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DS012 - Land des Schreckens

DS012 - Land des Schreckens

Titel: DS012 - Land des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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er Kar. »Sie sind weg.«
    Während er zuhörte, was Kar ihm an neuen Befehlen zu erteilen hatte, wurde hinter seinem Rücken das Fenster hochgeschoben. Doc Savages Bronzegestalt stützte sich auf die Fensterbank.
    Und plötzlich schrillte in Squints Ohren ein ganz eigenartiger Laut, wie der Schrei eines Dschungeltieres. Er fuhr herum.
    Der Bronzekerl stand dort wie eine riesenhafte Schicksalsgestalt, Squint sah den Tod auf sich zukommen.
    »Doc Savage!« brüllte er und ließ den Hörer los. Fieberhaft tastete er nach dem Revolver, den er an Bord des Piratenschiff es gefunden hatte.
    Aber Doc Savages mächtige Bronzehände hatten bereits einen Tisch ergriffen. Wie ein Geschoß wirbelte das Möbelstück durch’s Zimmer, erwischte Squint vor der Brust, schmetterte ihn gegen die Wand und quetschte das unwerte Leben aus ihm heraus. Er war tot, als er vornüber auf die Tischtrümmer fiel.
    Mit einem Panthersatz war Doc Savage an der Wand und riß den Telefonhörer an’s Ohr. Wieder entrang sich seiner Kehle jener merkwürdige, fast tierische Laut, mit dem er sich in Augenblicken höchster Anspannung Luft zu verschaffen pflegte.
    Aus der Leitung tönte nur noch ein Knacken; am anderen Ende war der Hörer auf die Gabel geknallt worden.
    Aber den wilden, markerschütternden Urlaut, den Kar gehört hatte, würde er so leicht nicht wieder vergessen.
     
     

5.
     
    Auf der Straße vor dem Haus begann sich die Menschenmenge zu verlaufen. Hier hatte niemand etwas gehört.
    Doc Savage mied die Nähe seines Kabrioletts, obwohl seine scharfen Augen niemand entdecken konnten, der den Wagen beobachtete. Mit weit ausgreifenden Schritten ging er in östlicher Richtung davon, machte sich mehrmals Umwege über Parallelstraßen und war dennoch in weniger als fünfzehn Minuten am Westrand des Central Parks mit den Luxuswohnpalästen entlang der Park Avenue West.
    An der Ecke kauerte eine alte Frau und streckte ihm eine bereits nicht mehr ganz neue Zeitung hin. Doc Savage sah, daß sie an einer durchaus operablen Augenkrankheit litt. Er kaufte ihr eine Zeitung ab und kritzelte rasch etwas auf einen Zettel, den er ihr in die Hand drückte. Ein New Yorker Spezialist, der sonst nur die oberen Zehntausend behandelte, würde sie, wenn er diesen Zettel vorgelegt bekam, gern von ihrem Leiden befreien, ohne dafür auch nur einen Cent zu verlangen.
    Dieses Tun mochte für einen Mann, der gerade fünf Mörder liquidiert hatte, höchst seltsam erscheinen. Aber Doc Savage hatte es sich zum Prinzip gemacht, niemals einen Menschen vergelten zu lassen, was andere verbrachen. Nach ein paar erklärenden Worten zu der Frau wandte er sich um und ging die Park Avenue entlang.
    Er betrat eines der höchsten Appartementhäuser an dieser Seite des Central Parks und fuhr mit dem Fahrstuhl in den zwanzigsten Stock.
    Hier hatte Jerome Coffern in einem bescheidenen Drei-Zimmer-Apartment gewohnt, das beinahe ganz mit wissenschaftlichen Büchern gefüllt war. Der raffinierte kleine Sperrhaken, den Doc für alle Fälle stets bei sich trug, öffnete ihm die Wohnungstür. Er durchquerte den kleinen Vorraum. In der Tür zum Arbeitszimmer blieb er überrascht stehen.
    Jerome Coffern, dem seine Bücher über alles gingen, hatte die Gewohnheit, sie auf den Regalen so hinzustellen, daß die Buchrücken exakt mit der Vorderkante der Regale abschlossen. Jetzt standen die Bände in ungleichem Abstand zurückgeschoben.
    Ebenso waren die Chemikalien auf seinem Schreibtisch stets nach einer streng logischen chemischen Ordnung aufgebaut, Säuren, Laugen, Salze, anorganische, organische Reagenzien; jetzt standen die Flaschen zwar fein säuberlich ausgerichtet nebeneinander, aber chemisch gesehen, war die Reihenfolge völlig durcheinander gebracht.
    Das Apartment war durchsucht worden.
    Doc Savage machte sich seinerseits auf die Suche. Seinen scharfen Augen entgingen keine Einzelheiten, Hinweise auf das, wonach hier gesucht worden war, fand er in der Schreibmaschine. Jerome Coffern hatte, ehe er ein längeres Schreiben verfaßte, ein neues Farbband eingezogen. Dabei hatte die Maschine die gesamte Länge des Farbbandes betippt und ein Stück auch übertippt. Auf jenem Teil, der nur einmal beschrieben war, konnte Doc Savage die Buchstaben mühsam entziffern. Der Text lautete:
     

MITTEILUNG AN DIE POLIZEI
    Angesichts des kürzlichen Vorfalls, bei dem mich eine Kugel nur um Haaresbreite verfehlte, bin ich zu dem Schluß gelangt, daß der Versuch unternommen wird, mich zu beseitigen.

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