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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Julie noch einen finsteren Blick zuwarf.
    Und dann war Julie allein mit Mathys.

    Er strahlte sie an, nahm ihre kalten Finger in die seinen. Sie würde es ihm sagen, jetzt sofort. Aber nicht hier.
    „Lass uns zum Flu ss gehen, auf unseren Baum, ja?“ bat Julie.
    „Alles was du willst. Und Julie?“
    „Was?“
    „Danke. Für gestern Nacht und so. Mir ist schon klar, dass ich dich ganz gut gedrängt habe, damals.“
    Julie nahm seine Hand. „Schon vergessen, das war im letzten Leben.“
    Mathys lachte. „So kann man es auch sehen. Bei mir vermischen sich alte und neue Erinnerungen ziemlich stark, manchmal bin ich mir nicht sicher, was wann war. Ist wohl nicht ganz einfach für mein Gehirn.“
    Julie zog ihn mit sich, aus der dunklen Bibliothek hinaus ins Sonnenlicht. Sie konnte es nicht länger aufsch ieben, egal wie weh es tat und wie sehr er sie hassen würde, sie musste es ihm sagen. Er war immer so darauf bedacht das Richtige zu tun, er hatte ihre Offenheit verdient. Mathys legte den Arm um ihre Taille und Julie ließ gern zu, dass er sie führte – so konnte sie ihren Gedanken nachhängen. Sie senkte den Kopf.
    Wie sollte sie es ihm sagen? „Du, ich hab den Südstein weggegeben, sorry?“ Oder sollte sie anfangen damit, dass man nicht ein Leben wegwerfen durfte , um viele andere zu retten? Andererseits hatte ihre Mutter genau das getan, und Mathys auch. Würde er ihre Beweggründe verstehen? Würde er verstehen, dass sie....
    Etwas prallte gegen Julies Oberschenkel und brachte sie fast aus dem Gleichgewicht.
    „Tari!“
    Rias Stimme klang mehr amüsiert als tadelnd.
    „Daan!“ Mathys lief auf seinen Freund zu, nahm dessen Hand und legte ihm die andere auf den Rücken, was einer halben Umarmung gleichkam; überrascht sah Julie, dass der Elf es zuließ. Es war auch für ihn eine schwere Zeit gewesen ohne seinen besten Freund.
    Was für ein schönes Bild. Ria mit einem großen Korb, Daan in heller Festkleidung und Tari, die mit großen Augen von einem zum anderen sah und dann artig zu Julie sagte: „Danke, dass du mich gerettet hast.“
    „Gern geschehen.“
    Tari war nicht die einzige die zeigen wollte, wie dankbar sie war. Kaum hatte die Kleine losgelassen, wurde Julie von Ria so fest umarmt, als wolle ihre Freundin sie nie wieder loslassen. Als sie es schließlich doch tat, geschah etwas, das Julie völlig aus der Bahn warf. Daan kam auf sie zu und umarmte Julie.
    „Danke! Ich schulde dir das Leben meiner Tochter.“
    Julie wagte kaum zu atmen, legte nur ganz leicht ihre Hände auf die erstaunlich fragilen Hüften. Eine tiefe Gewissheit durchströmte sie. Tari zu retten war die richtige Entscheidung gewesen.
    So dicht war sie dem Lichtelfen noch nie gewesen, er roch ganz anders als Mathys. Nach Vanille und etwas Zimt, vielleicht. Wie konnte sich jemand, der so stark und zugleich schnell war, so zerbrechlich anfühlen? Kein Vergleich mit dem drahtigen Dunkelelfen Jarron.
    Als Daan sich von ihr löste, war Julie genauso verlegen wie er. Mathys sah Julie verblüfft an, aber Ria strahlte. Tari rettete Julie aus der seltsamen Situation, indem sie ihre Hand nahm und sie mit sich zog.
    „Komm, wir habe n ein Picknick vorbereitet, um zu feiern, dass ich noch lebe. Nur die besten Sachen, Mandelkuchen mit Zimt. Und rate, wer die gebacken hat!?“
    Zimt. Julie ahnte es schon, aber sie tat Tari den Gefallen, zuerst falsch zu raten.
    „Ria?“ fragte sie.
    „Falsch! Papa! Echte Elfenkuchen!“ Tari ließ Julies Hand wieder los und lief voraus, sich im Kreis drehend wie ein Löwenzahnsamen bei Wind.
    „Kommt schon, ich will sie probieren, er hat mich nicht einen probieren lassen.“
    Mathys nahm Ria den Korb ab und lief neben ihr hinter Tari her. Julie zögerte. Daan betrachtete sie aufmerksam. „Alles in Ordnung bei dir?“ fragte er. Julie gab sich einen Ruck, das Gespräch mit Mathys würde warten müssen, aber es war ja auch noch Zeit bis morgen früh. Daan und Ria hatten viel durchgemacht, da musste sie nicht allen die Stimmung verderben.
    „Ja. War nur alles etwas viel gestern.“

    Der Mond schien auf das fried liche Gesicht der kleinen Tari und warf silbrige Reflexe auf das Gras, das zu dieser späten Stunde nicht mehr grün, sondern eher grau wirkte.
    Leuchtkäfer schwirrten vor einem Busch herum wie glühende Funken über einem Lagerfeuer.
    Daan schob seine Arme unter Taris Knie und ihren Nacken und erhob sich vorsichtig mit ihr. Seine Tochter schmiegte sich im Schlaf an seine Brust und murmelte

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