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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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brauchen.«
    Als Doc Savage nach seiner Schätzung etwa achthundert Meter Höhe erreicht hatte – wie zu erwarten war, hatte der Höhenmesser überhaupt nicht reagiert – nahm er leicht das Gas zurück, was den Motor etwas leiser machte.
    Er hielt mit der Maschine nordöstlichen Kurs – dorthin, wo die Front zwischen den Truppen Santa Amozas und Delezons verlaufen mußte, sofern in einem Dschungelkrieg von Front überhaupt die Rede sein konnte. Am Himmel zog sich eine aufgelockerte Wolkendecke hin, und im Osten, halb rechts voraus, ging gerade in tropischer Pracht die Sonne auf. Sein kleines Luftschiff konnte Doc nirgendwo entdecken. Es schwebte wahrscheinlich auch volle fünftausend Meter über ihm.
    Nachdem er fast eine Stunde geflogen war, waren am Boden Truppenbewegungen zu erkennen, zumeist kleinere Lastwagenkolonnen, die sich auf schmalen Dschungelstraßen dahinquälten. Er beugte sich gerade weit aus dem Cockpit, um zu beobachten, wann er die ›Front‹ überflog, als über dem Dröhnen seines Motors plötzlich ein hämmerndes Tacken hörte und in seiner linken Tragfläche Löcher auf springen sah.
    Doc Savage war ein viel zu erfahrener Pilot, um nicht zu wissen, was das bedeuten mußte. Und er brauchte sich auch keine Vorwürfe zu machen, den Gegner nicht früher entdeckt zu haben – das menschliche Auge ist nun einmal nicht dafür eingerichtet, Dinge zu erfassen, die direkt aus der Sonne kommen. Er drückte sofort den Steuerknüppel nach vorn, zu einem Sturzflug, wie er ihn der alten Maschine gerade noch zutraute; und als er sie knappe hundert Meter tiefer abfing und zu einem Immelmann-Turn ansetzte, sah er den Gegner auch, für den jetzt er selber aus der Sonne kam. Das heißt, es waren drei – einmotorige Propellerflugzeuge, Jäger einer Typengattung, wie sie seit Ende des letzten Weltkriegs überall auf der Welt als überholt galt. Aber Ace Jacksons flügellahmer ›Jenny‹ waren sie allein schon an Fluggeschwindigkeit trotzdem um ein Mehrfaches überlegen. Allerdings konnten die Propellerjäger dafür nicht auf so engem Raum wenden oder Immelmann-Turns vollführen wie Doc Savage mit seiner Maschine, sondern mußten weitgezogene Schleifen fliegen.
    Und als sie das getan hatten und weit aufgefächert gegen die Sonne anflogen, ließ sich Doc Savage auf ein geradezu phantastisches Risiko ein und griff eine der drei Maschinen an. Er brachte seine lahme Flugente in Position, bis er einen der Jäger genau in dem primitiven Visier hatte, das Jackson nachträglich vor der Windschutzscheibe der kleinen Maschine hatte anbringen lassen, und zog an beiden Bowdenzügen. In den Tragflächen begannen die Maschinengewehre zu tacken, und das Unglaubliche geschah: Dem Jäger flog ein Propellerblatt weg, ein wahrer Glückstreffer, denn nun mußte der Pilot sofort den Motor abstellen, damit der nicht durch die exzentrische Schwungkraft des Propellers aus der Halterung gerissen wurde.
    Doc Savage blieb jedoch keine Zeit, sich seines Triumphs zu freuen, was ohnehin nicht in seiner Art gelegen hätte, denn im selben Moment traf eine Feuergarbe seine Maschine voll. Einer der beiden äußeren Jäger, für den Doc nicht mitten aus der Sonne kam, hatte ihn offenbar rechtzeitig entdeckt und auf ihn eindrehen können.
    Doc Savage ließ seine Maschine absichtlich durchsacken, um möglichst rasch in Bodennähe zu kommen. In der linken Tragfläche hatte er dicht neben dem Rumpf, an einer Stelle, wo der Benzintank liegen mußte, ein Durchschußloch entdeckt. Noch zeigte der Treibstoffanzeiger, auf den wahrscheinlich ohnehin kein Verlaß war, nichts an, aber schon in Minuten konnte Doc seinen gesamten Sprit verloren haben; außerdem zog die Maschine eine unheilvoll schwarze Rauchfahne hinter sich her. Docs einziges Heil bestand jetzt darin, irgendwo in dem Dschungel, der sich unten als endlose grüne Matte dehnte, eine freie Fläche zu finden, auf der er mit seiner langsamen Maschine landen konnte – nicht aber die schnelleren Jäger, weil sie eine unvergleichlich längere Ausrollstrecke benötigten.
    Über dem Dschungelgrün in nordöstlicher Richtung fliegend, kam er schneller zu einer solchen Stelle, als er zu hoffen gewagt hatte. Der Dschungel hörte plötzlich auf und ging in eine Art buschbestandenes Steppengelände über. Sofort setzte Doc zur Landung an, denn der Motor hatte bereits zu stottern angefangen, in jener für einen Piloten unmißverständlichen Art, die anzeigte, daß der Sprit wegblieb. Die Räder berührten

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