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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Sand, fetzten kleinere Büsche weg, eine riesige Staubwolke wirbelte auf; nach weiterem Dahinschlittern hatten sich die Räder vollends in den weichen Sand gegraben, die Maschine stellte sich auf die Spitze und rührte sich nicht mehr.
     
     

10.
     
    Doc Savage stemmte sich aus dem nach vorn geneigten Cockpit, zog Brille und Fliegerkappe herunter, wodurch sein eng am Kopf anliegendes Bronzehaar zum Vorschein kam, und lauschte. In der Ferne hörte er aufgeregte Rufe. Wahrscheinlich stammten sie von Soldaten, die das niedergehende Flugzeug beobachtet hatten, denn er war hier fast noch im Kampfgebiet gelandet, zweifellos auf der Delezon-Seite. Doch zum Glück waren die Rufe noch mindestens eine Viertelmeile entfernt.
    In der einen Hand die Segeltuchtasche, in der anderen eine alte Decke, die er im Cockpit gefunden hatte, glitt Doc über die schräg nach vorn geneigte Tragfläche hinab.
    Zu seiner Linken befand sich wie eine grüne Insel in der grauen Steppenlandschaft ein Restbestand von Dschungel, dem Doc bei seiner Notlandung gerade noch hatte ausweichen können. Rückwärts gehend, die Decke hinter sich herziehend, bewegte er sich darauf zu und löschte so seine Fußspuren aus. Er tat dies sehr sorgfältig, damit nicht etwa die Decke Schleifspuren hinterließ.
    Die Stimmen waren inzwischen bedenklich nahe gekommen. Doc Savage erfaßte im Sprung den untersten Ast eines Baumes, schwang sich mit artistischer Gewandtheit hinauf und war gleich darauf in der Baumkrone verschwunden.
    Ein Trupp Delezon-Soldaten kam herangetrottet. Ihre Uniformen waren grau vor Staub, und ihre verschwitzten Gesichter dreckverkrustet. In rauhem Spanisch warfen sie sich Bemerkungen über die abgestürzte Maschine zu, und als sie sie durchsucht hatten, machte der Sergeant, der den Trupp von etwa zwanzig Mann anführte, ein verblüfftes Gesicht. Er hatte erwartet, in dem Flugzeugwrack einen verletzten oder sogar toten Piloten vorzufinden, aber da war niemand. Er kratzte sich den Kopf und starrte im Sand herum, aber was er sah, waren nur die Fußspuren seiner eigenen Leute.
    »
Diablo!
« bellte er. »In dreihundert Meter Umkreis sofort alles absuchen!«
    Sternförmig schleppten sich seine müden Krieger durch die Büsche; er machte ebenfalls mit. Nur ein Mann blieb zurück – ein großer, schlaksiger Kerl. Er kam heimlich zurück, und was er vorhatte, stand deutlich in seinen vor Habgier glitzernden Augen. Er war auf Plündern aus. Einen Fuß auf die schräge Tragfläche gesetzt, griff er ins Cockpit.
    Hätte er geahnt, wie wenig die Instrumente wert waren, wäre er wohl weniger eifrig zu Werke gegangen. So aber bemerkte er die Bronzegestalt, die von hinten lautlos durch den Sand kam, erst, als er einen eisenharten Griff im Nacken spürte. Er zappelte nur einmal kurz mit seinen langen, schlaksigen Gliedern, ehe ihn Bewußtlosigkeit umfing. Seinen Angreifer hatte er gar nicht zu sehen bekommen.
    Doc Savage lud sich den Mann über die Schulter, damit keine Schleifspuren zurückblieben – ein paar Fußabdrücke mehr im Sand machten inzwischen nichts mehr aus – und trug ihn in das Dschungeldickicht.
    Fast zehn Minuten vergingen; gnadenlos brannte die jetzt schon recht hoch stehende Sonne herab. Dann kamen die ersten Männer von der Suche zurück – und mit ihnen der Sergeant. Er fragte die Männer, die nacheinander eintrafen: »Was gefunden?«
    Alle verneinten, standen in der Sonne und wischten sich den Schweiß aus den Gesichtern.
    Dann hatte jemand einen brillanten Gedanken, und er platzte auch sofort damit heraus. »
Muy simplifico!
Der Pilot wird mit dem Fallschirm abgesprungen sein. Vielleicht schon Meilen vorher, und wir haben es deshalb nicht gesehen.«
    »
Si
«, gab der Sergeant zu, wütend, daß nicht ihm dieser Gedanke gekommen war. »Vielleicht hast du recht.« Er wartete, bis die letzten Nachzügler angetrottet kamen, und befahl dann: »Los, wir marschieren weiter.«
    Zu den Nachzüglern gehörte ein riesiger Bursche mit hängenden Schultern. Er sah fast zum Verwechseln dem Mann ähnlich, der heimlich zum Flugzeugwrack zurückgeschlichen war, um zu plündern. Niemand schenkte ihm Beachtung.
    Die Soldaten, so stellte sich heraus, waren zu einer Ruhepause in der Etappe unterwegs, und sie schienen einen Urlaub auch bitter nötig zu haben. Von Disziplin konnte längst nicht mehr die Rede sein. Alles schleppte sich so gut es eben ging dahin, und als die Kolonne das kleine Frontstädtchen erreichte, in dem seine Etappe lag –

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