DS021 - Der grüne Adler
noch feststellen läßt, daß Brackenridge in Wirklichkeit ermordet wurde.«
Die Wagen rollten auf einer Hauptstraße dahin, als plötzlich Monks aufgeregte Stimme aus dem Wagenlautsprecher drang: »Kommt, so schnell wie möglich, zu Mira Lansons Wohnhaus!« ertönte seine hohe Stimme.
Renny nahm das Mikrofon vom Armaturenbrett. »Was gibt es dort, Monk?«
»Kommt schnell!« entgegnete Monk.
»Ist Ham okay?« fragte Renny zurück.
»Nein, ist er nicht!«
Doc Savage trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch, und der Wagen, dem man seine dreihundert Pferdestärken äußerlich nicht ansah, sprang wie ein losgelassener Panther los. Eine unter seiner Haube verborgene Polizeisirene, für die Doc Savage eine Sondergenehmigung hatte, heulte auf, und alle bis dahin orangefarbenen Blinkleuchten blitzten plötzlich blau. In bemerkenswert kurzer Zeit – vielleicht erschien sie ihnen deshalb so kurz, weil alle den Atem anhielten – bremste der Wagen mit kreischenden Reifen in der Querstraße bei Mira Lansons Mietshaus ab.
Monk kam ihnen bereits entgegengerannt.
Er hatte einen mittelgroßen schmächtigen Mann bei sich, den man seiner bleichen Gesichtsfarbe nach für kränkelnd, wenn nicht gar leidend hätte halten können. Es war Major Thomas J. Long Tom Roberts. Obwohl er aussah wie ein Nachtschattengewächs, erfreute er sich bester Gesundheit, und wer sich mit ihm in ein Handgemenge einließ, erlebte die Überraschung seines Lebens. Er war das elektronische Genie unter Doc Savages Helfern.
Monk quäkte: »Es geschah ganz plötzlich, ohne jede Vorwarnung!«
»Ich war auf der Rückseite des Hauses und wollte gerade die Telefonleitung anzapfen«, schaltete Long Tom sich ein.
»Und ich war auf dem Dach des Nachbarhauses«, sagte Monk, »um mir eine Stelle zu suchen, von der ich die Frontseite des Hauses beobachten konnte, ohne selber gesehen zu werden.«
»Heiliges Kanonenrohr!« rief Renny aus. »Hört mit dem Vorgeschwätz auf und sagt uns endlich, was geschehen ist.«
»Ein Kombi kam vorgefahren, und vier Männer stiegen aus«, sagte Monk. »Sie rannten ins Haus und brachten gleich darauf Mira Lanson angeschleppt. Das letzte, was wir von ihr sahen, war, wie sie in den Kombi verfrachtet wurde.«
»Und was ist mit Ham?« fragte Renny.
»Der ist spurlos verschwunden!« sagte Monk aufgeregt. »Als ich auf die Straße gerannt kam, war er nicht mehr da. Die Kerle müssen ihn bewußtlos geschlagen und ebenfalls mitgenommen haben!«
Hicky fragte eifrig: »Hatte der Kombi gelbe Räder?« Monk starrte sie an. »Woher wissen Sie das?«
Doc Savage sagte: »Konntet ihr nicht ein Taxi nehmen und dem Wagen nachfahren?«
Monk zuckte hilflos die Achseln. »Dazu war der viel zu schnell verschwunden.«
Doc Savage schien einen Augenblick zu überlegen. Dann sagte er: »Machte es wirklich den Eindruck, als ob Mira Lanson mit Gewalt weggeschleppt wurde?«
»Und ob!« quäkte Monk. »Du hättest mal sehen sollen, wie sie sich sträubte.«
»Aber könnte es nicht auch gewesen sein, daß sie nur so tat, als ob sie sich sträubte?«
»Das kann ich nicht sagen«, murmelte Monk.
»Ich möchte wetten, sie tat nur so«, sagte Hicky. Plötzlich meldete sich völlig überraschend die Polizei aus dem Wagenlautsprecher. Der Polizeifunksender war einfach auf die Frequenz gegangen, die Doc Savage benutzte, und meldete, daß der Kombi gefunden worden war.
Der Wagen war mit Benzin übergossen und angezündet worden und hatte bereits in Flammen gestanden, als ein Polizeiwagen bei ihm eintraf. Das Fahrzeug brannte immer noch, und in ihm lag eine Leiche.
Doc Savage sagte: »Monk, Renny, Johnny, nehmt den Wagen, fahrt sofort rüber und seht euch die Leiche an.« Monk war kreidebleich geworden. »Vielleicht – vielleicht ist es Ham.«
Er, Johnny und Renny bestiegen den Wagen und fuhren los. Doc Savage ging mit Long Tom und Hicky hinauf, und sie betraten Mira Lansons Wohnung.
Long Tom Roberts lächelte Hicky beifällig an, was recht überraschend war. Frauen, behauptete er immer, brachten meist nur Ärger und Schwierigkeiten, ob sie nun blond, brünett oder rothaarig waren. Andererseits pflegten sich Frauen auch nicht viel aus ihm zu machen – vielleicht, weil er so aussah, als ob er mit einem Fuß bereits im Grabe stand.
»Ich glaube«, erklärte er Hicky galant, »Doc würde Sie jederzeit gehen lassen, wenn Sie wollen. Diese Sache hier ist schließlich nicht ungefährlich.«
Hicky entgegnete: »Ich bleibe, bis wir den Cowboy Ben Duck
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