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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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untersuchte ihn kritisch. Der Bart war in Alexandria hergestellt worden, der Name des Erzeugers und die Adresse waren auf die Innenseite gestempelt. Verblüfft stellte Doc fest, daß er keinen billigen Theaterbart in der Hand hielt, sondern eine ausgezeichnete Arbeit. Der Mann mit der gewaltigen Muskulatur hatte sich seine Verkleidung etwas kosten lassen, und Doc fragte sich, weshalb er nicht eine Farbe gewählt hatte, die nicht in so schroffem Mißverhältnis zu seiner blühenden Konstitution stand.
    Er ging wieder zu seiner Kabine und blieb an der Tür abrupt stehen. Die Kabine war in der Zwischenzeit durchsucht worden, und wer immer während seiner Abwesenheit hier eingedrungen war, hatte etwas von seinem Handwerk verstanden. Außerdem hatte er sich nicht die geringste Mühe gegeben, die Spuren seiner Anwesenheit zu verwischen. Er hatte ein wahres Chaos hinterlassen.
    Doc sah sich aufmerksam um und stellte bald fest, daß außer dem Gürtel mit den Schiffsnamen nichts gestohlen worden war. Er räumte notdürftig auf und ging mit seinen Männern zum Frühstück in den Speisesaal.
    Dort informierte er sie über den Diebstahl und über den Hünen mit dem weißen Bart. Renny lachte triumphierend.
    »Johnny hat sich also geirrt«, sagte er zufrieden. »Der Mann, den wir beim Schiffszahlmeister gesehen haben, ist offenbar derselbe, den Doc bei seinen Turnübungen beobachtet hat. Er will nichts von uns, soviel dürfte jetzt klar sein.«
    Long Tom blickte zu Doc.
    »Warum hast du auf den Gürtel nicht besser aufgepaßt?« wollte er wissen. »Du hättest ihn doch mitnehmen können ...«
    »Warum sollte ich? Wir haben ihn genau untersucht, und die Namen der Schiffe weiß ich auswendig.«
    »Vielleicht hätte der Gürtel irgendwann als Beweisstück dienen können.«
    »Er ist ein Beweisstück, aber dazu muß ich ihn nicht in der Tasche haben. Ich rechne damit, daß noch heute morgen ein Telegramm von Scotland Yard eintrifft, dann wissen wir Bescheid.«
    »Würdest du den Muskelmann ohne den weißen Bart wieder erkennen?« forschte Johnny.
    »Wahrscheinlich, aber er scheint eine Vorliebe für Maskeraden zu haben. Vielleicht hat er sich inzwischen einen anderen Bart angeklebt.«
    Der Rest des Frühstücks verlief schweigend, abgesehen von einer hitzigen Diskussion zwischen Monk und Ham.
    »Nachher wollen wir einige Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Zettel anstellen, der Long Tom in die Katakomben gelockt hat«, sagte Doc, als wieder alle in seiner Kabine waren. »Den hat der Einbrecher nämlich nicht gefunden. Ich hatte ihn eingesteckt.«
    »Wenn ich den Weihnachtsmann erwische, der jetzt keinen Bart mehr hat«, sagte Renny, »werde ich ihn fragen, ob er den Briefschreiber zufällig kennt.« Johnny blinzelte durch seine seltsame Brille. »Wollen wir wetten, daß der bartlose Weihnachtsmann nicht Docs Kabine durchstöbert hat?«
    Renny lachte dröhnend. »Eines Tages wirst du dich noch dazu hinreißen lassen, eine Wette abzuschließen, die du nicht mit hundertprozentiger Sicherheit gewinnst!«
    Johnny wettete leidenschaftlich gern, aber nur, wenn damit für ihn nicht das geringste Verlustrisiko verbunden war.
     
    Der Zahlmeister der
Cameronic
hatte eine Liste mit den Namen sämtlicher Passagiere, die von jedem Passagier unterschrieben war. Doc ließ sich die Liste geben und studierte sie; seine Assistenten spähten ihm über die Schultern.
    »Entsetzlich!« klagte Monk. »Diese Hieroglyphen ...«
    »Deine Handschrift ist nicht besser«, bemerkte Ham hämisch.
    Tatsächlich war Monks Unterschrift so unleserlich, daß nicht einmal Johnny, der als Altertumsforscher an die seltsamsten Schriftzeichen gewöhnt war, sie ohne Mühe entziffern konnte.
    »Da haben wir’s«, sagte Doc endlich.
    Er deutete auf einen Namen, der offenkundig von derselben Hand geschrieben worden war, die auch den Zettel für Long Tom abgefaßt hatte. Der Mann nannte sich Jacob Black Bruze.
    »Aha«, sagte Lon Tom einfältig, »also dieser Bruze hat mir einen Brief geschrieben ...«
    »Möchte jemand wetten, daß Bruze nicht mit dem Kerl identisch ist, der Pascha-Bei und seine beiden Komplicen auf dem Gewissen hat?« erkundigte sich Johnny.
    Niemand wollte wetten.
    »Laßt uns diesem Gentleman einen Besuch abstatten«, schlug Long Tom vor. »Aus dieser Liste geht hervor, daß er die Kabine siebzehn auf dem B-Deck hat «
    Sie gingen zum B-Deck.
    Doc klopfte an die Tür der Kabine Nummer siebzehn.
    Niemand antwortete. Doc drückte gegen die Tür; sie war

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