Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
huschte ins Haus und beugte sich über Johnny.
    »Little Johnny«, sagte er, »was haben Sie erfahren?«
    Der dürre Geologe sah schwerfällig zu ihm auf; anscheinend bereitete jede Bewegung ihm erhebliche Mühe. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich ... ich weiß nicht, wer ich bin ...«, sagte er schwach.
    Marquette Heller trat erschrocken einen Schritt zurück.
    »Sie sind Doc Savages Assistent«, sagte er. »Wieso, was ist passiert?«
    Johnny schüttelte wieder den Kopf. »Ich weiß nicht ...«
    Er hatte durch den Schlag auf den Kopf das Gedächtnis verloren, und was immer er in der Mine in Erfahrung gebracht hatte, war ebenfalls verloren, bis er die Amnesie überwand; Mark Heller wußte, daß es Tage, Monate oder auch Jahre dauern konnte, bis Johnny seine Erinnerung wiederfand. Er legte Johnny einen Arm um die Schultern und half ihm auf die Beine.
    »Wir müssen gehen«, sagte er. »Man wird mit Ihnen sprechen wollen ...«
    Johnny ging mechanisch mit, er bewegte sich wie ein Roboter. Marquette Heller schlug die Richtung zum Büroschuppen am Hauptschacht ein.
    »Wo ist Doc Savage?« fragte er. »Hat er das Rätsel bereits gelöst?«
    Er hoffte, daß Johnnys Erinnerung nicht völlig verschüttet war, auch war es möglich, daß der Name Doc Savage dem Geologen half, mit seinem Zustand besser oder schneller fertig zu werden.
    Johnny starrte ihn ausdruckslos an.
    »Doc Savage«, wiederholte er stumpfsinnig. »Wer ist Doc Savage?«
    Sein Gesicht zuckte, er schien sich mit aller ihm zur Verfügung stehenden Energie auf etwas konzentrieren zu wollen, aber es gelang ihm nicht.
    Marquette Heller klopfte ihm beruhigend auf die Schulter und führte ihn behutsam weiter.
     
    Um diese Zeit hing Doc Savage immer noch an dem Pfahl, der sich im Minenschacht festgeklemmt hatte. Steine und Felsen, die Dutch Scorvitch mit einer Ladung TNT in den Schacht gesprengt hatte, waren immer noch nicht zur Ruhe gekommen. In unregelmäßigen Abständen gerieten die Schuttmassen in Bewegung und drohten, Doc unter sich zu begraben.
    Ein scharfkantiger Stein traf Doc an der Hüfte und schürfte ihm die Haut ab, dann regnete es Sand; ein Brocken Erz, der einen halben Zentner wog, prallte gegen den Pfahl und knickte ihn wie ein Streichholz, Doc wurde in die Tiefe geschleudert.
    Er klatschte hart auf eine Wasseroberfläche, tauchte unter und kam wieder hoch. Er wußte, in welchem Schacht er sich befand; daß er die Karte der Mine in dem zerstörten Bürogebäude studiert hatte, zahlte sich nun aus. Er war noch immer an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte schon öfter in solcher Lage schwimmen müssen und wußte, daß er das notfalls stundenlang durchhalten konnte.
    Er schwamm einfach geradeaus. Die Richtung war im Augenblick gleichgültig, irgendwann mußte er auf eine Wand stoßen. Er gelangte zur Wand und schwamm daran entlang, bis er ein Sims direkt über dem Wasserspiegel fand. Der Vorsprung war sehr schmal, doch er genügte, um das Kinn aufzustützen, tief durchzuatmen und sich ein wenig zu erholen. Dann schwamm er weiter an der schrägen Wand des Schachts entlang.
    Er fand ein zweites Sims, das breiter war. Es gelang ihm, sich hinaufzuwälzen, dann setzte er sich aufrecht – und fing an, heftig zu niesen. Offenbar war er mit dem Ergebnis nicht recht zufrieden, denn er nieste heftiger und lauter, gewissermaßen mit aller Kraft; dabei hielt er sich die Hände dicht vor das Gesicht.
    Zwar hatte Dutch Scorvitch ihn gründlich untersucht und ihm auch die Weste mit den zahlreichen Taschen und technischen Spielereien, die er im Laufe der Jahre erfunden und entwickelt hatte, abgenommen; aber Doc hatte damit gerechnet, gefangen und durchsucht zu werden, er hatte damit rechnen müssen. Er hatte entsprechend Vorkehrungen getroffen, wie er stets Vorkehrungen traf; es war ihm zur zweiten Natur geworden, an alles zu denken und alle Eventualitäten zu berücksichtigen. Häufig kam es vor, daß er über seinen Zähnen eine Art Krone trug, mit Sprengstoff gefüllt, der eine stabile Mauer hätte zum Einsturz bringen können; Scorvitch hatte Docs Zähne nicht untersucht, er hätte auch nichts gefunden. Doc hatte nicht erwartet, Sprengstoff zu benötigen; aber im rechten Nasenloch trug er eine winzige Kapsel, die im Augenblick für ihn von unermeßlichem Wert war, und er fing sie geschickt auf. Er zerbrach die Kapsel zwischen Daumen und Zeigefinger und ließ den Inhalt auf die Verbindungskette der Handfesseln tropfen. Nach wenigen Sekunden löste die Kette

Weitere Kostenlose Bücher