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DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

Titel: DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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mit dem Krüppel geschehen sollte.
    »Ich hab ’n paar Dollar in der Tasche, mit denen ich sowieso zum Einstand ’n paar Runden schmeißen wollte«, erklärte Irvin schließlich. »Feiern wir heut’ abend ’ne Party und lassen wir den armen Tropf auf seiner Ziehharmonika die Musik dazu machen.«
    Damit erklärte sich auf gutes Zureden seiner Leute schließlich auch Jug Snow einverstanden.
    Der Abend verlief ohne besondere Ereignisse. Vor dem Blockhaus der Snows wurde ein Lagerfeuer angezündet, und alle ließen sich mit den Bierbüchsen, die Fatty Irvin spendiert hatte, im Kreis darum nieder. Der jüngste Rekrut der Snows erwies sich dabei als prima Kumpel und wußte im Dialekt der Kentucky-Berge immer neue Geschichten zu erzählen.
    Der arme Krüppel hingegen, der mit untergeschlagenen Beinen auf seinem primitiven Gefährt hockte, spielte nur dann und wann ein wenig auf seinem Akkordeon; viele Melodien kannte er offenbar nicht, und Fragen, auch wenn man sie ihm mitten ins Gesicht schrie, ignorierte er.
    »Der scheint tatsächlich stocktaub zu sein«, lachte ein Mann, der es gerade noch einmal mit Brüllen versucht hatte.
    »Möcht’ nur wissen, was aus der alten Jude geworden ist«, grübelte ein anderer.
    »Die hat das Schreiende Phantom entführt, das ist mal klar.«
    »Dann ist sie tot. Das Schreiende Phantom ist für uns alle der Tod.«
    »Und wer erzeugt deiner Meinung nach den Spuk?«
    »Muß ein verdammter Raymond sein!«
    »Aber die Raymonds behaupten, er sei ein Snow«, erinnerte ihn ein anderer. »Weil er schon dreimal soviel Raymonds wie Snows getötet hat.«
    »Die Raymonds sind Lügner.«
    Der Krüppel auf dem Rollwägelchen schien von dieser Unterhaltung kein Wort mitzubekommen. Er rieb an den blanken Teilen seines Akkordeons herum.
    »Ich möchte nur mal wissen, was Jug mit all dem Geld gemacht hat, das ihm zum Fenster reingeworfen wurde«, sagte ein Mann. Jug war gerade einen Augenblick ins Blockhaus gegangen.
    »Jedenfalls hilft uns da ein Unbekannter gegen die Raymonds«, gab ein anderer zur Antwort.
    Wenige Minuten später rollte der vermeintliche Krüppel unbemerkt hinter einige Büsche. Er hievte sich von seinem Rollwägelchen, lockerte seine verkrampften Beine und zog eine Grimasse. Nachdem er nun auf seinen durchaus gesunden Beinen stand, wurde ersichtlich, daß es Monk war, der, als er sich kurz die Beine vertreten hatte, wieder auf seinem fahrbaren Untersatz Platz nahm und in den Lichtschein des Lagerfeuers zurückkehrte.
    Es ging bereits auf Mitternacht zu, als von einem Berggrat im Westen plötzlich ein nachgemachter Uhu-Ruf herüberhallte. Jug rief auf die gleiche Art zurück, grinste breit und erklärte: »Jetzt werdet ihr gleich sehen, was ich mit dem vielen Geld gemacht habe, das mir zum Fenster reingeworfen wurde.«
    Ein Zug von Packpferden und Maultieren tauchte aus dem Dunkel auf, von Jugs Männern lautstark begrüßt. Die Treiber wurden zu Büchsenbier an’s Lagerfeuer eingeladen, während andere die Kisten von den Tragsätteln luden und ein paar von ihnen öffneten.
    In der ersten lag, sorgfältig in Ölpapier eingewickelt, ein modernes Schnellfeuergewehr. Auf einer anderen Kiste stand:
Vorsicht, Gas!
– und Jug befahl schroff: »Die da rührt niemand an.«
    Hinterher, als alle wieder rund um das Lagerfeuer saßen, erklärte Jug selbstgefällig: »Auf den Zetteln, die mir mit dem Geld zugeworfen wurden, stand nämlich auch genau vermerkt, wo ich das Zeug einkaufen könnte.«
    »Und warum wir das Kriegsmaterial geschenkt kriegen – stand das auch auf dem Zettel?«
    »Nein«, knurrte Jug. »Aber sind wir denn blöd und fragen lange, wenn die Sachen praktisch als Geschenk vom Himmel fallen?«
    Boten wurden in alle Richtungen losgeschickt, daß sich alle waffenfähigen Snows sofort bei der Blockhütte versammeln sollten.
    »Aber die Zimperlichen sollen lieber zu Hause bleiben, schärfte Jug den Boten noch ein. »Was wir jetzt mit den Raymonds machen, ist nämlich nichts für schwache Nerven.«
     
     

17.
     
    Als das Lagerfeuer längst ausgebrannt war und sich die Snows teils im Blockhaus, teils draußen im Gras in ihre Schlafdecken gerollt hatten, trafen sich abseits in den Büschen zwei nur schemenhaft zu erkennende Gestalten.
    Der eine Teilnehmer des verstohlenen Rendezvous war der lange »Fatty«, den die Snows für ihren Verwandten Irvin von weiter unten hielten. Der andere war der scheinbar taubstumme Krüppel, der sich per Wägelchen bewegte – Monk, aus Doc Savages

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