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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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wird dir das nächste mal ein verdammter Elitesoldat in den Arsch treten und der gibt sich nicht mit so einem kleinen Klapser zufrieden. Wir sin d im Krieg, Männer, sie werden euch den Bauch aufreißen, bis die Gedärme herausquellen, wenn ihr es zulasst. Das hier ist kein Spaß. Und wer das nicht versteht, kann ins Frauentraining gehen und lernen wie man sich verbarrikadiert, damit man nicht vergewaltigt wird.“
    Der Junge war blass geworden und senkte den Kopf. Ein anderer Junge, wahrscheinli ch gerade zwölf Jahre alt geworden, fing an zu weinen.
    Karim, schon auf den Weg zu seinem Podest, rief über die Schulter: „Schafft die Heulsuse zurück zu den Kindern. Und ihr Anderen: Stäbe in die Rechte!“

    Julie schluckte, beschleunigte ihren Schritt wieder. Krieg. Sie waren im Krieg.

    Julie wischte sich den Schweiß von der Stirn. Das Training brachte sie an ihre Grenzen, obgleich sie gut in Form war. Sie übte zum hundertsten Mal den Ausfallschritt nach Rechts, schwang das Schwert und hieb einem imaginären Gegner mit einem Schlag den Kopf ab, so wie Mathys rechts von ihr und Daan auf der linken Seite. Julie warf einen unauffälligen Blick zu Mathys hinüber. Auch ihm standen die Schweißperlen auf der Stirn, Karim schenkte ihnen nichts. Einen Trost gab es immerhin:
    Im Gegensatz zu den Anfängern wurden sie wenigstens nicht angeschrien.
    Die warme Spätsommerluft brachte wenig Abküh lung und Julie klebte inzwischen das Hemd am Körper, als sei sie in einen Regenguss geraten. Wie oft hatte sie diese Schritte jetzt schon geübt? Ein Blick auf Karim zeigte ihr, dass der noch lange nicht fertig war: mit der gleichen Energie wie zu Beginn des Trainings ging er bei jedem Ausfall tief in die Knie und schwang sein Schwert mit großer Aufmerksamkeit.
    Julie hingegen konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken bei der Hitze und Anstrengung auf Wanderschaft gingen.
    Sollte sie Nereide von den Aquilani eine Bitte um Hilfe zukommen lassen? Sicher würde Fanea sie überzeugen können, Julie zu unterstützen, aber wollte Julie das wirklich? Die Aquilani waren stark, immerhin stammten sie von Elfen ab – zumindest die meisten – aber sie bekamen an Land nur unter Schmerzen Luft. Wahrscheinlich waren sie bei einem Angriff keine große Hilfe, sondern eher ein Risiko. Nein, es war vermutlich besser, sich ihre Hilfe für einen etwaigen Angriff böser Wassermonster aufzusparen. Zumindest konnte sie Fanea einen Boten schicken und sie bitten, in der riesigen Bibliothek der Aquilani für sie wegen der Risse zu recherchieren – vielleicht fand sich da eine Lösung für eventuell fehlende Steine an den Portalen.
    Julie trat fehl, stolperte, fing sich aber wieder. In diesem Moment fiel ein Schatten auf ihr Gesicht. Karim.
    Für einen Augenblick fürchtete Julie, von ihm ge schlagen zu werden wie der Junge vorhin, immerhin war sie gerade nicht besonders aufmerksam gewesen, doch Karim sah sie nur mit einem unergründlichen Blick an und rief:
    „Genug für heute. Morgen treffen wir uns vor Sonnenaufgang, da ist es kühler.“
    Karim wandte sich ohne ein weiteres Wort ab und Julie ließ sich an Ort und Stelle auf den Boden sinken, griff nach ihrer Wasserflasche. Jeder einzelne Muskel tat ihr weh. Tatsächlich taten ihr sogar Muskeln an Stellen weh, von denen sie gar nicht gewusst hatte, dass da Muskeln waren. Mathys plumpste neben sie und stöhnte.
    „Ich dachte schon, der hört nie mehr auf.“
    Julie war sogar zu erschöpft, um sich an Mathys anzuschmiegen, außerdem war ihr viel zu warm. Sie goss sich etwas Wasser über die Handgelenke und hielt Mathys die Flasche hin. „Du auch?“
    Mathys nickte dankbar, nahm die tönerne Flasche und goss sich ebenfalls etwas über seine Arme.
    Daan ging neben ihnen beiden in die Hocke.
    „Willst du auch?“ fragte Julie und hielt ihm das Wasser entgegen.
    Daan schüttelte den Kopf. „Es geht mir gut.“
    Julie betrachtete den Elf genauer. Sein Gesicht war trocken und seine Kleidung auch. Schwitzte dieser Elf denn niemals? Aus irgendeinem Grund machte Julie die Mühelosigkeit, mit der Daan ein solches Training absolvierte, wütend, doch sie kannte ihr Bauchgefühl gut genug um zu wissen, dass diese Wut nicht durch Daan selbst ausgelöst wurde. Was aber war es dann?
    Mathys nächster Satz brachte auf den Punkt, was gerade in ihr nur als dunkle Ahnung aufgestiegen war.
    „Daan, verdammt, wenn du nicht erschöpft bist, werden die Gardeelfen es nach so einer Anstrengung auch nicht sein. Wie um

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