DS011 - Doc in der Falle

Titel: DS011 - Doc in der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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Empfang, o Erhabener«, sagte er, »ich will nur nachsehen, ob die Polizei den Bronzemann und seine fünf Helfer schon an Land gebracht hat.«
    Er hatte Karl Zads Stimme so täuschend ähnlich nachgeahmt, daß ein zufälliger Lauscher keinen Unterschied hätte erkennen können. Doc hatte unter seinen zahlreichen Talenten auch das, seine Stimme beinahe beliebig verstellen zu können, und er hatte mit Geduld und Fleiß das Talent beinahe zur Vollkommenheit ausgebildet.
    Doc lief nicht auf die Straße, immerhin wußte er ja, da die Polizei ihn nicht an Land gebracht hatte, und er war davon überzeugt, daß sie auch gegen seine Helfer nichts unternehmen werde. Statt dessen eilte er im einen Nebenraum und kam mit dem Kasten, den er vom Helldiver mitgenommen hatte, wieder. Er öffnete den Kasten und nahm ein Funkpeilgerät heraus.
    Er schaltete Karl Zads Sender aus, dann stellte er die Skala des Peilgeräts auf Mohallets Wellenlänge ein; anschließend drehte er die Antenne des Peilgeräts so lange, bis das Rauschen, das von Mohallets Sender kam, laut und deutlich klang; damit kannte er die Richtung, in der sich Mohallets Gerät befand. Er brauchte nun nur noch an Bord des Helldiver die Richtung in eine Seekarte einzuzeichnen und dieser Linie zu folgen. Früher oder später mußte er auf Mohallet stoßen, falls der nicht in der Zwischenzeit die Position wechselte. Doc hoffte, daß Mohallet ihm den Gefallen tat, nicht die Position zu wechseln.
    Er schaltete Karl Zads Sender wieder ein.
    »Nein«, sagte er, wobei er wieder Karl Zads Stimme imitierte, »noch keine Neuigkeiten. Anscheinend ist die Polizei noch auf dem Schiff.«
    »Melde mir sofort, wenn der Bronzemann verhaftet ist«, sagte Mohallet. »Ende.«
    Das Rauschen in Docs Kopfhörer verstummte. Doc machte sich daran, Karl Zads Funkgerät sorgfältig zu zertrümmern, und ging aus dem Haus und am Ufer entlang zu dem primitiven Hafen. Er sah, daß der Polizeichef und seine kleine Truppe auf dem Rückweg vom Helldiver zur Stadt waren, und wartete.
    Der Polizeichef war außerordentlich zornig.
    »Wir haben einen Tip gekriegt, wir sollten Ihr Schiff durchsuchen«, sagte er. »Das war wohl ein Witz, ein alberner Yankee-Witz. Wir haben nichts gefunden!«
    Um ganz sicher zu gehen, inspizierte er auch noch den Kasten mit dem Peilgerät.
    »Ich kann beweisen, daß wir direkt von New York hierher gekommen sind«, teilte Doc mit.
    »Ich begreife das alles nicht«, sagte der Polizeichef verdrossen.
    »Ich empfehle Ihnen, das Haus des Mannes zu durchsuchen, der die falsche Anschuldigung gegen mich erhoben hat«, sagte Doc. »Wenn ich richtig informiert bin, handelt es sich um den Kaufmann Karl Zad.«
    »
Wallah
!« zischelte der Polizeichef. »Das werden wir tun!«
    Doc kehrte mit einem der Fährboote zum Helldiver zurück. Seine Männer waren verwirrt und verbiestert, Johnny war heiß vor Wut.
    »Ein schmutziger Trick«, sagte er, »ein ganz schmutziger Trick! Wenn ich diesen Karl Zad in die Finger bekomme, werde ich ihm bei lebendigem Leib das Fell abziehen.«
    »Ich vermute, daß die Polizei dir diese Mühe abnehmen wird«, bemerkte Doc trocken. »Die Polizisten werden sein Haus durchstöbern, und ich habe genug gehört um zu wissen, daß sie dort nicht wenig finden werden.«
    Er erläuterte, wie der Überrest der Platzpatrone ihn auf Karl Zads Spur geführt hatte. Seine fünf Helfer brachen in ein breites Grinsen aus.
    »Mohallet hat also mit seiner ganzen Mühe nicht mehr erreicht, als daß er uns seinen Aufenthalt verraten hat!« röhrte Renny.
    Johnny fingerte an seiner ungefügen Brille.
    »Karl Zad muß in seinen Koffern Diebesgut an Bord gebracht haben«, meinte er nachdenklich. »Was ist daraus geworden?«
    Doc lächelte selten, aber jetzt lächelte er. »Ich hab’s ins Meer geworfen«, sagte er.



12.

    Die Sonne schob sich über den Horizont und löschte den Mond und die Sterne aus. Das arabische Meer war wie in Blut getaucht.
    Renny war im Kartenraum des Helldiver und studierte eine Seekarte der Küste. Auf der Karte war eine rote Linie eingezeichnet, die bei der Stadt Bustan begann und irgendwo im Nichts endete; an dieser Linie hatte gestern Mohallets Schiff gelegen. Renny stellte einige komplizierte Berechnungen an, dann zog er eine Stecknadel mit rotem Glaskopf aus der Karte und verrückte sie um einen Viertelzoll.
    »Ungefähr dreißig Seemeilen«, sagte er; er versuchte, seine Stimme zu dämpfen, es gelang ihm nicht. Die dünnen Stahlwände der Kabine