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DS002 - Drei schwarze Schlüssel

DS002 - Drei schwarze Schlüssel

Titel: DS002 - Drei schwarze Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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die Folge zahlreicher Meißelungen, von denen der Stein überzogen war.
    »Haben Sie auch den Endruck, daß es sich um die Schuppen von Fischen handelt?« fragte das Mädchen, die Hand über die Unebenheiten gleiten lassend.
    Doc musterte die Verschnörkelungen genauer, dann schüttelte er den Kopf. »Es handelt sich um menschliche Zähne.«
    »Was?«
    »Zähne, Sie haben richtig gehört. Eine Pagode war mit Händen verziert, eine andere mit Füßen. Diese kleinen Festungen tragen Zähne als Schmuck.«
    Sie gingen weiter und erreichten die Mauer der eigentlichen Stadt. Auch diese war mit breiten gemeißelten Bändern überzogen, in denen Kleidungsstücke, wie man sie damals getragen haben mochte, wiedergegeben waren.
    Doc Savage und Lucile Copeland wandten sich nach rechts. In der Ferne erkannten sie, gegen den Fluß gelegen, ein schmales, hohes und reich verziertes Tor. Trotz der Verzierungen an den Mauern hatte der kunstbeflissene Steinmetz so geschickt gearbeitet, daß die Vertiefungen an keiner Stelle tief genug waren, um Händen oder Füßen Halt zu bieten.
    »Wir werden versuchen, durch das Tor Zutritt zur Stadt zu erlangen«, meinte Doc.
    Das Tor wies eine ganz besonders raffinierte Konstruktion auf. Nur das mittlere Drittel, eine mächtige Steinplatte, drehte sich und gewährte Zugang. Jetzt stand es einladend offen.
    Docs Blick umfing Lucile Copeland. »Wollen Sie es wirklich riskieren?«
    »Ja«, erwiderte sie und nickte energisch. »Ich suche meinen Vater, und er könnte dort drin sein.«
    Schulter an Schulter betraten sie die geheimnisvolle Stadt des tausendköpfigen Mannes. Hinter ihnen trottete ungerührt das Borstentier Monks.
     
     

2O.
     
    Sobald das Tor hinter ihnen lag, standen sie in einem engen Einschnitt, der einer schmalen Schlucht glich. Steile Wände reckten sich zu beiden Seiten auf, Wände, die weder ein Guckloch noch eine Schießscharte aufwiesen und oben enger aneinandergerückt waren als am Fuß. Dieser seltsame Einschnitt war gut hundert Meter lang.
    »Zur Verteidigung der Stadt angelegt«, erklärte Doc dem Mädchen. »Belagerer, die das Tor überwunden haben, müssen durch diesen Einschnitt, der kein Ausweichen zuläßt. Die Verteidiger konnten sie von oben mit einem Hagel von Pfeilen überschütten oder Felsbrocken auf sie hinabwälzen.«
    Lucile Copeland war bemüht, sich nicht aus der Nähe des Bronzemannes zu entfernen, der mit angespannten Sinnen lauschte und sich immer wieder zum Tor zurückwandte. Aber er vernahm keinen Laut, sah nicht den Hauch einer Bewegung. In dem schmalen Einschnitt war es sehr heiß, denn die Sonne stand hoch am Himmel, und ihre sengenden Strahlen wurden von den blitzenden Wänden zurückgeworfen.
    Sie erreichten das Ende des Hohlweges und standen sekundenlang wie geblendet. Sie mußten die Augen mit den Händen beschatten. Unzählige Gebäude orientalischer Bauart lagen vor ihnen, schlanke Türme und Minarette ragten gegen den Himmel. Überall leuchteten die Farben prächtiger Mosaikarbeiten, die ganze Umgebung war eine Symphonie von Farben, wie man sie sich prächtiger nicht vorstellen konnte.
    »So wunderbar, daß es überirdisch wirkt«, murmelte Lucile beeindruckt.
    Doc Savage enthielt sich eines Urteils und schickte statt dessen seinen wachsamen Blick in die Runde, denn trotz aller Schönheit hatte die unnatürliche Stille etwas Bedrückendes, Drohendes an sich.
    Straßen zweigten nach beiden Seiten ab, in ihrer Mitte plätscherte Wasser in Kanälen, die anscheinend durch eine unterirdische Verbindung von dem Fluß gespeist wurden.
    Monks Borstenvieh schnaufte leicht, während es ihnen nicht von den Fersen wich. Doc Savage beobachtete das Tier unruhig. Es wurde plötzlich langsamer, steifbeiniger, die Borsten auf seinem Rücken richteten sich auf wie das gesträubte Haar eines erschreckten Hundes.
    »Das Tier scheint etwas zu wittern«, flüsterte Lucile Copeland mit bebenden Lippen.
    Doc versenkte eine Hand in die Tasche. Als er sie wieder herauszog, umschloß sie ein kleines Metallkästchen. Er öffnete es und entnahm ihm mehrere winzige metallische Kugeln, die er dem Mädchen in die Hand drückte.
    »Sehen Sie den kleinen Hebel, der sich mit dem Fingernagel umlegen läßt?« fragte er.
    Das Mädchen untersuchte die Kugeln und nickte.
    »Es handelt sich um Explosivkörper, die mit dem stärksten Sprengstoff, den wir bis jetzt kennen, gefüllt sind«, erklärte Doc ernst. »Wenn Sie einen einsetzen müssen, dann achten Sie darauf, ihn soweit wie

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