Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
Vom Netzwerk:
Möglichkeit mehr, irgendetwas zu erklären.
    Und ganz ausziehen mochte sie sich auch nicht, das war zum Reden sicher nicht das Richtige. Mit Hemd und Unterhose bekleidet stieg sie leise seufzend zu Mathys in s Bett, legte sich auf den Rücken. Das Kissen drückte. Sie setzte sich wieder auf, schüttelte das Kissen und knüllte es dann zusammen, bevor sie es unter ihren Kopf schob. Schon besser. Sie rückte noch die Decke zurecht, dann gab es nichts mehr zu tun. Das war der Moment.
    „Mathys, ich muss dir etwas sagen, ich habe den Südstein...“
    Ein dumpfes, sägendes Geräusch übertönte sie. Mathys schnarchte. Er war eingeschlafen.

    Julie wachte auf wie gerädert. Sie hatte die halbe Nacht wach gelegen und überlegt, ob sie Mathys wecken sollte, es dann aber nicht fertig gebracht. Gähnend wandte sie sich zu ihm um. Das Bett war leer. Mathys war fort.

    In der Bibliothek war er nicht und auch beim Frühstück war noch nichts los. Sollte er zu Daan gegangen sein, so früh am Morgen? Julie wollte gerade den Weg in den Wald nehmen, als sie Mathys Stimme hinter sich hörte.
    „Was für ein schöner Morgen, nicht?!“
    Julie drehte sich um und Mathys kam auf sie zu, legte den Arm um ihre Hüfte und schwenkte sie eine halbe Drehung herum, bevor er sie wieder auf dem Boden absetzte.
    „Wo warst du denn, ich bin aufgewacht und du warst fort, ich dachte schon...“
    „Ich war baden, im Badehaus. Und dabei ist mir eine Menge durch den Kopf gegangen. Ich werde meinen Eltern sagen, dass ich das Sägewerk nicht übernehme, auch nicht später. Das ist nur fair, dann haben sie Zeit jemanden zu suchen und auszubilden. Ich bin mir ganz sicher, ich will Meistersattler werden.“
    Er strahlte Julie an. „Himmel, Entscheidungen machen hungrig, lass uns zum Frühstück gehen, ich verhungere.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten griff er nach Julies Hand und zog sie hinter sich her durch die Reihen der draußen stehenden Tische, zu ihrem Lieblinsplatz unter der Platane.
    „Natürlich weiß ich, dass ich dann zu Maktoum in die Wüste muss, er ist der einzige, der Meisterschüler annehmen kann, aber wir würden uns ja an den Wochenenden sehen, und du...“
    Weiter kam er nicht, denn Anouk kam auf die beiden zu, und ihr Blick verhieß nichts Gutes.

2. Alptraum

    „Du hast es ihm nicht gesagt?“ rief sie schon von weitem.
    „Was gesagt?“ fragte Mathys.
    „Nein, ich - Mathys, ich wollte es dir gestern sagen, aber dann kamen Tari und Daan und Ria, und dann hast du geschlafen, und heute Morgen warst du schon...“
    „Ausflüchte, alles Ausflüchte“, sagte A nouk. Sie funkelte Julie an. „Nicht einmal das bringst du also fertig.“
    „Julie, was ist denn hier los, ich verstehe nicht, was das soll“ , sagte Mathys.
    „Mathys, ich will dir schon die ganze Zeit etwas sagen, aber...“ hub Julie an , doch Anouk kam ihr zuvor.
    „Sie hat dem Vogt den Südstein gegeben.“

    Julie schossen die Tränen in die Augen.
    Mathys fasst sie an den Schultern, beugte sich zu ihr herunter wie sonst, wenn er sie küssen wollte, aber er würde sie nicht küssen, nicht mehr, das wusste sie.
    „Julie, ist das wahr?“
    „Er hätte Tari getötet.“
    Wie er sie ansah.
    Ohne ein weiteres Wort ließ Mathys ihre Schultern los , wandte sich ab und begann zu laufen, erst langsam, dann immer schneller, in Richtung Wald. Sie wollte ihm folgen, mit ihm reden, aber die Erinnerung an den Ausdruck in seinen Augen, als er ihre Schultern losgelassen hatte, hielt sie davon ab.

    Er hätte bestimmt nicht so reagiert, wenn sie ihm in Ruhe alles hätte erklären können. „Anouk, musste das sein? Ich wollte es ihm selbst sagen.“
    Der Blick der Hüterin wurde kalt, und Julie schauderte.
    „Du hattest Gelegenheit genug. Es wird langsam Zeit, dass du Verantwortung für deine Taten übernimmst.“ Anouk fasste sich an die Stirn, strauchelte, wäre beinahe gestürzt.
    Julie griff zu und stützte ihre Ment orin.
    „Was ist denn, geht es dir nicht gut?“ fragte sie.
    „Natürlich geht es mir gut. Der Südstein in der Hand des Feindes und eine verantwortungslose Nachfolgerin. Mir ging es nie besser“, fauchte Anouk und ging.
    Julie stand allein auf dem Essplatz. So vie le schöne Stunden hatten Mathys und sie hier miteinander verbracht. Sie konnte nur hoffen, dass er ihr irgendwann verzeihen würde.

    Julie setzte sich auf die Bettkante und starrte auf ihre nackten Füße. Was hatte sie denn erwartet? Das er sagen würde: „Oh, kein Problem, kann ja mal

Weitere Kostenlose Bücher