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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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scharfes, schlangenartiges Zischen aus, und ein barfüßiger Sklave erschien mit gebeugtem Rücken.
    Während der Graf befahl, ein Zimmer für die Gäste herrichten zu lassen, fragte Long Tom seinen Gefährten flüsternd: »Siehst du, was ich sehe?«
    »Der Sklave«, flüsterte Renny zurück. »Er gehörte doch zu Johnnys Expeditionsmannschaft, nicht wahr?«
    Long Tom nickte.
    »Ich glaube, es wird einige Zeit dauern, bis wir aus den Vorgängen hier schlau werden.«
    »Und wir dürfen diesem bärtigen Teufel nicht verraten, daß Doc tot ist«, wisperte Renny.
    Der Graf blickte ihn scharf an.
    »So«, murmelte er. »Der Bronzemann ist also tot.« Renny starrte ihn wütend an. Ramadanow konnte offenbar von den Lippen lesen.
    Long Tom behielt einen klaren Kopf. Während Rennys große Fäuste bereits nervös zuckten, sagte er: »Es muß sich um einen Irrtum handeln. Nicht Doc ist tot, sondern der Hai.«
    Die Augen des Grafen glitzerten.
    »Ich hoffe. Sie haben recht. Ich bin nämlich sehr begierig, Doc Savage persönlich kennenzulernen.«
    »Wir möchten wissen, wo Ham, Monk, Johnny und Pat stecken«, fuhr Renny grob dazwischen.
    »Sie sprechen zweifellos von Brigadegeneral Theodore Marley Brooks, Oberstleutnant Andrew …«
    »Genau«, unterbrach Renny den Grafen. »Wo sind sie?«
    Ramadanow zuckte mit den Schultern.
    »Wie soll ich das wissen? Dies ist eine sehr abgeschiedene Galapagos-Insel und kein Informationsschalter.«
    Als Renny sich in der großen Halle umsah und sein Blick kurz auf dem großen, mit Seeotterfellen bedeckten Flügel haften blieb, blitzten die grausamen Augen des Grafen auf.
    »Ich kann Ihnen versichern, mein lieber Renwick, daß die von Ihnen erwähnten Personen sich nicht in meinem Flügel verbergen.«
    Der Sklave trottete wieder die breite Steintreppe herab und sank vor seinem Herrn auf die Knie. Zuvor hatte er aber Long Tom einen kurzen, bedeutsamen Blick zugeworfen.
    »Folgen Sie diesem Sklaven«, befahl der Graf. »Wenn Sie trockene Kleider angelegt haben, erwarte ich Sie wieder hier unten.«
    Long Tom und Renny stiegen die gewundene Treppe hoch und verschwanden hinter einem rubinroten Vorhang, den der Sklave für sie öffnete. Hinter ihnen erklang Ramadanows drohende Stimme.
    »Denken Sie daran! Des Teufels Honigwabe bedeckt die ganze Insel!«
    Als sie in ihrem Zimmer angelangt waren, bückte sich der Sklave, um Long Tom die nassen Schuhe auszuziehen.
    Renny packte das Kinn des Mannes und riß dessen Kopf hoch.
    »Erkennen Sie uns denn nicht?«
    Der Mann krümmte sich und starrte Renny verängstigt an.
    »Nein«, flüsterte er. »Ich kenne Sie nicht.«
    »Aber unten haben Sie uns doch erkannt«, sagte Long Tom.
    »Das war, bevor er mich daran erinnert hat …«
    »Woran?«
    »Daß die Honigwabe des Teufels die ganze Insel bedroht!« keuchte der Mann.
    »Wo sind die anderen Mannschaftsmitglieder?« fragte Renny.
    »Ich weiß nicht«, murmelte der Mann.
    »Sie wollen also nicht reden?«
    Die Lippen des Mannes wurden weiß.
    »Jeder, der auf dieser Insel irgend etwas erzählt, muß sterben.«
    Renny schnaufte verächtlich angesichts von soviel Feigheit.
    »Wenn Sie hier reden, sind Sie völlig sicher«, sagte Long Tom drängend.
    »Nirgendwo ist es sicher. Wenn man redet, stirbt man. Ich habe es oft genug mit eigenen Augen gesehen. Kleine Löcher erscheinen in den Schläfen der Männer – gerade groß genug, um einen Daumen hineinzustecken.«
    Plötzlich flutete unheimliche, vibrierende Musik durch den Raum. Die makabere Melodie jagte Renny und Long Tom eine Gänsehaut über den Rücken.
    »Was ist das?« fragte Renny und hob seine Riesenfäuste.
    Die Augen des Sklaven traten aus den Höhlen.
    »Der Graf spielt auf dem Flügel«, würgte er hervor. »Und …«
    »Und?«
    »Und jetzt muß jemand sterben.«
    »Unsinn!« sagte Renny scharf.
    »Immer, wenn ich ihn so spielen hörte, mußte gleich darauf jemand sterben«, stieß der Sklave heiser hervor. »Ihre beiden Freunde und das Mädchen …« Sein Körper begann krampfhaft zu zucken.
    Long Tom und Renny schüttelten ihn.
    »Was ist mit unseren Freunden und dem Mädchen?« donnerte Renny.
    Die Musik war verstummt, aber ihr Klang hing noch in der Luft wie exotisches Parfüm.
    »Also gut«, keuchte der Sklave. »Ich werde Ihnen alles erzählen. Ich muß ohnedies sterben, auch wenn ich jetzt schweige. Aber sagen Sie mir zuvor noch, ob Doc Savage wirklich tot ist.«
    »Ein Hai hat ihn angegriffen«, sagte Renny heiser. »Er ist nicht mehr aus dem

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