Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
der Gestalt her war er ein Riese. Aber die Größe seines Körpers wurde von der seiner Hände noch in den Schatten gestellt – Riesenpranken, die aus nichts weiter als Knöcheln und Lederhaut zu bestehen schienen. Sein hageres puritanisches Gesicht blickte so traurig, als ob er keinen Freund auf Erden hätte. Es lag in »Rennys« Eigenart, stets das Gegenteil der Gefühle, die er empfand, in seiner Miene zu zeigen – je erfreuter er war, desto trauriger wirkte er.
    »Wie kommst du hierher, Renny?« fragte Monk noch einmal.
    Doc Savage war es, der Monks Frage beantwortete. »Ich habe ihn, als ich die junge Lady nach Manhattan zurückbrachte, von unterwegs angerufen und nach hier vorausgeschickt.«
    »Dann hattest du also schon die ganze Zeit gewußt, was die Zeichen auf dem Teppich bedeuteten?« Monk war sehr verblüfft.
    »Zunächst war es nicht mehr als eine Vermutung«, bemerkte Doc Savage. »Später dann bestätigte mir unsere junge Lady die Richtigkeit dieser Vermutung, als wir die Stelle auf der Karte heraussuchten und sie es allzusehr übertrieb, Gleichgültigkeit zu mimen.«
    Hoffnungsvoll wandte sich Monk an Diamanten-Eva: »Sie könnten uns allerhand Kopfzerbrechen ersparen, wenn Sie endlich mit dem herausrücken würden, was Sie von der Sache wissen.«
    »Sie haben es wohl immer noch nicht aufgegeben?« fuhr sie ihn an.
    Renny grollte mit seiner Donnerstimme verhalten: »Hier herum rührt sich so allerhand. Ich werd’ es euch gleich mal zeigen.«
    Renny ging voran, die anderen dichtgeschlossen dahinter, und schweigend bewegte sich die kleine Kolonne dem Strand zu.
    Rennys vollständiger Name war Oberst John Renwick, ein weltbekannter Ingenieur und einer von Doc Savages fünf Helfern.
    Die beiden restlichen Mitglieder von Doc Savages Organisation waren Major Thomas J. »Long Tom« Roberts, ein Elektronikfachmann, und William Harper »Johnny« Littlejohn, ein bekannter Geologe und Archäologe. Der eine befand sich zur Zeit in Südamerika, der Geologe-Archäologe in Europa.
    Die Gruppe kam zum Strand. Renny hielt sie zurück, ehe sie hinaustreten und zwischen den Nebelfetzen möglicherweise gesehen werden konnten.
    »Na, hab’ ich zuviel versprochen?« sagte er und zeigte mit ausgestrecktem Arm hinüber.
    Die Szene, die sich in der kleinen Bucht darbot, erinnerte unwillkürlich an jene Seeräuberzeiten, als Piraten ihre Beuteschiffe in der Karibischen See einfach auf Grund zu setzen und liegenzulassen pflegten.
    Auch das Schiff, das sie erblickten, war absichtlich auf Grund gesetzt worden; der größte Teil des Bootsrumpfes lag frei. Es war ein Segler mit Hilfsmotor – in dem seichten Wasser, das seinen Kiel umspülte, waren die Flügel einer kleinen Schiffsschraube zu erkennen. Von den drei Masten war der vordere mit Quersegeln betakelt, die hinteren beiden trugen Gaffelsegel – es handelte sich also um einen gemischt getakelten Schoner.
    Keine Spur von Leben war an Bord zu entdecken.
    »Der Kahn liegt bei weitem nicht so verlassen da, wie es den Anschein hat«, sagte Renny und gab sich große Mühe, seine Polterstimme leise zu halten.
    »Was hast du gesehen?« fragte Doc Savage.
    »Als ich herkam, lag der Schoner schon auf dem Strand«, erklärte Renny. »Du sagtest, ich solle mich nur vorsichtig ein bißchen umschauen, und das hab’ ich getan. Männer waren dabei, das Zeug aus dem Schoner in Lastkähne umzuladen. Schlepper brachten die Lastkähne dann weg.«
    Er zeigte auf den Sund hinaus, wo noch die Positionslichter eines Schleppers auszumachen waren.
    »Da fährt er mit der letzten Ladung dahin«, sagte er. »Ich glaube aber nicht, daß sie den Schoner bereits völlig entladen haben. Die Flut lief zu schnell ab, und sie konnten mit den Lastkähnen nicht mehr längsseits kommen. Ich nehme an, sie haben das Entladen nur unterbrochen.«
    Ham fragte: »Siehst du einen Grund, warum sie den Schoner auf Strand gesetzt haben?«
    »Ich bin vorhin ziemlich dicht rangekrochen«, sagte Renny. »Der Boden von dem Kahn ist durchlöchert wie ein Sieb. Anscheinend hat denen jemand eine äußerst starke Säure in die Bilge gegossen.«
    »Hast du eine Ahnung, was sie da umgeladen haben?« fragte Doc.
    Renny schüttelte den Kopf. »Bis auf ein paar Trommeln mit Drahtseilen war das ganze Zeug in Kisten verpackt.«
    »Wir werden hinübergehen und uns die Sache mal aus der Nähe ansehen«, entschied Doc Savage.
    Monk mußte mit dem Mädchen zurückbleiben. Die anderen gingen geduckt im Schatten.der überhängenden

Weitere Kostenlose Bücher