DS028 - Das Gold der Mayas
...«
Weiter kam er nicht. Die Uniformierten wirkten plötzlich gar nicht mehr herzlich. Finster musterten sie die beiden Männer. Renny war inzwischen ebenfalls ausgestiegen.
»Renny ...«, sagte Johnny zaghaft. »Ich glaube, wir haben uns geirrt!«
»Wir haben uns bestimmt geirrt!« brüllte Renny. »Doc wird an uns seine helle Freude haben.«
Die Soldaten fuchtelten drohend mit Gewehren und Bajonetten. Ein Offizier trat vor; er hielt eine Pistole in der Hand.
»Sie sind meine Gefangenen«, sagte er in holprigem Englisch. »Ergeben Sie sich.«
Renny stieß einen Wutschrei aus und schlug blindlings zu. Zwei Soldaten gingen zu Boden, ihre Uniformjacken verrutschten, darunter wurden Khaki-Hemden sichtbar. Johnny wirbelte herum und brach sich Bahn zum Flugzeug. Mit seiner Maschinenpistole tauchte er wieder auf, im gleichen Augenblick warf sich einer der Soldaten auf ihn. Johnny riß den Abzug durch, die Waffe feuerte Stakkato, der Soldat und einige andere Männer wurden umgemäht. Renny arbeitete sich nun auch zu der Maschine durch und holte seine Waffe. Die falschen Soldaten sanken wie Kegel um.
»Wir müssen Doc benachrichtigen!« schrie Renny.
»Warum tust du’s dann nicht?« erwiderte Johnny mit Stentorstimme. »Ich bin beschäftigt. Ich habe jetzt keine Zeit.«
Die Maschinenpistolen hämmerten, die Soldaten wichen zurück, aber die Soldaten weiter hinten gewannen neue Zuversicht. Einige brachten ein Maschinengewehr in Stellung, andere türmten davor Sandsäcke auf. Eine Geschoßgarbe prasselte in das Flugzeug, Renny und Johnny warfen sich zu Boden. Ihre Waffen waren nur mit Betäubungsmunition geladen, die keinen großen Schaden an-richten konnte.
Die beiden Männer zogen sich hinter das Flugzeug zurück, die Soldaten rückten nach. Das Maschinengewehr schoß allmählich genauer, und Renny und Johnny begannen sich damit abzufinden, daß sie sich wohl doch ergeben mußten, wenn sie hier auf diesem miesen Flugplatz in einer miesen mittelamerikanischen Stadt nicht durchsiebt werden wollten.
»Halt!« brüllte plötzlich eine Stimme aus einem Lautsprecher. »Feuer einstellen! Wir müssen sie lebend haben! Wir können sie als Geiseln benutzen!«
Das Maschinengewehr verstummte. Renny und Johnny rappelten sich auf; gleichzeitig breiteten sich beizende giftige Schwaden aus. Die Soldaten schossen jetzt mit Gaspatronen.
Johnny hustete, Renny fühlte sich wie gelähmt. Er ließ die Pistole fallen, Gestalten mit Gasmasken wälzten sich über ihn und zerrten ihn zu Boden. Johnny ging in die Knie, Renny gelang es noch einmal, die Angreifer abzuschütteln. Er taumelte zur Maschine, kroch hinein und tastete mit letzter Kraft nach dem Funkgerät. Er betätigte einen Schalter und versuchte zu schreien, aber er schaffte es nicht mehr. Bewußtlos brach er zusammen.
9.
In Docs Maschine leuchtete wieder die Kontrollampe des Funkgeräts auf. Abermals ging Long Tom auf Empfang. Eine Stimme erklang, die nur eine oberflächliche Ähnlichkeit mit der Johnnys hatte. Die Botschaft war knapp und in Anbetracht von Johnnys Vorliebe für Phrasen geradezu dürftig.
»Wir sind überwältigt worden. Gegner in der Mehrzahl.«
In Doc Savages goldenen Augen flirrte es. Er biß die Zähne zusammen und schwieg.
»Sie sind in einen Hinterhalt getappt«, stellte Monk erschüttert fest. »Aber wie ...«
»Ich begreife es auch nicht«, sagte Long Tom.
»Sie haben die Aufständischen mit den Soldaten verwechselt«, erklärte Ham. »Wahrscheinlich hatten sich die Rebellen verkleidet.«
Sie brauchten sich nicht darüber zu unterhalten, wie die Nachricht zustande gekommen war. Sämtliche Funkgeräte in Docs Flugzeugen waren mit mechanischen Sprechanlagen ausgestattet. Man brauchte nur auf einen Schalter zu drücken, und ein vorher aufgenommener Text wurde abgespielt. Für verschiedene Texte waren verschiedene Schalter vorhanden, und Renny hatte trotz seines Zustands noch den richtigen Knopf gefunden.
»Wenn niemand beobachtet hat, wie Renny oder Johnny den Knopf betätigte, können wir die Rebellen vielleicht überraschen«, meinte Ham. »Es käme auf einen Versuch an.«
»Ich komme mehr und mehr zu der Überzeugung, daß der Mann, mit dem wir es zu tun haben, ungewöhnlich intelligent ist«, sagte Doc nachdenklich. »Außerdem scheint er über ausgezeichnete Informationsquellen zu verfügen.
Woher konnte er wissen, daß Johnny und Renny nach Hidalgo unterwegs waren?«
Monk fluchte. Sobald scheinbar unlösbare Probleme
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