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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Rias
Wangen. Daan wollte mit ihr zur Quelle reiten, damit sie
schneller ankamen, aber das Geruckel war so schmerzhaft
gewesen, dass er sie wieder getragen hatte. Auf die wenigen
Augenblicke kam es nicht mehr an, die Nähe des Waldes tat ihr
jetzt schon gut. Er war so froh, die richtige Entscheidung
getroffen zu haben. In Telemnar hätte man sie am Leben gehalten
bis das Kind da gewesen wäre, aber danach wäre sie eingegangen
wie eine Primel.
"Wohin genau?" fragte er.
     
"Zuerst zur Quelle bitte, du glaubst ja nicht, wie durstig ich
bin", sagte Ria.
     
"Haben sie dir denn im viel gepriesenen Land der Elfen
nicht einmal etwas zu trinken angeboten?" scherzte Daan.
"Doch, aber das ist nicht das Gleiche. Für mich ist das
Wasser der Quelle…"
     
"Wie Nektar und Ambrosia", vervollständigte eine Stimme
hinter ihnen den Satz.
    "Mutter!" rief Ria. Sie reckte sich und sah Daan über die
Schulter, doch er drehte sich schon um und setzte sie auf die
Füße.
Obgleich er sie stützte, hatte Ria Mühe nicht
     
zusammenzusacken.
     
"Kind?!" Dendras Gesicht, gerade noch von Freude
überstrahlt, wurde düster. „Wer hat dir das angetan?"
    Noch ehe Ria antworten konnte trat ein nachdenklicher
Ausdruck auf ihr Gesicht. Sie trat vor, legte Ria eine Hand auf den
Bauch.
"Ach so", sagte sie, "du bist schwanger."
    Daan bekam eine Ahnung davon wie es Ria mit Danimiè
gegangen sein musste. Wieso sah jeder auf den ersten Blick, dass
sein Weib schwanger war nur er nicht? Er seufzte.
"Warum bist du so schwach? Und wieso konnte ich dich so
lange nicht spüren?" fragte Dendra leise.
    "Ich war in Telemnar." Ria setzte sich auf einen der
riesenhaften Findlinge an der Quelle. Dendra reichte ihr
mechanisch eine der hölzernen Kellen von einem der Steinsockel
und Ria tauchte die Kelle in das Quellwasser. Sie trank ohne
abzusetzen und füllte gleich wieder nach.
    "Ria, wie konntest du nur? Du bist eine Dryade, gerade
wenn du schwanger bist, brauchst du die Nähe des Baumes. Das
hätte dich das Leben kosten können", sagte Dendra.
    "Es war nicht ihre Idee", sagte Daan. „Der Fürst hat ihr den
Floh ins Ohr gesetzt, dass das Kind auf jeden Fall böse wird,
wenn sie nicht die Schwangerschaft in Telemnar verbringt. Seiner
Meinung nach lässt sich so etwas Edles wie das Erbe der Elfen
sowieso nicht unterdrücken, also muss die Dryade eliminiert
werden."
"Hochmütiger Trottel. Er hat keinen Schimmer von der
    Macht der Dryaden." Dendra schüttelte den Kopf. "Ria, egal wo
du die Schwangerschaft verbringst, in dem Moment, indem das
Kind von der vierten Ebene zu uns gesandt wird, liegt seine
Bestimmung fest. Du kannst nichts tun außer dafür zu sorgen,
dass es dir gut geht- dann spürt das Kind den Frieden in deinem
Herzen und kann sich davon leiten lassen."
Ria senkte den Kopf. "Tut mir leid Mutter. Ich wollte nur
das Beste für das Kind."
     
"Ich weiß, meine Kleine, ich weiß."
    Dendra stellte sich neben Ria und strich ihr über das Haar.
Ria lehnte den Kopf an die Hüfte ihrer Mutter, schon wieder
liefen ihr Tränen über die Wangen.
"Sie weint immer, ist das gefährlich?" fragte Daan.
    Dendra lächelte. "Nein. Die Natur baut so Emotionen ab, die
dem Kind schaden könnten. Es ist also gut, wenn sie
zwischendurch weint.“
Erleichtert setzte Daan sich neben Ria auf den Stein und
legte den Arm um sie.
     
"Wein ruhig", sagte er, "Wein ruhig."
     
„Wie wollt ihr sie nennen?" fragte Dendra, als Ria sich
etwas beruhigt hatte.
     
"Sie?" Daan schüttelte den Kopf. "Woher willst du wissen,
dass es kein Junge wird?" fragte er.
    Ria kicherte; dabei waren die Tränen auf ihren Wangen
noch nicht einmal ganz trocken. "Ich bin eine Dryade. Jungen
bekommen wir nur, wenn wir uns ungeschlechtlich vermehren."
    Daan spürte wie er rot anlief. Das konnte man von dieser
Schwangerschaft sicher nicht behaupten. Er wandte den Kopf ab
und entging damit Dendras Blick, aber ihrer Stimme entkam er
nicht.
    "Noch immer so schüchtern, dein Elf?"
"Mama, lass ihn. Er hasst das", sagte Ria.
    "Nun, ich muss wohl dankbar sein, dass er zur Hälfte ein
Mensch ist, sonst wären die Probleme mit eurer Tochter noch
größer. Habt ihr denn schon einen Namen?"
Ria nickte. „Aber den verraten wir erst bei der Taufe."
"Mir soll´s recht sein", sagte Dendra, solange der Name ein
`r´ enthält."
     
Die nächsten Wochen vergingen wie ein
     
Sommernachtstraum.
    Leichte Tage im Wald und unbeschwerte Nächte, in denen
Ria ihn immer wieder lockte. Krank war sie schon

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