Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Savage blickte zum Himmel, an dem sich das erste Grau des Morgens zeigte. »Es war tatsächlich meine Maschine«, sagte er. »Stimmt es, daß Sie sonst kein anderes Flugzeug hier in Alcala verfügbar haben?«
    »Allerdings.« Unwillig starrte Serrato Ace Jackson an. »Dieser Mann hier hat sämtliche verfügbaren Flugzeuge an die Front beordert. Ohne mich vorher zu fragen.«
    Ace Jackson schob das Kinn vor und sagte: »Es war ausdrücklich vereinbart worden, daß mir niemand dreinzureden hat, wenn ich die Air Force von Santa Amoza übernehme. Also brauchte ich auch niemand zu fragen.«
    Serrato lächelte gezwungen. »Na, das wird sich jetzt wahrscheinlich ändern.«
    Ace Jackson ließ ein verächtliches Schnauben hören und wandte sich dann an Doc Savage. »Eine Maschine habe ich noch, hier in Alcala, auf einem anderen Flugplatz«, sagte er. »Es ist zwar nur eine alte Kiste, meine brave Jenny, mit der ich mal hier eingetrudelt bin. Aber wenn Sie wollen, können Sie sie haben.«
    »Bringen Sie mich hin«, sagte Doc Savage.
    Zunächst aber ließ der Bronzemann die anderen stehen und ging zu einer Buschgruppe am Rande des Flugfelds hinüber. Dort hatte er, als er mit seinem Bordflug landete, eine Segeltuchtasche versteckt. Mit der Tasche in der Hand kam er zurück.
    Sie stiegen in Serratos Limousine. Serrato fuhr selbst.
    Doc hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen, und nachdem sie ein Stück gefahren waren, lehnte sich Serrato zu ihm herüber und raunte ihm zu: »Während Sie eben fort waren, haben sich Don Kurrell und Jackson gegenseitig bezichtigt, der Inka in Grau zu sein. Was halten Sie davon?«
    »Nichts«, sagte Doc Savage.
    Der Bronzemann sagte auch nichts, als er Ace Jacksons »brave Jenny« sah, was für seine meisterliche Selbstbeherrschung sprach. Zwar war »Jenny« an Propeller, Tragflächen und Leitwerk eindeutig als Flugzeug zu erkennen – eine Feststellung, die so mancher Jet-Pilot dennoch bestritten hätte. Mit Docs schnittigem kleinen Bordflugzeug war sie jedenfalls nicht zu vergleichen, sondern erinnerte eher an die Zeiten der »tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten«.
    Doc sah sich den Motor an. Die Maschine war alt, aber kürzlich überholt worden. Das einzige Neue an »Jenny« schienen die beiden Maschinengewehre zu sein, die Jackson offenbar nachträglich in die Tragflächen hatte einbauen lassen. Sie wurden durch Bowdenzüge ausgelöst, bei denen man nur hoffen konnte, daß die Tropenfeuchtigkeit die Stahlkabel noch nicht durchgerostet hatte.
    »Wissen Sie«, erklärte Jackson dazu, »die Waffen synchron durch den eigenen Propellerkreis schießen zu lassen – solche Raffinessen wollte ich ›Jenny‹ auf ihre alten Tage nun doch nicht zumuten. Mit ihr bestreitet man ja auch keine wilden Luftkämpfe mehr. Sie ist im allgemeinen schon froh, wenn sie sich ohne Belästigung halbwegs in der Luft halten kann.«
    Doc Savage kletterte über die Tragfläche in das offene Cockpit. Die Segeltuchtasche stellte er neben dem Steuerknüppel ab. Dann rief er zu Jackson hinunter, er solle den Propeller anwerfen. Jackson gehorchte. Der Motor gab heisere Hustenlaute von sich und blieb wieder stehen. Aber beim zweiten Versuch faßte er, kam zögernd auf Touren, und das heftige Zittern, das die Maschine dabei durchlief, schüttelte Staub und Blätter von den Tragflächen.
    Doc Savage sah auf das Instrumentenbrett. Der Drehzahlmesser stand auf 8200 rpm, was eine glatte Lüge war, und der Höhenmesser wies sogar fünfhundert Fuß
unter
Meereshöhe aus. Doc stellte ihn nach, schob den Gashebel vor und gab Jackson durch Handzeichen zu verstehen, daß er die Bremsklötze wegziehen könne.
    Jackson verschwand unter der Tragfläche, hielt, als er wieder auftauchte, beide Fäuste mit senkrechtem Daumen hoch, und die Maschine rollte an.
    Durch einen Trick bei der Zündungseinstellung entlockte Doc Savage dem Motor mehr Kräfte, als er eigentlich hergeben wollte, und mit dem Lärm einer ganzen Kesselfabrik donnerte die Maschine über die Grasnarbe. Als Doc den Steuerknüppel anzog, noch mehrere hundert Meter vor den niedrigen Büschen am Ende der Startbahn entfernt, kam sie auch sofort vom Boden ab und gewann sogar recht gut an Höhe.
    Von denen, die auf dem Flugfeld zurückgeblieben waren, wußte wohl nur Jackson zu würdigen, was Doc Savage da eben vollbracht hatte. »Heiliger Moses!« rief er. »Der Kerl ist ein Fluggenie. Er hat nicht mal die Hälfte des Anlaufs benötigt, den ›Jenny‹ und ich sonst immer

Weitere Kostenlose Bücher