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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Bibliothek nach Lösungen suchte? Saß im Baumhaus und kanzelte sie dann ab wie ein Schulmädchen. Hatte hier jeder das Gefühl er musste sie nicht ernst nehmen? Sie sah vielleicht so aus, aber an Jahren und Erfahrung war sie eine erwachsene Frau, verdammt. Julie bekam eine Ahnung davon, wie Fanea von den Aquilani sich immer gefühlt haben musste; so langsam konnte sie deren Wutausbrüche und ihren Sarkasmus nachvollziehen.
    „Weißt du was? Ich werde auc h dafür eine Lösung finden, jedenfalls eher als du wenn du hier nur herum hockst und dich für gar nichts verantwortlich fühlst.“
    Kaum hatte sie das gesagt, taten Julie ihre Worte schon leid. Sie wusste doch, dass Daan nic ht nach Telemnar konnte ohne Ria hier zu lassen – es war die Unfähigkeit ihrer eigenen Rasse, so weit weg von den Dryadenbäumen zu leben, die ihn in diese dumme Situation brachte, nicht Faulheit oder Feigheit.
    Daans verletztes Gesicht zeigte ihr, dass die Worte getroffen hatten. Einen Moment sagte keiner von beiden etwas.
    Die Leiter klapperte und Ria kam in einem zartgrünen halb durchsichtigen Kleid den Baum herabgestiegen.
    „Ich gehe zum Abendritual an der Dryadenquelle, kommst du mit, Julie?“ fragte sie.
    „ Äh, nein, ich muss wieder in die Bibliothek, Lösungen finden für die Risse.“
    „Oh, na gut, also dann...“ , sagte Ria.
    Daan nahm die Hand seiner Frau. „Ria, ich wollte doch noch mit dir sprechen...“
    Ria stellte sich auf die Zehenspitzen, gab Daan einen Kuss a uf die Wange und entzog ihm ihre Hand, bevor sie leichtfüßig in Richtung Wald lief. Über die Schulter rief sie: “Später Geliebter, es dauert ja nicht lange...“

    Daan sah zugleich verärgert und erleichtert aus und Julie fragte sich, ob die beiden vielleicht Probleme hatten. Andererseits war das mit Tari ausgestanden und die beiden waren füreinander bestimmt, was bitte sollten die für Probleme haben?
    Sie straffte die Schultern und sagte: „Das v on gerade tut mir leid, ich weiß, wie schwer das für dich sein muss. Meine Mutter hat woanders gelebt und es ist ihr nicht gut bekommen, wie du weißt. Niemand erwartet von dir, dass du gehst.“
    A ußer Anouk vielleicht, fügte sie in Gedanken hinzu. „Aber ich erwarte, dass du von hier aus mit hilfst, nach Lösungen zu suchen. Nicht als Thronerbe. Als Freund. Und als Ratsmitglied.“
    Daan sah immer noch auf die Stelle, an der Ria im Wald verschwunden war. Hatte er ihr überhaupt zugehört?
    „Daan!“
    „Mach dir keine Sorgen, ich werde meinen Beitrag schon leisten. Und jetzt entschuldige mich.“
    Ohne ein weiteres Wort wandte der Elf sich ab und begann die Leiter zum Haus hochzusteigen. Julie überlegte kurz, ob sie ihm folgen sollte, ließ es dann aber. Sie war nicht besonders nett zu ihm gewesen, da war es kein Wunder, wenn er e ingeschnappt war.

    Auf dem Burghof war die Hölle los, wenn auch eine sehr geordnete Hölle.
    Etliche Dutzend bekannter und unbekannter Gesichter hatten sich auf dem Platz versammelt , sogar Hafer, der Gager, befand sich unter ihnen, ein Schwert in seinen überlangen Armen. Julie musste sich ein Kichern verkneifen – ein Gager mit Schwert war so ziemlich das Lächerlichste, was man sich vorstellen konnte. Eine Forke, ja. Aber ein Schwert?
    Die Umstehenden lauschten, in geraden Linien aufgestellt, den Anweisungen Karims, der auf einem hölzernen Podest stand und die riesige Meute gut im Griff zu haben schien.

    „Stäbe in die rechte Hand, oben anfassen, Füße zusammen. Jetzt Ausfall nach rechts, bleibt hinter eurer Waffe!“
    Karim schritt durch die Linien und richtete hi er eine Waffe, rückte dort ein Bein zurecht, zog eine Schulter nach vorne; schließlich holte er aus und schlug einem lax dastehenden Jüngling mit der flachen Hand ins Gesicht, dass es nur so klatschte. „Du sollst hinter deiner Waffe bleiben, habe ich gesagt.“
    Julie verhielt den Schritt, auch wenn sie es eilig hatte wieder in die Bibliothek zu kommen, denn auch das Kampftraining der Fortgeschrittenen begann in einer knappen Stunde.
    Der Junge schrie empört auf.
    „Was soll das? Glauben Sie, S ie dürfen mich so einfach schlagen? Vater, sag ihm, dass er das nicht darf!“ Der Angesprochene, ein gedrungener Mann neben dem Jungen, legte seinem Sohn begütigend die Hand auf die Schulter und wollte gerade etwas erwidern, als Karim ihn beiseite schob und dem Jungen genau ins Gesicht sah.
    „Es passt dir nicht, geschlagen zu werden? Schön! Dann bleib hinter deiner Waffe. Denn ansonsten

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