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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hatten, Johnny wieder zur Besinnung zu bringen.
    »Soviel ich gehört habe, stand Dutch unter dem Eindruck, Johnny hätte etwas herausgefunden«, erläuterte Marquette. »Ich weiß nicht, was das sein könnte, aber Scorvitch hat es offenbar für wichtig gehalten.« Lakonnen war plötzlich beunruhigt. Mit einem Satz sprang er zu Johnny und sah ihm in die Augen.
    »Was ist es, Little Johnny?« fragte er. »Erzählen Sie uns alles, was Sie wissen!«
    Wieder zuckte es in Johnnys Gesicht, als bemühe er sich angestrengt, den Sinn unverständlicher Worte zu begreifen, dann berührte er vorsichtig mit der rechten Hand das schweißnasse Gesicht des weißblonden Mannes und lächelte bekümmert.
    »Wer sind Sie?« fragte er. »Was soll ich wissen?« Lakonnen stieß einen Wutschrei aus. Er wandte sich an Marquette, um von diesem Näheres zu erfragen; aber Marquette war damit beschäftigt, die Leiche auf dem Boden zu untersuchen.
    »Wer ist das?« wollte er wissen. »Wo habt ihr ihn gefunden?«
    Lakonnen zitterte.
    »Zuerst habe ich gedacht, es ist ein Indianer«, teilte er mit. »Wir haben ihn unterwegs gefunden, da hat er noch gelebt. Dann ist er in meinen Armen gestorben.«
    »Die Tomahawks«, sagte Marquette Heller, »daran kann es keinen Zweifel geben. Aber warum?«
    »Nathanialson ist auch tot«, sagte das Mädchen bedrückt. »Wie soll das alles enden ...«
    »Nathanialson?« Marquette war überrascht. »Aber ich hatte doch angenommen, daß er ...«
    Er unterbrach sich; jemand hatte an die Tür geklopft. Lakonnen öffnete. Draußen stand hoch aufgerichtet Paul P. Keewis. Sein Gesicht war ernst, er trug immer noch die Kriegsfarben der Ojibways. Er trat in die Hütte und sah die Anwesenden feindselig an.
    Im grellen Licht der nackten Glühbirne an der Decke war zu erkennen, daß Paul P. Keewis’ Gesicht unter der grellen Bemalung ungewöhnlich blaß war, und seine Stimme klang heiser.
    »Ich habe lange Zeit nicht glauben wollen, daß mein Volk von der Rückkehr der Tomahawks betroffen wird«, sagte er langsam. »Jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Es geht etwas vor, das ich nicht begreife, und ich kenne mein Volk ziemlich gut.«
    Er sah Iris Heller und Marquette an, als erwarte er von ihnen die Antwort auf seine unausgesprochene Frage. Marquette trat auf ihn zu, seine Augen funkelten. Die beiden Männer starrten einander an, als wäre ihnen plötzlich bewußt geworden, wie sehr sie einander haßten.
    »Das ist ein Ablenkungsmanöver, Pau-puk-kee-wis«, sagte Marquette kalt. »Du hast deine Leute aufgewiegelt, Dinge zu tun, deren sie sich schämen müßten!«
    Keewis musterte ihn verächtlich von oben bis unter.
    »Das sagst du mir, du Sohn eines Weißen?« flüsterte er. »Du selbst bist für die Unruhen in den North Woods verantwortlich. Wozu sonst bist du zurückgekommen?«
    Marquette Heller ballte die Fäuste. Er war einige Zentimeter kleiner als Keewis und bedeutend schlanker, aber es war zu sehen, daß er den Indianer nicht fürchtete.
    »Ich bin gekommen, um herauszufinden, was der dürre weiße Mann erfahren hat«, sagte er; er zwang sich zur Ruhe. Er erläuterte: »Der dürre weiße Mann, allgemein Little Johnny genannt, hat sich hier umgesehen, und es ist wahrscheinlich, daß er die Antwort auf alle offenen Fragen kennt. Aber ich bin auch gekommen, um mein Volk vor dem Massaker zu retten, das über die Ojibways kommen wird, wenn sie weiter Morde begehen, die ihnen angeblich vom Großen Manitou befohlen worden sind. Die Ojibways sind nämlich nicht nur dein Volk, Pau-puk-kee-wis, sie sind auch das meine ...«
    Er war nicht mehr der Mischling, der die Schulen der Weißen besucht hatte, nicht mehr der Erbe eines beachtlichen Vermögens. Er war ein Indianer, nicht anders als Keewis, der Angehörige einer Rasse, die beinahe zugrunde gegangen war, weil sie die Ehre über den Vorteil stellte und Ungerechtigkeiten nicht hinnehmen konnte.
    Plötzlich hielt Marquette ein Messer in der Hand. Keewis’ Faust zuckte zum Gürtel, riß den Tomahawk heraus und wirbelte ihn über seinem Kopf herum.
    Vielleicht verhinderten die Trommeln in diesem Augenblick einen Kampf, der unvermeidlich schien; es waren dieselben Trommeln, die Doc Savage hörte, als er aus dem Minenschacht stieg, die Trommeln mit der Botschaft, daß viele Menschen in den North Woods sterben würden.
    Jedenfalls lauschte Keewis; sein Gesicht war wie aus Stein. Marquette Heller wurde bleich. Er war der Herausforderer, er hatte Keewis beschuldigt, und jetzt war er an

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