DS011 - Doc in der Falle

Titel: DS011 - Doc in der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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hat, er muß ein Zauberer sein.«
    »Es gibt keine Zauberei, es gibt nur Tricks«, erklärte der fette Mensch weise. »Ich halte es für zweckmäßig, daß auch wir einige Tricks anwenden.«
    »Warum nicht ...« meinte Mohallet. »Hast du einen Vorschlag?«
    »Noch nicht«, entgegnete der fette Mensch. »Aber mir wird bestimmt was einfallen.«
    Davon war auch Mohallet überzeugt. Der fette falsche Kaufmann war einer seiner gerissensten Bandenmitglieder, durch ihn war bergeweise Beute von Karawanen und Küstenschonern in Mohallets Besitz übergegangen, und im Keller des falschen Kaufmanns stapelte sich unrechtmäßig erworbene Ware, die auf Käufer wartete.
    Der fette Mensch schaltete das Funkgerät aus und hastete auf das flache Dach seines Hauses. Er sah, daß ein Boot vom Helldiver ablegte und auf die Stadt zuhielt, und dachte angestrengt über die Tricks nach, die er gegen den Bronzemann anzuwenden plante.
    Das Boot war ein metallenes Faltboot, das fugenlos unter eine der Luken des Helldiver paßte. Doc saß im Bug, Johnny steuerte. Sie hatten sich als wenig wohlhabende Seeleute verkleidet. Die Information, die sie benötigten, nämlich die genaue Lage jenes ominösen Crying Rock, war am besten zu erlangen, wenn sie sich unter die Einwohner Bustans mischten und selbst nicht allzu sehr auffielen. Ein kleiner, kräftiger Außenbordmotor trieb das Faltboot an. Am Ufer wurden die beiden Männer von etlichen Offiziellen empfangen, die sich für Reisepässe und einschlägige Dokumente interessierten. Ham, zu dessen Obliegenheiten alles Amtliche gehörte, hatte die notwendigen Papiere beschafft, so daß Doc und Johnny legal an Land gehen konnten.
    Die beiden Männer trennten sich. Beide sprachen nicht nur fließend Arabisch, sie waren auch mit den Landessitten vertraut.
    »Sei aber vorsichtig, damit niemand merkt, daß wir Mohallet suchen«, sagte Doc. »Sammle alle Nachrichten, die du über ihn erhalten kannst, und vergiß nicht den Crying Rock.«
    »Okay.« Johnny stimmte zu.
    Der knochige Archäologe streunte durch die Straßen, trottete durch den Basar und besichtigte die kleinen Andenkenläden. Vor einem Kaffeehaus stieg ein Dragoman von einem staubigen Dromedar und band das Tier an einen Balken. Der Mann war sonnengegerbt und schmutzig, als käme er gerade aus der Wüste.
    Johnny folgte ihm in das Kaffeehaus und fing ein Gespräch an.
    »Ich spiele mit dem Gedanken, ob ich nicht eine Reise zum Crying Rock machen soll«, sagte er scheinbar beiläufig zu dem Dragoman. »Hätten Sie Interesse daran, mich dorthin zu begleiten? Ich würde Sie für diese Mühe natürlich bezahlen.«
    »
Wallah
!« sagte der Dragoman. »Ich habe von einem solchen Ort in meinem ganzen Leben noch nichts gehört.«
    Johnny war enttäuscht. Er verließ das Kaffeehaus und schlug den Weg zu einem Viertel ein, in dem hauptsächlich Fischer lebten; falls der Crying Rock an der Küste lag, wußten die Fischer bestimmt Bescheid.
    Die Straßen wurden noch enger, die Häuser noch schäbiger, und das Pflaster dreckiger. Es stank nach Fischen und Tang und Salzwasser. Eine Gestalt in Frauenkleidern kam Johnny entgegen; die Gestalt balancierte einen Korb mit getrockneten Früchten und Nüssen auf dem Kopf und hatte das Gesicht tief verschleiert. Johnny kümmerte sich nicht um sie. Er hielt nichts von verschleierten Frauen, außerdem wußte er, daß es im Orient nicht ratsam war, die Frauen anzustarren.
    Im nächsten Augenblick kam es zur Kollision. Der Korb kippte und ergoß seinen Inhalt über Johnny; er versuchte, den Korb festzuhalten und prallte abermals mit der Gestalt zusammen.
    »Es war nicht meine Schuld«, sagte er höflich.
    Er bückte sich, um den Inhalt des Korbs aufzulesen, als drei Araber aus einem Torbogen kamen und sich auf den Archäologen stürzten. Sie hatten ihre Burnusse abgelegt und trugen nur schmuddelige Tücher um die Hüften.
    Die Gestalt, mit der Johnny zusammengeprallt war, warf ebenfalls die Kleider ab, und Johnny sah, daß er keine Frau, sondern einen Araber vor sich hatte.
    Normalerweise hatte Johnnys knochige Gestalt die Grazie eines Besenstiels. Aber jetzt tänzelte er elegant nach rückwärts, riß die nutzlose Brille mit dem empfindlichen Vergrößerungsglas von der Nase und landete eine krachende Rechte am Kinn des ersten Angreifers.
    Der Araber fiel platt auf den Rücken und starrte blicklos in den weißgrauen Himmel. Seine Kumpane federten hin und her, sie hielten plötzlich lange, flache Schwerter in den Händen.