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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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sagte:
"Wie war dein Name genau?"
    Jan-Mathys fühlte die Röte in seine Wangen steigen. Wie
unhöflich von ihm, da ließ er sich hier bewirten und hatte sich
nicht einmal ordentlich vorgestellt.
    "Jan."
Sie schien sich zu entspannen. "Ich bin Aewore."
    Hübscher Name, fand er. Um sie vollends zufrieden zu stellen,
schob er auch gleich den Rest seines eigenen Namens hinterher,
ein Ritter wusste stets was er einer Dame schuldete- auch wenn
die so alt war wie ein Märzapfel.
    "Jan-Mathys Bant. Sohn von Meile und Faller Bant."
Die Alte wurde auf einmal blass und ächzte.
    "Großmutter, geht es dir nicht gut?" Er sah an sich herunterwohin mit dem angebissenen Hühnerbein? Er zerrte das Tuch
ganz über die Leckerei. Noch während er sich den Rest der
Mahlzeit in die Jackentasche stopfte, griff er schon nach ihrem
Ellenbogen, um sie zu stützen.
    "Danke, Jungchen, es geht schon." Ungeachtet ihrer Worte ließ sie
sich von ihm zu ihrer Bank führen, wo sie sich mehr fallen ließ,
als sich zu setzen.
    Die Blässe ihrer Haut war kleinen roten Flecken gewichen; er
erinnerte sich an den Anfall seiner Mutter vorhin. Ging vielleicht
doch ein geheimnisvolles Fieber um?
    "Jungchen, wirst du mir einen Gefallen tun?"
"Ja, Großmutter, wenn ich kann?"
"Es ist ganz leicht. Rühr´ dich einfach nicht von der Stelle , bis ich
wieder da bin- ich möchte dich jemandem vorstellen." Sie erhob
sich schwerfällig.
    Er sah auf seine Fußspitzen. Der Markt war groß und bunt, da
galt es keine Zeit zu vergeuden. Wer wusste schon, wann seine
Eltern es sich anders überlegten und zurück zur Hütte wollten.
    Andererseits war die Alte wirklich freundlich zu ihm gewesen,
konnte er ihr den Wunsch abschlagen, wo es ihr doch nicht gut
ging?
"Du kannst essen, so viel du willst, und nimm´ dir ruhig noch
von dem Saft, es ist genug da."
     
Seine Entscheidung war gefallen. Ein Hühnerbein in jeder Hand
setzte Jan-Mathys sich auf die Bank.
     
Tari und der Bär
    Hatte man so etwas schon gesehen? Ein Bär, ein echter Bär,
stand am Rande des Platzes, halb verdeckt durch die Hütten und
den beginnenden Wald. Er drehte sich langsam im Kreis. Ein
kleines Mädchen stand vor ihm, klatschte in die Hände und
quietschte vor Freude.
    Jan-Mathys warf die Knochen auf den Tisch und wischte sich die
Hände an der Hose ab. Er musste die Kleine retten! Was tat sie
denn da? Sie hopste weiter vor der Nase des riesigen Bären auf
und ab, und reizte das wilde Tier, das zu einem unheimlichen
Brüllen ansetzte. Er schob sich um den Tisch und rannte los.
Warum waren die Menschen rings herum so gleichgültig?
Interessierte es in einer so großen Stadt wie dieser niemanden, ob
ein Bär ein kleines Mädchen fraß?
    Ein kleines Mädchen, das ihm irgendwie bekannt vorkam.
Während Jan-Mathys auf den Bären zustürmte, wandte sich das
Mädchen um, um seine Besorgnis wich Panik. Der verstrubbelte
blonde Schopf, das herzförmige Gesicht, die großen blauen
Augen, der schmale Körper, die Stupsnase, es gab keinen Zweifel.
    Panik überkam ihn, ausgelöst von der Sorge, es nicht rechtzeitig
bis zu ihr zu schaffen, denn das kleine Mädchen, in dessen
Richtung der Bär gerade mit seiner krallenbewehrten Tatze
langte, war keine andere als Tari, die kleine Elfe aus dem
Sommernachtshaus.
Er brauchte eine Waffe. Hielt inne, griff sich eine Grillgabel von
einem nahen Stand und rannte weiter, das Gebrüll des
Standbetreibers missachtend.
    Taris Augen weiteten sich erschreckt als sie ihn Näherkommen
sah. Hatte sie endlich begriffen, in welcher Gefahr sie schwebte?
Gut so.
"Geh weg von ihm Tari, lauf", schrie er, "ich halte ihn auf."
    Jan-Mathys warf sich zwischen den Bären und das Mädchen,
spürte den stinkenden Atem der Kreatur auf seinem Gesicht und
zielte mit der langen Grillgabel auf das Ungeheuer.
"Was tust du denn, Jan-Mathys?" rief Tarif und zog ihn am Ärmel.
    Der Bär stieß ein Grollen aus und senkte die Tatze, dabei streifte
er Jan-Mathys Arm und riss ihm den Ärmel auf. In einer einzigen
Bewegung schob Jan-Mathys Tari hinter sich und drängte sich
erneut zwischen sie und den Bären. "Lauf endlich weg, Tari!" rief
er verzweifelt. So ein eigensinniges Ding. Das Ungeheuer kam
einen Schritt vor - es war so weit, der Bär griff an.
Jan-Mathys stieß ihm die Gabel so fest er konnte in den Bauch,
nahm Taris Hand und zog sie mit sich fort.
     
Er kam nicht weit. Die kleine Elfe stemmte sich mit aller Kraft
gegen seinen Zug und wand sich aus seinem Griff.
    "Bist du verrückt?" Sie

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