DS023 - Terror in der Navi
Traktoren dabei, die
Zephir
aus der Luftschiffhalle zu ziehen.
Hoch oben im Riesenleib des Luftschiffs lagen lang ausgestreckt mehrere Männer und verwünschten bitterlich ihr Pech.
»Ausgerechnet das muß uns passieren!« stöhnte einer.
»Daß dieser Doc Savage hier aufkreuzt!«
Einer der Männer zerrte am Schirm seiner Navy-Mütze, als ob er ihn nicht tief genug in die Augen bekommen konnte. Es war Shade.
Fuzzy, der neben ihm lag, sagte: »Laßt euch doch nicht gleich ins Bockshorn jagen! Nachdem es uns gelungen ist, als ›Sicherheitsingenieure‹ an Bord zu kommen und uns bei der Abschlußinspektion hier zu verkriechen, wird uns hier kaum noch jemand entdecken.«
»Vielleicht hat die Sache sogar ihr Gutes«, grübelte Shade laut. »Jetzt können wir diesen Savage mitsamt der
Zephir
abstürzen lassen und beides in einem Aufwasch erledigen.«
»So ist’s recht«, sagte Fuzzy. »Ob wir den Bronzekerl nun an Bord haben oder nicht – der Befehl vom Chef wird ausgeführt. Wenn die
Zephir
über dem Meer ist, lassen wir sie hochgehen.«
Sie machten sich auf lange Stunden des Wartens gefaßt.
Am Boden unten hatte Pat die Dinge dadurch für sich entschieden, daß sie mit hochgestreckter Nase über die kleine Gangway an Bord des Luftschiffs ging. Nach ihr betraten Doc, Renny, Long Tom und Captain Toy die Führergondel.
Doc stellte den großen Koffer ab und wandte sich an den Kommandanten der
Zephir
. »Sie haben Befehl, mit mir zusammenzuarbeiten, soweit dadurch nicht die Sicherheit des Luftschiffs gefährdet wird, nicht wahr?«
»Jawohl, Sir«, sagte der Kommandant.
»Ich experimentiere zur Zeit mit einem pharmazeutischen Präparat, das unter anderem gegen Luft- und Seekrankheit wirken könnte, und möchte einen Test damit machen«, sagte Doc. »Wie Sie wissen, gibt es dagegen bisher noch kein wirksames Mittel. Lassen Sie die gesamte Mannschaft antreten und jedem einen Löffel von dem Sirup verabreichen, den ich in dieser Flasche habe. Sorgen Sie bitte dafür, daß dabei niemand ausgelassen wird. Wir und Sie selbst nehmen natürlich auch je einen Löffel.«
»Das ist zwar ein reichlich ungewöhnliches Verlangen«, sagte der verwirrte Kommandant. »Aber der Admiral hat mir ausdrücklich befohlen, mich Ihren Wünschen soweit wie möglich zu fügen.«
Es gab seitens der Luftschiffmatrosen allerhand gepfefferte Bemerkungen, als ihnen Doc Savages Sirup gereicht wurde.
»Pfui!« beklagte sich einer. »Das Zeug schmeckt, als hätte eine Hexe es zusammengebraut!«
»Oder ein Trampdampfer – Smutje«
Durch die Austeilung des Sirups verzögerte sich der Abflug der
Zephir
um mehr als eine halbe Stunde. Ihr Auftrag lautete, fünfzig Seemeilen vor der Küste von New York anhand des dort meist herrschenden starken Schiffsverkehrs ihre Radareinrichtung zu erproben.
Als die Küste entschwunden und, soweit das Auge reichte, nur noch das gerippte Waschbrettmuster des Atlantiks zu erkennen war, nahm Doc Savage den Koffer zur Hand, den er an Bord gebracht hatte, und schleppte ihn über eine Aluminiumleiter zu dem Laufgang hinauf, der das Luftschiff in seiner Längsachse vom Bug bis zur Heckspitze durchlief .
Neugierig, was er mit dem Koffer vorhatte, folgten ihm Renny, Pat, Long Tom und Captain Toy.
Doc trug den Koffer zur Spitze des Luftschiffs, wo es einen Lufteintrittsstutzen gab, durch den über ein Ventilationssystem das gesamte Innere des Luftschiffs, soweit es nicht von Traggaslamellenzellen ausgefüllt war, während des Fluges automatisch durchlüftet wurde. Es war dies eine der vielen Sicherheitseinrichtungen des Luftschiffs, die verhindern sollte, daß jemand von der Besatzung durch eventuell ausströmendes, zwar nicht giftiges, aber auch nicht atembares Heliumgas zu Schaden kam.
Doc Savage öffnete den Koffer. Er enthielt vier Gasflaschen mit Druckreglern. Doc nahm die Flaschen heraus.
»Hat jeder von euch einen Löffel von dem Sirup geschluckt, den auch die Besatzung bekommen hat?« fragte er.
Renny, Long Tom und Captain Toy nickten.
»Ich nicht«, sagte Pat. »Das Zeug schmeckte einfach schauderbar. Außerdem weigere ich mich, für ein noch nicht erprobtes Medikament als Versuchskaninchen zu dienen.«
Doc sagte: »Du scheinst heute nur Weigerungen auf Lager zu haben, Pat. Zum Glück werden die Folgen, daß du das Mittel nicht genommen hast, nicht gerade tödlich sein.«
Pat fragte: »He, was willst du damit sagen?«
Anstatt ihr zu antworten, nahm Doc eine der Gasflaschen, hielt sie mit der
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