unter dem Saum seines Hemds zum Vorschein kam. Die Patchworkdecke, unter der er lag, hob sich deutlich sichtbar an, und er verzog den Mund zu einem reuevollen Grinsen. Man hätte wirklich meinen können, das gute Stück wäre vollkommen erschöpft.
    Es war einfach unglaublich, wie herrlich das Zusammensein mit Char McKenna war. In Washington hatte er nicht mal mehr an sie gedacht – oder zumindest

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