Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS012 - Land des Schreckens

DS012 - Land des Schreckens

Titel: DS012 - Land des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
darin nicht so groß wirkte wie er tatsächlich war.
    Obwohl Coffern hundert Meter entfernt war, konnte er all diese erstaunlichen äußeren Merkmale Doc Savages deutlich machen. Das Verblüffendste an ihm waren seine Augen. Sie waren tief braun, Goldflitter schienen darin zu flackern, und vielleicht war es das, was seinen Blick merkwürdig, beinahe hypnotisch wirken ließ.
    Jerome Coffern winkte dem Bronzemann zu.
    Doc Savage sah ihn und winkte ebenfalls.
    Mit fast jugendlichem Elan eilte der weißhaarige Coffern die Stufen hinunter. Sein Weg führte ihn zwischen hohen Büschen hindurch, so daß er die Bronzegestalt Doc Savages aus dem Blick verlor.
    Plötzlich kamen zwei Männer aus den Büschen gestürzt, direkt auf ihn zu.
    Bevor Jerome Coffern auch nur auf schreien konnte, war er bewußtlos geschlagen.
    Der Hieb, der ihm die Besinnung nahm, war mit einem dicken, unterarmlangen Bleirohr geführt worden und zertrümmerte dem weißhaarigen Chemiker vielleicht sogar die Schädeldecke. Den linken Arm zur Seite gestreckt, ging er auf dem betonierten Gehweg zu Boden.
    »Leg das Rohr auf ihn!« zischte einer der Männer.
    »Okay, Squint«, sagte der andere.
    Er steckte das Bleirohr Jerome Coffern in den Mantelausschnitt. Dann zogen sieh die beiden ein Stück zurück. Sie schienen sehr aufgeregt zu sein; ihre Hände zitterten, und dem einen hüpfte der Adamsapfel auf und ab.
    Squint fuhr mit der Hand in seinen Jackettausschnitt und zog eine merkwürdig aussehende Pistole heraus. Sie hatte zwei übereinander liegende Läufe, von denen der eine bleistiftdünn, der andere über einen Zoll dick war.
    Erst bei genauem Hinsehen war zu erkennen, daß es sich bei dem unteren um eine Druckluftkammer handelte, die Waffe also eine Luftpistole war. Squint zog den Abzug der merkwürdigen Pistole. Es gab ein seltsam hustendes Geräusch.
    Das Geschoß aus dem oberen dünnen Lauf traf Jerome Coffern mitten in die Brust. Sofort stieg an der Stelle eine kleine graue Rauchwolke auf, als habe jemand den Rauch einer Zigarette dorthin geblasen. Eine Explosion war beim Aufschlag nicht zu hören, nur ein dumpfes Patschen, als sich das Geschoß in die reglose Gestalt bohrte.
    Der aufsteigende Rauch verdichtete sich. Kleine Blitze am Rande dessen, was Jerome Cofferns hingestreckten Körper nun gerade wie eine Gewitterwolke
en miniature
umgab, zeigte an, daß bei dem Vorgang elektrische Entladung im Spiel war.
    Zwei Minuten waren vergangen. Der widerliche graue Rauch hatte sich zu einem aschfarbenen Wolkenball von gut drei Metern Durchmesser ausgedehnt. Die elektrischen Entladungen, die sich in seinem Inneren abzuspielen schienen, hatten etwas Gespenstisches. Jetzt begann die leichte Brise, die vom Hudson River hereinwehte, den Rauchball langsam aufzulösen.
    Beide Männer starrten auf das, was unter den Schwaden zum Vorschein kam – oder vielmehr, was nicht mehr zu sehen war.
    »Es – es funktioniert!« keuchte Squint und packte seinen spitznasigen Helfer aufgeregt am Arm. Er wagte es, ein zweites Mal hinzusehen und fand seine Wahrnehmung bestätigt.
    Jerome Cofferns Leiche war im Begrifflich in nichts aufzulösen – war beinahe schon verschwunden.
    Und der Auflösungseffekt beschränkte sich nicht nur auf den Körper und die Kleidung des toten Chemikers. Auch der darunter befindliche Beton des Weges zerfiel zu grauweißer Asche; ein Trichter bildete sich und inmitten des gespenstischen Aschekraters blieb merkwürdigerweise nur eines unversehrt: Ein Gebilde wie die zusammengeknüllte Stanniol-Folie einer Schokoladentafel. Als einziges blieb es von dem Verfallprozeß verschont.
    »Verschwinden wir, Squint«, zischte der eine der beiden Männer. Offenbar war ihm erst in diesem Augenblick bewußt geworden, welch vernichtende Waffe sein Begleiter in der Hand hielt. Eine Waffe, deren Geschosse feste Materie in Rauch auflösen konnten.
    »Ach was, warum bibberst du so?« sagte Squint verächtlich. Unsere Fingerabdrücke waren nur auf dem Rohr, und das ist ebenfalls in Rauch aufgegangen.«
    »Ich bib-bibber ja gar nicht. Ich meine nur, wenn wir hier noch länger herumstehen ...«
    »Damit magst du sogar recht haben«, pflichtete Squint ihm bei. Er warf noch einen lauernden Blick in die Runde, dann tauchten beide Männer ebenso schnell in den Büschen unter, wie sie daraus hervorgekommen waren.
    Kaum hatten sich die Äste hinter ihnen geschlossen, als der seltsame Auflösungsprozeß um Jerome Cofferns Leiche zum Stillstand kam. Offenbar hatte sich die

Weitere Kostenlose Bücher