DS010 - Die Stadt im Meer
diese Weise ungefährdet beobachten, was drunten, rund um das Haus, vor sich ging.
Alsbald starteten Flamingos Leute einen neuen Angriff – er selbst blieb wohlweislich in Deckung der Büsche. Unter einer Salve aus den drei Flinten brach der Angriff sofort wieder zusammen. Auf diese Entfernung wirkten die Schrotladungen nicht tödlich, aber die Schrotkörner bissen recht schmerzhaft in die Haut und entmutigten die Angreifer rasch.
Dauernd kamen von drunten weitere Schüsse herauf. Zum Glück war das Mauerwerk der Sonnenraumbrüstung unter den herausgeschossenen Fenstern stark genug, um selbst die Stahlmantelgeschosse der Gewehre aufzuhalten. Trotz der Spannung begann sich die Zeit hinzuziehen.
Es mußte fast eine Stunde vergangen sein, als Doc Savage, der sich auf der zum Meer hin liegenden Seite des Sonnenraums befand, zu den anderen sagte: »Seht einmal da hinüber, Leute.«
Sie versammelten sich an der Mauerbrüstung, spähten darüber hinweg und sahen einen Schlepper, der gerade mit einem Lastkahn vom offenen Sund her in die Bucht einfuhr. Der Schlepperkapitän verstand sein Geschäft; im Handumdrehen hatte er den Lastkahn neben dem Heck des auf Strand gesetzten Schoners längsseits gebracht.
Der größte Teil von Kapitän Flamingos Männer gab jetzt die Belagerung des Hauses auf, eilte zum Strand hinüber und begann die Kisten von Bord des Schoners in den Lastkahn umzuladen. Einige dieser Kisten schienen recht schwer zu sein. Von den Gaffeln des Schoners waren die Segel heruntergeschnitten worden, und die Gaffeln wurden als behelfsmäßige Ladebäume benutzt.
Doc Savage hatte immer noch seine kleine Mikroskopröhre dabei, und durch Umstellen der Linsen wurde daraus ein starkes Fernglas.
»Was ist in den Kisten?« fragte Monk.
»Sie sind nicht gekennzeichnet«, sagte der Bronzemann und sah zu Topping hinüber. »Wissen Sie, was in den Kisten ist?«
»Ich bin mir nicht sicher«, entgegnete Topping. »Vermutlich Gerätschaften, die sie zu dem verbrecherischen Unternehmen benötigen, das sie da vorhaben.«
»Hören Sie, Topping, langsam wird es Zeit, daß Sie ein bißchen konkreter werden«, sagte Renny ungeduldig.
»Machen wir doch die Messingkassette auf«, schlug Monk vor.
Renny schaute sich um. »Heilige Kuh! Wo ist die eigentlich geblieben?«
Topping wirkte sehr verängstigt und geduckt, als er sagte: »Die ist unten.«
»Wo, unten?« schrie Renny. »Was macht sie dort?«
»Ich habe sie in der Aufregung im Konservierungsraum stehenlassen«, gestand Topping. »Ich werde sie sofort holen.«
»Und ich komme mit.« Renny schnaubte verächtlich: .Damit Sie unterwegs nicht vergessen, was Sie holen wollen.«
Sie krochen vorsichtig zur Tür des Sonnenraums hinüber und verschwanden die Treppe hinunter.
Zum erstenmal hatte Monk Gelegenheit, mit Doc Savage zu sprechen, ohne daß Topping zugegen war.
Der biedere Chemiker bemerkte zögernd: »Doc, ich glaube, Topping steckt mit Kapitän Flamingo unter einer Decke.«
»Wie kommst du zu dieser Annahme?« fragte der Bronzemann.
»Durch Bemerkungen, die Flamingo fallenließ, als ich mit dem Mädchen von seinen Leuten angegriffen wurde«, erklärte Monk. »Er schien im voraus zu wissen, daß Topping uns in dieses Haus und damit in eine Falle führen würde.«
Ham schaltete sich ein, wohl hauptsächlich, um Monk widersprechen zu können. »Aber Topping ist doch selber mit Doc und Renny in dem Raum mit den Muränen gelandet.«
Monk kratzte sich seinen Gorillaschädel. »Vielleicht hatte er die Muränen dressiert, so daß sie ihn nicht beißen würden. Oder es war da etwas, auf das er ‘rauf klettern konnte, um sich in Sicherheit zu bringen.«
»Nichts war da, wo er hätte hinaufklettern können«, war Docs Antwort. »Es gibt dort keine Fenster, und die Tür war von außen abgesperrt. Und daß er die Muränen dressiert haben sollte, halte ich für ausgeschlossen. Solche Raubaale lassen sich nicht zähmen.«
Monk sagte: »Das sieht dann allerdings tatsächlich so aus, als ob er von allem nichts gewußt hatte. Wenn wir die Messingkassette geöffnet haben, werden wir ja …«
Von den unteren Räumen hallte ein Schrei herauf. Renny war es, der überrascht und verärgert rief: »Die Kassette ist verschwunden!«
Monk sprang auf, prompt flog ihm eine Kugel um die Ohren. Er ließ sich wieder fallen und kroch auf allen vieren zur Treppe hinüber. »Wo ist sie hingekommen?« rief er hinunter.
Offenbar bemühte sich Renny gerade, das herauszubekommen. Man
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