DS011 - Doc in der Falle
Kajüte, wo Karl Zad sein Gepäck deponierte. Doc begleitete sie unter Deck.
»Lassen Sie das Gepäck hier«, sagte er. »Johnny wird Ihnen das Schiff zeigen«
Karl Zad schien nicht sonderlich erfreut, aber er ging mit Johnny zum Kontrollraum und hörte sich dort geduldig einen Vortrag über das Echolot an, das sich von den üblichen Echolots dadurch unterschied, daß es nicht nur die Entfernung zum Meeresboden maß, sondern auch den Seitenabstand zu etwaigen Ufern und auch nach oben noch wirksam war. Doc hatte ein solches Echolot für seine Fahrt unter das Eis des Nordpols gebraucht.
Doc blieb in der Kajüte, und als er schließlich herauskam, hatte er einen großen Kasten unter dem Arm und ließ sich von Ham noch einmal mit dem Faltboot zum Ufer ’fahren.
»Du solltest gleich wieder umkehren«, sagte er zu Ham. »Vielleicht will noch jemand an Land, bevor wir auslaufen«
Er ging im Gassengewirr unter. Den großen Kasten hatte er mitgenommen.
Ham fuhr wieder zum Helldiver. Er war kaum an Bord, als Karl Zad Hals über Kopf an Deck strebte.
»Ich hab meine Uhr vergessen«, sagte er atemlos. »Sie ist bei einem Uhrmacher, sie sollte repariert werden. Kann ich an Land und sie holen?«
»Gewiß«, sagte Ham.
Er transportierte mit dem Faltboot auch Karl Zad zurück zum Ufer.
11.
Sobald Karl Zad an Land war, hatte er es plötzlich sehr eilig. Er ging direkt zum Chef der örtlichen Polizeistation.
»Ich bin Karl Zad, eingesetzer treuer Kaufmann in dieser Stadt«, sagte er. »Ich war eben auf dem Unterseeboot und hab zufällig gesehen, daß dort ein Teil der Ladung ist, die vor sechs Wochen einer Karawane gestohlen wurde. Auf dem Schiff sind mindestens zwei Koffer mit gestohlener Ware, aber ich halte es für möglich, daß es dort noch mehr Diebesgut gibt.«
»Woher wissen Sie das?« fragte der Polizeichef.
»Man hat versucht, mir etwas von der gestohlenen Ware zu verkaufen. Als ich zu dem Schiff hinüberfuhr, wußte ich nicht, daß diese Leute Verbrecher sind. Ich hab zu ihnen gesagt, ich muß an Land, um Geld zu holen und bin sofort hierher gekommen.«
Der Polizeichef schluckte diese Lügen mit Behagen. Er stülpte seinen Turban auf, ergriff sein Gewehr und rief seine Leute zusammen.
Während die Polizisten die Richtung zum Ufer einschlugen, entfernte sich Karl Zad in die entgegengesetzte Richtung. Er grinste hämisch. Er eilte zu seinem Haus und hielt es für überflüssig, sich nach etwaigen Verfolgern umzusehen. Er kam gar nicht auf den Gedanken, daß jemand ihn hätte verfolgen können. Sobald er im Haus war, begab er sich zu dem Kurzwellengerät unter der Falltür im Keller.
Nach wenigen Minuten hatte er Mohallet am Apparat.
»Es hat großartig geklappt«, teilte er mit. »Ich habe eine gestohlene Ladung an Bord geschmuggelt, Sachen, die ich bei mir im Haus hatte.«
»Ich hoffe, du hast nichts Wertvolles zu dem Schiff gebracht«, grollte Mohallets Stimme aus weiter Ferne.
»Nur Sachen, die ohne Schwierigkeit als Eigentum einiger überfallener Karawanen identifiziert werden können, zum Beispiel ungewöhnliche Schmuckstücke und Papiere aus den Brieftaschen der ausgeplünderten Kaufleute.«
»Ausgezeichnet«, lobte Mohallet. »Wenn Savage und seine Männer im Gefängnis sind, werden wir uns das Unterseeboot holen.«
»Ich werde mich darum kümmern.«
»Du hast ihnen doch hoffentlich nichts Wichtiges verraten?«
»Nein. Sie haben mich nach einem Crying Rock gefragt. Ich hab gesagt, ich weiß, wo das ist.«
»Aber das war doch gelogen!«
»Natürlich, aber ich mußte ihnen einreden, daß ich es weiß, sonst wäre ich nicht auf das Schiff gekommen. Tatsächlich habe ich noch nie etwas von einem Crying Rock gehört.«
»Gut«, sagte Mohallet, und ihm war anzuhören, daß es für Karl Zad hätte übel auslaufen können, wenn er gewußt hätte, wo der Crying Rock war.
»Worum geht es eigentlich, o Erhabener?« erkundigte Karl Zad sich neugierig.
»Das geht dich nichts an.«
Karl Zad ärgerte sich, aber seine Stimme blieb untertänig. »Wie du willst, Erhabener ...«
In diesem Augenblick schob sich eine Gardine auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes lautlos auseinander, eine mächtige bronzefarbene Gestalt schnellte über den Boden, eine eisenharte Faust zuckte hoch und schlug blitzschnell zu.
Karl Zad kam nie dahinter, daß Doc Savage anwesend war, er sank in tiefen Schlummer und wurde erst eine Stunde später wieder wach.
Doc Savage griff zum Mikrophon.
»Bleibe auf
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