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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Boot ist es anders. Da sind dreißig oder vierzig Leute, die aussehen, als wären sie aus einem Gefängnis ausgebrochen.«
    Die Entdeckung war zwar interessant, führte aber im Augenblick nicht weiter, denn die Männer in der ersten Klasse benahmen sich keineswegs verdächtig. Eine zweite Entdeckung erwartete Doc und seine Gruppe, als sie ihre Kabinen betraten, um sich zum Abendessen umzuziehen.
    Doc hatte eine Wohn- und eine Schlafkabine belegt, und auf dem Boden der Wohnkabine lag der Skalpgürtel; anscheinend hatte jemand ihn durch ein offenes Bullauge geschleudert.
    Doc hob den Gürtel auf und inspizierte ihn; seine Begleiter drängten durch die offene Tür.
    »He!« rief Rennie auf geregt. »Seht ihr, was ich sehe?!«
    Long Tom fuhr sich nervös mit den Fingern durch die dünnen, farblosen Haare; Johnny riß sich die Brille aus dem Gesicht; Monk schnitt Grimassen; Ham spielte abwesend mit seinem Stockdegen.
    Mit dem Skalpgürtel war eine bemerkenswerte Veränderung vorgegangen. Eine weitere Stoffscheibe war hinzugefügt worden, und darauf stand der Name
Cameronic
.
    »Ich begreife das nicht«, sagte Long Tom fassungslos. »Warum hat man uns den Gürtel zurückgegeben? Will jemand uns warnen?«
    »Vermutlich nicht«, entschied Doc. »Unser Gegner ist seiner Sache ganz sicher, und er möchte uns zeigen, daß er uns nicht fürchtet.«
    »Aber weshalb hat er den Gürtel gestohlen, weshalb gibt er ihn jetzt zurück?«
    »Vielleicht hat er erfahren, daß Scotland Yard uns ein Telegramm geschickt hat.«
    Doc wandte sich an den Funker, der für die Tageswache zuständig war. Seine Vermutung bestätigte sich. Die Kopien der eingegangenen Telegramme waren durchwühlt worden, wahrscheinlich hatte jemand sich darüber hergemacht, während er, der Funker, vor der Kabine eine Zigarette geraucht hatte.
    Weitere Ermittlungen ergaben, daß die Mütze von Kapitän Stanhopes Galauniform abhanden gekommen war.
    »Der Teufel soll mich holen, wenn ich auch nur die geringste Ahnung hab, wo meine Mütze geblieben ist«, sagte er.
    Doc sah keine Veranlassung, ihn darüber aufzuklären, daß die Mütze dazu gedient hatte, die Trophäensammlung auf dem Gürtel um ein weiteres Exemplar zu vermehren.
    Doc und seine Freunde verzichteten auf das Abendessen und setzten ihre Nachforschungen fort. Um auch Ham, Monk und Long Tom, die den weißbärtigen Riesen nicht gesehen hatten, die Suche zu ermöglichen, fertigte Doc aus dem Gedächtnis eine Skizze an.
    »Wahrscheinlich ist Bruze sein echter Name«, erläuterte er. »Jedenfalls sind die Schriftzüge so flott und salopp, daß man annehmen darf, er hat den Namen schon oft geschrieben.«
    Die Suche blieb weiter ergebnislos, und kurz nach zehn Uhr trat eine neue Entwicklung ein. Einer der Matrosen gab Alarm.
    »Eins der Rettungsboote ist verschwunden!«
    Es war erstaunlich, daß jemand es offenbar geschafft hatte, das Boot lautlos und unbemerkt zu Wasser zu bringen, aber jedenfalls war es ihm gelungen. Das Boot war nicht mehr da.
    »Bruze hat endlich doch Angst gekriegt und ist ausgerissen«, meinte Monk zufrieden. »Natürlich, vor uns hat jeder Angst ...«
    »Übertreibst du da nicht ein bißchen?« fragte Ham.
    Doc war ebenfalls nicht sehr optimistisch.
    »Ich hoffe, daß Monk recht behält«, sagte er, »aber Im Augenblick können wir nicht mehr tun als ab-warten. Unsere Suche ist sinnlos, ein Mensch, der so gerissen ist wie Bruze, kann sich auf einem Schiff dieser Größe mühelos verstecken, und erst recht, wenn er sich maskiert oder verkleidet.«
     
     

6.
     
    Einige Tage vergingen ohne weitere Zwischenfälle, und Monks Verdacht, daß Bruze sich mit dem Rettungsboot abgesetzt hatte, schien sich zu bestätigen. Die
Cameronic
passierte die Straße von Gibraltar und geriet einen Tag später in stürmisches Wetter. Der Himmel war von Wolken verhangen, über das Wasser drifteten Nebelfetzen, und gelegentlich regnete es. Böen krönten die Wellen mit weißem Schaum. Der Wetterbericht meldete, daß ähnliche Bedingungen über den gesamten Atlantik herrschten, und sich voraussichtlich während der nächsten Tage nicht ändern würden.
    Einen Tag nachdem die
Cameronic
die Schlechtwetterzone erreicht hatte, stellte Doc zweifelsfrei fest, daß Bruze das Schiff nicht verlassen hatte. Doc und seine Männer befanden sich im großen Speisesaal, wo für die Passagiere ein Kabarettabend stattfand. Einige Künstler vom Broadway bezahlten damit ihre Überfahrt.
    Der Zwischenfall ereignete sich während des

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