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DS016 - Die Festung der Einsamkeit

DS016 - Die Festung der Einsamkeit

Titel: DS016 - Die Festung der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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übereifrig war. Scharf befahl er Doc, ins Zelt zurückzugehen.
    »Der arme Kerl ...«, murmelte er. »Er hätte es sich denken können ...«
    Offenkundig sprach er von seinem schläfrigen Kollegen.
    »Ja«, sagte Doc. Wenn es ihm gelang, den Posten in ein Gespräch zu verwickeln, vergaß der vielleicht, daß er ihn ins Zelt geschickt hatte. »Was wird mit ihm geschehen?«
    Der Posten machte ein finsteres Gesicht. Er sagte nichts, aber er bestand auch nicht darauf, daß Doc wieder ins Zelt ging.
    Doc überlegte. Monk konnte jeden Augenblick mit der Kiste kommen; dann lief er dem Posten in die Hände. Er mußte Monk warnen, aber das war nicht einfach.
    Scheinbar gedankenlos sang er leise vor sich hin. Das Lied war nicht besonders melodisch, und der Text war auch nicht weiter bemerkenswert und für die meisten Menschen ohnehin unverständlich. Es war auch nicht eigentlich ein Liedertext, sondern eine Warnung in der Mayasprache, die für Monk bestimmt war.
     
    Doc wartete, bis er sicher sein konnte, daß Monk ihn gehört hatte und mit der Kiste irgendwo außerhalb des Lichtkreises der Lampe lauerte.
    Dann fischte er eine Münze aus der Tasche und warf sie scheinbar spielerisch in die Luft. Er fing sie auf, warf sie wieder hoch, fing sie abermals und kicherte fröhlich wie ein Halbidiot. Der Posten sah ihm fasziniert zu. Er war nicht viel intelligenter als der Mensch, den Doc ihm vorspielte. Gespannt wartete er darauf, daß Doc die Münze verfehlte, und schließlich verfehlte er sie. Sie fiel auf die schräge Zeltwand und schlitterte in den Schnee.
    Jetzt kicherte der Posten. Doc fluchte lauthals und begann, den Schnee abzusuchen. Der Posten leuchtete ihm mit der Lampe. Doc lotste ihn hinter das Zelt, wohin die Münze unmöglich gefallen sein konnte, aber der Posten trottete gutmütig mit. »Schnell, ins Zelt!« rief Doc in der Mayasprache.
    Er rief es in einem Ton, der sich von seinen Flüchen nur unwesentlich unterschied. Er buddelte so lange im Schnee, bis er die Münze gefunden hatte. Als er das Zelt betrat, saß Monk mit unschuldigem Gesicht, in einer Ecke. Der Posten hatte ihn nicht bemerkt.
     
    Der Playboy hatte sich wieder in seine Decken gewickelt und schlief. Trotz seiner Jugend schien er ein körperliches Wrack zu sein.
    Doc berührte ihn vorsichtig. Der Playboy wälzte sich auf die andere Seite und fing an zu schnarchen. Er schlief also wirklich.
    »Wo ist der Kasten, Monk?« flüsterte Doc.
    »In einem Schneehaufen vierzig Schritte vor dem Zelt«, erwiderte Monk ebenso leise. »Wenn du meinen Fußspuren folgen könntest, würdest du ...«
    »Schon gut.« Doc schnitt ihm das Wort ab. »Halte die Stellung und mach keine Dummheiten.«
    »Willst du weg? Aber der Posten Doc zog ein scharfes Messer aus der Tasche und schlitzte die Rückwand des Zeltes auf. Er kroch hindurch und band den Schlitz mit einem Stück Schnürsenkel wieder zu. Monk türmte von innen einige Felle und Decken davor, so daß die Öffnung nicht zu sehen war.
    Im weiten Bogen schlich Doc geduckt um das Zelt und fand mit einiger Mühe Monks Fährte, die Wind und Schnee schon fast ausgelöscht hatten; er ertastete sie mehr als er sie sah. Er entdeckte den Kasten, zog sich noch weiter vom Lager zurück und klappte ihn auf. Der wichtigste Gegenstand war ein tragbares Kurzwellengerät.
    Zehn Minuten verbrachte Doc mit dem vergeblichen Versuch, Kontakt mit Ham und Long Tom aufzunehmen. Er war sehr beunruhigt. Er untersuchte das Gerät, aber anscheinend war es in Ordnung. Also war bei Ham und Long Tom etwas nicht in Ordnung ...
    Er packte das Gerät wieder ein und stopfte sich die Taschen mit dem Inhalt der Kiste voll, soviel er davon unterbringen konnte. Er vergrub den Kasten und das Funkgerät wieder im Schnee, dann kroch er zu einem der Iglus, in denen die Eskimos lebten. Er schob sich in den niedrigen Tunnel und an den kleinen Vorratsiglus vorbei in den großen, aus Eisblöcken gebauten Raum.
    Der Boden war mit Fellen bedeckt. Die Wände und die Decke waren von blakenden Tranlampen geschwärzt, und rings um den Rauchabzug in der Mitte hatte sich Ruß in dicken Schichten abgelagert. Die Lampe brannte; bei ihrem Schein sah Doc einige vermummte Gestalten, die rings um einen Eisblock, der offenbar als Couch oder Paradesessel diente, auf der Erde schliefen.
    Doc trat zu einem der Schläfer und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Aput«, sagte er. »Erschrick nicht – ich bin Doc Savage.«
    Aput schlug die Augen auf. Er war ein alter, stämmiger Mann

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