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DS002 - Drei schwarze Schlüssel

DS002 - Drei schwarze Schlüssel

Titel: DS002 - Drei schwarze Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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durchzulassen. Er setzte den Weg fort und gelangte bald zu einer anderen, größeren Öffnung. Er kauerte sich neben ihr nieder, lauschte und ließ den Blick wandern. Er befand sich auf einem schmalen Balkon, unter dem sich eine enge, von hohen Mauern begrenzte Gasse hinzog.
    Unerwartet vernahm Doc Laute, die ersten Geräusche, die nicht aus jenem geheimnisvollen Rascheln bestanden, das ihm mehrfach begegnet war. Es war ein unwirklicher Laut, der bewirkte, daß sich Docs Nackenhaare sträubten. Es war wie ein leises Murmeln mit pochendem Unterton, das lauter und lauter wurde.
    Der Rhythmus glich einem regelmäßigen Schlagen, einem monotonen An- und Abschwellen. Wenn es auch kein unmusikalisches Geräusch war, so wirkte es doch aus irgendeinem Grund, für den Doc keine Erklärung fand, abstoßend.
    Das monotone Dröhnen wurde lauter, und nun, da Doc ihm längere Zeit gelauscht hatte, wurde ihm plötzlich klar, daß es sich um den langgezogenen Gesang vieler menschlicher Stimmen handeln mußte. Doc hielt scharf Ausschau nach einem Wesen, das sich an diesem Gesang beteiligte.
    Und plötzlich erschien um eine Ecke, die nicht weiter als vierzig Meter entfernt war, ein tausendköpfiger Mann.
    Doc starrte aus geweiteten Augen auf das unheimliche Individuum. Diesmal war der Bronzemann derart überrascht, daß sich seine Empfindungen in seinen metallischen Gesichtszügen ausdrückten. Es gab mehr als nur einen tausendköpfigen Mann! Ein zweiter tauchte auf, ein dritter, ein vierter – eine lange Reihe, die einander alle ähnelten. Alle waren groß, größer selbst als Doc Savage, der die meisten Menschen um Haupteslänge überragte.
    Jede dieser monströsen Gestalten balancierte einen Korb auf ihrem Kopf. Es handelte sich um ungeheuer große Körbe. Sie waren aus Rohr geflochten und reich mit Gold und kostbaren Steinen geschmückt. Zwei Klappen aus dem gleichen Material verschlossen die Körbe fest.
    In der Mitte der langen Reihe phantastischer, mit Köpfen versehener Geschöpfe marschierte ein weißer Mann. Der Mann hatte langes, ungepflegtes Haar und einen wildwuchernden Bart. Haar wie auch Bart waren schneeweiß. Der Körper des Mannes war dürr und hager, sein Gang wirkte mechanisch. Alles Fleisch schien von seinem Körper gefallen zu sein, zurückgeblieben waren nur die Knochen und ein paar Muskeln, die dünnen Stricken ähnelten. Der Mann starrte geradeaus, aus seinem Blick sprach grenzenlose Hoffnungslosigkeit.
    Der weiße Mann war Calvin Copeland, der Forscher, aber Doc Savage, der das Bild aus der Londoner Zeitung in der Erinnerung hatte, hätte den Wissenschaftler kaum wiedererkannt.
    Ein dünner Strick lag um Copelands Hals, und das Ende des Strickes lag in der Hand eines der vielköpfigen Männer, der Copeland wie ein Haustier mitzerrte.
    Die abscheuliche Prozession näherte sich. Mit Ausnahme des weißen Mannes, der offensichtlich ein Gefangener war, marschierten die Teilnehmer im gleichen Schritt. Dabei sangen sie mit gutturalen Stimmen, die harmonisch an- und abschwollen.
    Dieser Gesang war es, den Doc Savage vernommen hatte. Er versuchte, einzelne Worte zu unterscheiden, aber obwohl Doc die meisten der lebenden Sprachen kannte, halfen ihm hier seine Kenntnisse nicht weiter. Er war lediglich sicher, daß es sich um die Sprache der Ureinwohner Indochinas handelte.
    Doc trat zurück. Er dehnte seine Arme, duckte sich zusammen und richtete sich wieder auf, um seinen Muskeln Geschmeidigkeit zu verleihen. Dann wartete er.
    Unten zog die Kavalkade vorüber. Doc ließ die ersten passieren, aber als sich Calvin Copeland auf gleicher Höhe mit ihm befand, sprang der Bronzemann. Fast drei Meter Höhe trennten ihn von der Straße. Doc landete fast geräuschlos neben einem der vielköpfigen Männer.
    Der Bronzemann schwang den Arm mit der geballten Faust. Das Opfer sah den Schlag kommen und kreischte entsetzt auf. Das Kreischen endete, als Docs Faust das Kinn des Mannes traf und ihn zu Boden warf.
    Der aus Rohr geflochtene Korb polterte auf die Erde und rollte über die weißen Kopfsteine. Aus ihm erklang ein plötzliches Rascheln und Flattern – jener seltsame Laut, der Docs jeweiligen Bewußtlosigkeiten vorausgegangen war.
    Doc stürmte vorwärts. Seine Hände packten das Geschöpf, das den Strick hielt, der um Calvin Copelands Hals endete. Auch dieser Mann begann zu kreischen.
    Doc riß an dem Strick. Ein fetzendes Geräusch erklang, die Köpfe, die den Körper des Mannes bedeckten, begannen zu zucken – dann

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