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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Himmels willen sollen wir gegen die ankommen?“

9. Mittel un d Wege

    Daans Blick ruhte auf Rias wunderschönem Gesicht. Wie sie da lag, den Kopf in den weichen, von der Sonne beschienenen Farnen. Wann immer er mit ihr im Wald war, schien sie von innen heraus zu leuchten.
    So zarte Haut, und diese Lippen. Wie würde sie nur reagieren, wenn er ihr das Unvermeidliche mitteilte? Würde sie wieder weinen? Bloß das nicht, er fühlte sich dann immer so machtlos. Nein, wenn sie weinte, musste er einfach aufstehen und gehen, sonst würd e er seinen Plan nicht in die Tat umsetzen können. Vielleicht war sie auch wütend und schrie ihn an, das würde es ihm um Einiges leichter machen.
    „Ria?“
    „Hm?“
    „Habe ich dir eigentlich mal gesagt, wie dankbar ich dir für alles bin?“
    Sie schlug die Augen auf, sah ihn aus moosgrünen Tiefen heraus an.
    „Für was – alles?“ fragte sie.
    „Nun, dafür wie du dich um Tari kümmerst, und um das Haus wenn ich nicht da bin, und - na eben um alles. Und dafür, dass du mich immer unterstützt hast, egal was ich tun musste.“
    Si e setzte sich mit einem Ruck auf.
    „Daan Lwynn, was ist los? Heraus mit der Sprache.“
    Daan fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Wie sagte man der Geliebten, der einzigen, der man sich verbunden fühlte, dass man sie verlassen würde? Verlassen musste, für immer? Einerlei, egal welche Worte er benutzte, sie würden es nicht besser machen, also konnte er auch genauso gut anfangen.
    „Ria, ich werde...“
    Ein Berittener sprengte auf die Lichtung, an der Posttasche unschwer als Bote zu erkennen, und kam nur wenige Schritte vor ihnen zum Stehen.
    „Daan Lwynn?“ rief der Bote.
    Daan sprang auf, zog Ria an der Hand mit sich hoch, damit sie außerhalb der Reichweite der immer noch nervös stampfenden Hufe des Pferdes war.
    „Das bin ich.“
    „Ich habe eine Nachricht für euch“, sagte der Bote. Er griff in die Tasche und zog ein gesiegeltes Pergament hervor. „Aus der dritten Ebene“, fügte er noch hinzu.
    Daan nahm das Pergament, zögerte aber, es aufzurollen. Vielleicht war es von seiner Großmutter? Andererseits war es nicht ihr Siegel. Gleichgültig, wer der Absender war, er würde die Nachricht lieber nicht unter den neugierigen Blicken eines Fremden lesen.
    „Gibt es noch etwas?“ fragte er den Boten freundlich.
    Der sah ihn treuherzig an.
    „Ich soll hier auf Antwort warten.“

    Daan drehte sic h kurzerhand mit dem Rücken zum Boten und ging einige Schritte in den Wald hinein. Mit zitternden Fingern brach er das Siegel und entrollte das Pergament.
    Die Stirn in Furchen gezogen überflog er die Nachricht.

    Elf Lwynn,
    es ist an der Zeit, eurem Volk gegen den Unterdrücker zu helfen. Solltet ihr euch dazu entschließen, gebt uns Bescheid. Wir haben Mittel und Wege Informationen zu beschaffen, die euch nützlich sein können, um den Kindsmörder vom Thron zu stoßen.

    Das war alles, keine Unterschrift, nichts weiter. Daan drehte das Pergament halbherzig um in der Hoffnung, auf der Rückseite einen Hinweis auf den Absender zu finden, aber natürlich fand sich dort nichts.
    Seine erste Reaktion war Enttäuschung. Ganz sicher war der Brief nicht von seiner Großmutter, sie hätte ihn geduzt.
    Erst im Nachklang der Worte wurde Daan die Tragweite dieser Nachricht bewusst. Er hatte Augen und Ohren im Telemnar – und das änderte alles! Sein Herz begann zu rasen. Hauptsache es handelte sich hier nicht um eine n üblen Scherz.
    An den Boten gewandt sagte er: „Geduldet euch noch einen Moment, ich schreibe eine Antwort.“ Daan nahm Rias Hand. “Liebes, der Bote ist sicher erschöpft, holst du ihm etwas zu trinken?“
    Ria nickte freundlich. „Sicher! Wie wäre es mit Limonade?“
    „Das wäre g roßartig“, antwortete der Bote.
    Ria war noch nicht ganz um die Wegbiegung verschwunden, als Daan den Boten am Hals packte und ihn gegen einen Baum presste.
    „Von wem ist diese Nachricht?!“
    Der Bote griff nach Daans Fingern um seinen Hals, scha ffte es aber nicht sich aus seinem Griff zu lösen.
    „Ich weiß es nicht...“ , quetschte er heraus.
    „Lüg mich nicht an“, knurrte Daan.
    „Na gut, ich weiß es, aber ich darf es nicht sagen.“
    „Gut, dann behalt es für dich. Sag mir nur eines: War es Bamoth oder einer seiner Gard isten?“
    Der Bote überlegte kurz, dann schüttelte er bestimmt den Kopf. „Nein. Weder Bamoth noch einer seiner Gardisten.“
    Daan ließ den Mann los, keinen Augenblick zu früh, denn gerade kam Ria

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