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DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Büsche den schmalen Strand entlang. Das Plätschern der kleinen Brandungswellen überdeckte die leisen Geräusche, die sie verursachten.
    Doc Savage raunte: »Seht ihr, wie der Bugspriet bis in die Bäume hineinragt? Auf dem Weg könnten wir an Bord gelangen.«
    »Das Wasser in der Bucht muß sehr tief sein«, murmelte Renny, »sonst hätten sie den Kahn niemals so weit hereinfahren können.«
    »Deshalb heißt sie ja die Zehn-Faden-Bucht«, sagte Doc Savage.
    In der Zwischenzeit war es so hell geworden, daß sie am Bug des Schiffes den Namen lesen konnten: HIGH-LOW.
    »Komischer Name«, bemerkte Renny.
    »Im Gegenteil, ich finde ihn sehr passend«, sagte Doc Savage.
    Renny runzelte die Stirn. »Wie meinst du …«
    Er beendete die Frage nicht und bekam auch keine Antwort. Denn in diesem Augenblick knackte und krachte es laut in den Büschen, die weiter landeinwärts standen. Mehrere Männer schienen von dort heranzukommen. Ihren Stimmen nach zu urteilen, stritten sie untereinander. Sogar das dumpfe Patschen von Hieben und Faustschlägen war auszumachen.
    »Das«, raunte Renny, »hab ich hierherum bisher noch nicht gehört.«
    Doc Savage und seine Gefährten waren beinahe schon unter dem Bugspriet. Auf die Geräusche hin schlugen sie sich sofort seitwärts in die Büsche. Die Stimmen derer, die da durchs Unterholz brachen, kamen näher. Ein Mann fluchte laut. Sie erkannten die Stimme.
    Kapitän Flamingo!
    Es war unglaublich, geradezu, als ob er von den Toten auferstanden war. Denn allem Anschein nach war er doch vor der kleinen Schiffswerft spurlos im Wasser des East River versunken. Aber nein, hier war er wieder, so laut und lebendig wie eh.
    Er sagte gerade: »Beruhigen Sie sich schon, Manneken. Wir behalten Sie doch hier, auch wenn Sie noch so zetern.«
    »Das ist alles sehr verwirrend für mich«, beklagte sich eine piepsige Stimme. »Es wird Sie teuer zu stehen kommen, daß Sie mich in derart entwürdigende Umstände hineinzwingen.«
    Der Sprecher war offenbar im höchsten Grade aufgebracht, bewahrte in seiner Ausdrucksweise jedoch eine professionelle Würde.
    Ham hauchte in Doc Savages Ohr: »Die Stimme, die da zuletzt gesprochen hat, kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Wahrscheinlich hast du sie schon oft im Radio und Fernsehen gehört«, sagte der Doc.
    »Ich kann sie aber nirgendwo hintun«, flüsterte Ham. »Wer ist …«
    Eine Gruppe von gut einem halben Dutzend Männer kam aus dem Unterholz heraus und blieb im Sand unter dem Bugspriet des Schoners stehen. Der eine hatte eine gewöhnliche Karbidlampe , mit der er nach oben leuchtete, damit Kapitän Flamingo an Deck klettern konnte. Die anderen hatten den Gefangenen in die Mitte genommen.
    Dieser war ein kleiner Mann mit einem grauen Spitzmausgesicht und übergroßen Ohren. Seine Augen blickten scheu und ängstlich umher. Er trug einen zerknitterten Anzug aus einem flauschigen mittelgrauen Stoff, was seinen mausartigen Eindruck noch verstärkte. Er stand da leicht zusammengeduckt.
    Seine Bewacher hatten ihm die Schlinge eines Seils um den Hals gelegt, hielten ihn an beiden Armen, und alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß sie ihn vorher tüchtig herumgebeutelt hatten.
    Renny, dem es zweifellos in den Fäusten juckte, weil er da so untätig stehen mußte, sagte halblaut: »Mit denen werden wir leicht fertig, Doc.«
    Er sagte es vermutlich deshalb so laut, damit die Dinge endlich in Gang kamen. Und sie kamen in Gang. Die Männer, die den Gefangenen hielten, fuhren herum und starrten suchend umher.
    Renny war plötzlich mitten unter ihnen. Seine riesigen Pranken fuhren wie Baggerschaufeln durch die Luft. Er kannte, was den Nahkampf betraf, alle nur denkbaren Tricks – die schmutzigsten nicht ausgenommen.
    Zwei Männer gingen bewußtlos zu Boden, ehe sie überhaupt mitbekamen, was ihnen geschah. Der dritte brachte, um sein Gesicht zu decken, beide Fäuste hoch. Renny schlug nicht um die Deckung herum, sondern rammte dem Mann die eigenen Fäuste krachend in Mund und Unterkiefer. Ein kurzes Gurgeln, dann lag er neben den beiden am Boden.
    Zwei weitere Männer hatte Doc Savage mit seinen sehnigen Armen gleichzeitig umfangen, er preßte sie ganz fest an sich und ließ sich mit ihnen zu Boden fallen. Mit seinen metallharten Fingern drückte er an ihren Hinterköpfen kurz zu, und das Paar rührte sich nicht mehr. Doc stand auf und streifte sich das Laub ab.
    Diese ungewöhnliche Methode, durch festen Druck auf eine bestimmte Stelle seitlich am Hinterkopf

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