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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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der Auseinandersetzung nicht mehr interessiert. Er hatte andere Sorgen; damit war der Kampf zu Ende, bevor er angefangen hatte.
    Aber die Trommeln verkündeten noch mehr. Sie teilten mit, daß der bronzefarbene Fremde dem Großen Manitou gehöre. Der Große Manitou hatte den Tod des bronzefarbenen Fremden beschlossen, zugleich jedoch verbot er, den Bronzemann zu töten. Der Große Manitou behielt sich dessen Tod vor und drohte allen den Untergang durch die Tomahawks der Verlorenen an, die es wagten, sich an dem Bronzemann zu vergreifen.
    Johnny auf seinem Stuhl verstand die Nachricht nicht, aber der Klang der Trommeln beunruhigte ihn, es war deutlich zu sehen. Wieder zuckte und verkrampfte sich sein Gesicht, als versuche er angestrengt, sich an etwas zu erinnern; dann wuchtete er hoch und taumelte blicklos zur Tür. Er stolperte über den Mann auf dem Boden, verlor das Gleichgewicht und prallte mit dem Kopf gegen die Wand.
    Er setzte sich auf und massierte sich die Stirn. Unvermittelt waren seine Augen nicht mehr glasig. Verstehen dämmerte darin.
    »Eine in der Tat ungewöhnliche Entdeckung, die mindestens eine ebenso ungewöhnliche Schlußfolgerung nahelegt ...«, sagte er versonnen. »Ich glaube, ich hab’s.«
    Igor Lakonnen stieß einen Freudenschrei aus und grinste von Ohr zu Ohr. Marquette Heller steckte sein Messer ein, als hätte er nie die Absicht gehabt, Keewis damit zu bedrohen, und half Johnny auf die Beine. Offenbar hatte der Zusammenprall mit der Wand Johnnys Erinnerungsvermögen wiederhergestellt.
    Iris Heller sprang auf und lief ebenfalls zu Johnny, im gleichen Augenblick ging in der Hütte das Licht aus, und der Lärm eines Handgemenges klang auf.
    Als die Lampe wieder aufflammte, war William Harper Littleton verschwunden. Man hatte ihn mitten aus einer Gruppe von vier erwachsenen Menschen heraus entführt.
     
    Johnny war wütend. Er wußte nicht recht, was mit ihm geschehen war, als er seine Erinnerung eingebüßt hatte, aber er hatte das vage Gefühl, daß sich einiges zugetragen hatte, zu dem es besser nicht gekommen wäre. Aber daß man ihn einfach wegschleppte, nachdem er gerade wieder zu sich gekommen war, konnte er nicht hinnehmen. Das war einfach zuviel.
    Es war kaum dunkel geworden, als eine eisenharte Faust ihn packte, eine zweite Hand hielt ihm den Mund zu, dann wurde er wie ein Kind hochgehoben und nach draußen transportiert. Jetzt lag er wie ein Mehlsack über einer kräftigen Schulter und wurde durch die Nacht getragen.
    Nach einigen hundert Metern wurde er sanft auf den Boden gestellt. Johnnys Laune war unterdessen noch übler geworden.
    »Das ist die größte Impertinenz, die mir je widerfahren ist!« schimpfte er. »Woher, in aller Welt, nehmen Sie das Recht ...«
    »Nicht so laut, Johnny«, sagte eine wohlbekannte Stimme leise.
    Johnny schnappte nach Luft.
    »Doc!« stieß er hervor. »Was soll das alles?«
    »Ich mußte dich dort rausholen«, sagte Doc ruhig. »Wir müssen versuchen, Monk, Ham und Renny zu retten.«
    Doc war schon wieder unterwegs; Johnny hastete durch das verfilzte Unterholz hinter ihm her.
    »Doc, ich habe eine wichtige Entdeckung gemacht!« sagte er aufgeregt.
    »Später«, sagte Doc. »Hier haben die Bäume Ohren. Deine Entdeckung muß warten, bis wir unsere Freunde befreit haben. Monk ist geschnappt worden, als er Ham und Renny befreien wollte. Wir müssen uns beeilen.«
    Johnny wollte noch etwas sagen, aber er geriet ein wenig außer Atem. Doc schien es wirklich außerordentlich eilig zu haben.
     
    Die Pfähle, an die Monk und Ham gebunden waren, standen nicht ganz anderthalb Meter weit auseinander. Seit über einer Stunde hatten die beiden Männer kein Wort mehr miteinander gewechselt, und das war seit Jahren nicht vorgekommen. Sie waren sehr deprimiert, so daß sie ihren ewigen Streit, den sie pflegten, seit sie sich kannten, vorübergehend ganz vergessen hatten.
    Etwas abseits stand Renny. Er war nicht weniger niedergeschlagen.
    »Ich kann’s noch gar nicht glauben«, sagte er. »Long Tom ist tot ...«
    Monk war besonders unglücklich. Er fühlte sich schuldig, weil er sich von den Indianern hatte fangen lassen, kurz nachdem er die Leiche des Anwalts Nathan Nathanialson entdeckt hatte; die Indianer hatten ihn im Triumph zu ihrem Lager geschleift. Wenig später war ein Indianer ins Lager gekommen und hatte atemlos mitgeteilt, daß die Tomahawks auch Long Tom erledigt hatten. Monk war der einzige, der einige Brocken Ojibway verstand; er hatte seinen

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