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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Schmieds"ist Urs. Der Schmied. Was sitzt du denn da auf dem Boden,
spielst du verstecken? Ich dachte, du wärest für so etwas nicht zu
haben?"
    Jan-Mathys seufzte, ob vor Erleichterung, oder aus
Verlegenheit konnte er nicht sagen, aber es löste die Anspannung
und er konnte aufstehen. Wie erklärte man einer Elfe, dass die
eigenen Eltern nicht wollten, dass er mit ihresgleichen spielte? Bei
der Wahrheit zu bleiben war noch peinlicher; Tari war so mutig,
und er saß hier auf dem Hosenboden weil ein Bär- ja was? Ein
bisschen gebrüllt hatte. Ein toller Ritter war er.
    Er klopfte sich den Staub von der Schulter.
Glücklicherweise musste er gar nichts antworten, denn in diesem
Moment tauchte die Alte an der Schuppenecke auf.
    "Hab´ ich mir doch gedacht, dass ich hier Lärm gehört
habe." Sie blinzelte ihm zu, drängte sich an Urs vorbei und kam
ganz nah.
"Dir ist doch nichts passiert?" fragte sie ihn.
     
"Ähm, nein." Er räusperte sich. "Hast du den Mann
gefunden, den du mir vorstellen wolltest?"
     
"Nein, er ist schon wieder zum Sägewerk gefahren. Du
warst da noch nie, stimmt´s?"
     
Woher wusste sie das?
     
"Stimmt. Vater fährt immer alleine hin, ich pass´ solange auf
die Meiler auf."
     
"Gut, komm´ mit. Du kannst jemand anderen treffen. Chris
vom Rat will dich sehen. Und er wartet nicht gerne."
     
Sie wandte sich im Vorbeigehen an Tari: "Na, mal wieder
auf Bärenjagd?"
     
Tari kicherte. "Meinst du einen Bären jagen oder mit einem
Bären jagen oder von einem Bären gejagt werden, oder…"
Aewore lachte. "Du treibst mich noch in den Wahnsinn,
Kleine", rief sie um die Ecke.
     
"Das sagen meine Eltern auch immer", zwitscherte es hinter
ihnen her.
    Jan-Mathys musste grinsen. Vielleicht hatte er sich
getäuscht, es war auch möglich, dass Tari es nicht schwer hatte
mit ihren Eltern, sondern die es schwer hatten mit ihr.
Eigensinnig war sie auf jeden Fall.
*
     
Die Stimme von Ritter Chris tönte ihm schon beim
Näherkommen entgegen.
     
"Das ist einfach unverantwortlich!"
    Der Ritter stand mit dem Rücken zu ihm und Aewore; er
trug eine lange rote Robe, die so gar nicht wie die eines Ritters
aussah, aber dennoch beeindruckend wirkte. Er klang furchtbar
aufgebracht.
    "Und es war so nicht abgemacht. Wir halten uns an unseren
Teil, keiner hat mit ihm geredet, niemand versucht das Ergebnis
zu verändern. Aber ihr…"
    "Hallo, Chris", sagte Jan-Mathys.
Der fuhr herum.
"Junge, da bist du ja. Wir haben dich gesucht, es wird Zeit
für das Portal."
     
Das Portal? Durfte er doch noch nach drüben?
     
"Vielleicht sollten wir es für dieses Jahr gut sein lassen?" Die
Stimme seiner Mutter.
    Erst in diesem Augenblick wurde Jan-Mathys gewahr, dass
seine Mutter und sein Vater hinter Chris standen. Seine zornige
Rede hatte ihnen gegolten.
    Der Schreck fuhr Jan-Mathys in die Knie; sie wurden weich.
Wenn Ritter Chris und seine Eltern sich richtig doll stritten,
würde das seine Aussichten bei ihm als Knappe anzufangen nicht
gerade steigern.
    Chris schnappte nach Luft. "Das darf ja wohl nicht wahr
sein, ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. Wenn ihr nicht
tut, was die Regeln verlangen, nehmen wir ihn euch weg", rief er.
Aewore trat auf Chris zu und fasste ihn am Arm. "Nicht vor
dem Jungen, Christoph."
     
Er streifte ihre Hand ab, doch als er fortfuhr war sein Ton
deutlich ruhiger.
     
"Es läuft wie besprochen. Jan-Mathys, du kommst mit mir."
Chris nickte auffordernd.
     
Unsicher sah Jan-Mathys zu seinen Eltern. Mutter weinte
wieder, Vater nickte.
    "Geh ruhig, Jan, es ist schon gut."
Jan-Mathys folgte Chris, der noch im Gehen rief:
"Und er heißt auch Mathys, Jan-Mathys, ruft ihn gefälligst
anständig. Ihr wisst, was Namen für den Charakter bedeuten."
     
Erst etliche hundert Schritte weiter wandte Ritter Chris das
Wort an ihn.
    "Ich weiß, du verstehst Manches nicht. Aber du kannst dir
in einem ganz sicher sein: ich will nur dein Bestes. Ich war immer
dein Freund, und werde es auch immer bleiben. Egal, was
kommt."
    Jan-Mathys nickte zaghaft. Ehrlich gesagt verstand er die
Erwachsenen heute durch die Bank nicht und wenn er schon
dabei war, auch die Mädchen und die Bären nicht. Das Einzige,
was ihn jetzt noch interessierte, war die Frage ob die anderen ihm
noch etwas von den Marshmallows übrig gelassen hatten.
"Mathys, warte."
    Sie hatten gerade das Badehaus hinter sich gelassen, als er
Taris Stimme hörte. Jan-Mathys hielt inne und Chris tat es ihm
nach.
Sie hüpfte auf ihn zu, schwenkte etwas

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