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DS002 - Drei schwarze Schlüssel

DS002 - Drei schwarze Schlüssel

Titel: DS002 - Drei schwarze Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Copeland befunden hatte, als er die Stadt des tausendköpfigen Mannes entdeckte?
    Doc setzte seinen Rundgang durch die Pagode fort, fand aber nichts mehr, was für ihn von Bedeutung gewesen wäre. Allem Anschein nach hatte seit langer Zeit niemand mehr den Tempel betreten. Auch deutete nichts auf die Ursache des sonderbaren Raschelns hin, noch fand er eine Erklärung für die Zeit seiner Bewußtlosigkeit. Er war erleichtert, daß sich der unheimliche Angriff bisher nicht wiederholt hatte.
    Schließlich wandte Doc der Pagode den Rücken, überzeugt, daß sie weder ein Geheimnis noch einen geheimen Raum barg. Langsam waren Kraft und Vitalität in den athletischen Körper des Bronzemannes zurückgekehrt. Trotzdem war er entschlossen, sich wieder zu seinen Freunden zu begeben, um die Suche bei Tage fortzusetzen. In einer Stunde im Flugzeug konnten sie mehr ausrichten, als wenn sie eine Woche lang den Dschungel durchstreiften.
    Der längste Teil der Nacht lag hinter Doc, als er das Flußufer erreichte. Ein Blick verriet ihm, daß das Floß verschwunden war. Er blickte sich suchend um und lauschte – irgend etwas stimmte nicht.
    »Renny!« rief er scharf.
    Nur das schwache Echo und der Schrei eines Dschungelvogels antworteten ihm. Er durchschwamm den Fluß, lief zu den Zelten und fand sie leer. Mit der Stablampe suchte er draußen nach Spuren.
    »Mr. Savage!« hörte er eine überraschte weibliche Stimme rufen und fuhr herum.
    Lucile Copeland beugte sich aus einem Fenster des nächsten Flugzeuges.
    »Ich wußte nicht, mit wem ich es zu tun hatte«, erklärte sie. »Aber als Sie die Stablampe aufleuchten ließen, erkannte ich Ihr Gesicht.«
    »Wo sind meine Freunde?« fragte Doc.
    Das junge Mädchen, das aus der Kabinentür getreten war, zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    Doc sah ihr an, daß sie nervös und verängstigt war.
    »Erzählen Sie mir, was geschehen ist«, forderte er sie auf.
    Lucile Copeland berichtete, zuweilen etwas unzusammenhängend, aber doch so, daß Doc Savage sich ein Bild der Ereignisse machen konnte. Was sie erzählte, deckte sich mit den Worten Evalls.
    »Nach dem Rascheln in der Pagode verlor ich das Bewußtsein«, schloß sie. »Ich kann nicht sagen, wie lange dieser Zustand dauerte, jedenfalls tat mir der Kopf schauderhaft weh.«
    Sie teilte ihr Haar und zeigte Doc eine wenig schöne, wenn auch ungefährliche Platzwunde. »Ich muß sie mir beim Sturz von der Treppe der Pagode zugezogen haben. Wahrscheinlich war ich also längere Zeit bewußtlos.«
    »Wo kamen Sie wieder zu sich?« fragte der Bronzemann.
    »Nicht weit von hier entfernt«, antwortete das Mädchen. »Es war schrecklich, entsetzlich! Alle diese Köpfe!«
    »Köpfe?« Doc musterte Lucile scharf. »Nehmen Sie sich zusammen! Wovon sprechen Sie?«
    Das Mädchen biß sich auf die Lippen. »Als ich aus der Bewußtlosigkeit erwachte, sah ich einen Mann neben mir. Er hatte …« Sie schauderte.
    »Ja?« fragte Doc gespannt.
    »Er hatte tausend Köpfe!«
    »Reden Sie vernünftig«, sagte Doc. »Sie müssen einer Täuschung zum Opfer gefallen sein.«
    »Nein. Sein ganzer Körper war mit Köpfen übersät. Sie wuchsen ihm aus den Armen, aus der Brust …« Sie sah Docs skeptischen Blick und seufzte. »Natürlich müssen Sie mich für verrückt halten. Aber ich sage Ihnen, daß ich den Mann mit den tausend Köpfen sah! Er stand hier im Mondschein. Er war ein großer Mann – fast so groß wie Sie, und war über und über mit Köpfen bedeckt.«
    Doc schwieg sekundenlang. »Wie groß waren diese Köpfe?«
    fragte er dann.
    »Etwa so groß wie Orangen.« Das Mädchen schauderte erneut. »Der Mann hatte einen Kopf von natürlicher Größe wie jeder normale Mensch. Aber die anderen Köpfe, die kleinen Köpfe, wuchsen ihm aus Kopf, Rumpf und Gliedern.«
    Doc musterte Lucile Copeland im Schein seiner Stablampe. Er ließ den Strahl über ihr Gesicht wandern, konzentrierte ihn auf ihre Augen. Sie reagierten wie die Augen eines gesunden Menschen – auf den Einfall des Lichts zogen sich die Pupillen zusammen und weiteten sich wieder, sobald er den Lichtstrahl fortnahm. Keine Spur von Geisteskrankheit, dachte Doc, ohne es auszusprechen.
    »Lebten diese Köpfe?« setzte er seine Befragung fort. »Zeigten sie irgendeinen Ausdruck – ein Lachen, ein Mißfallen, Wut oder Ärger?«
    »Ich kann es nicht sagen, weil ich nicht darauf achtete«, erwiderte Lucile Copeland. »Ich glaube, ich schrie etwas über Köpfe, um die Angst, die mich gepackt

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