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DS028 - Das Gold der Mayas

DS028 - Das Gold der Mayas

Titel: DS028 - Das Gold der Mayas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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einer Hand, bizarr geformt, unförmig und grauenhaft. Die mißgestalteten Finger öffneten und schlossen sich wie Krallen.
    Avispa klappte den Mund auf, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht. Mit auf gerissenen Augen starrte er auf die Hand.
    »Eine Bagatelle«, sagte der Anführer. »Der Doppelgänger wird Sie ersetzen, und nach einiger Zeit wird er zurücktreten und das Amt Glassell übergeben. Und jetzt ...«
    Die Hand schoß vor und schloß sich um Avispas Hals, der alte Mann kreischte gellend und verlor die Besinnung.
     
    Doc Savage überquerte eben die Mauer des Palasts, als er den Schrei hörte. Dicht hinter ihm waren Renny und Johnny. Sie hofften von den Palastwachen nicht erschossen zu werden, bevor sie Gelegenheit hatten, sich zu erkennen zu geben, und vertrauten – wieder einmal – auf Docs Geistesgegenwart und seine Findigkeit, aus vertrackten Situationen ungeschoren herauszukommen.
    »Da hat jemand geschrien«, sagte Renny überflüssigerweise.
    Doc antwortete nicht. Er ließ sich zu Boden gleiten und hastete zum Palast und zu dem erhellten Fenster des Arbeitszimmers. Einige Meter weiter lag der Posten, den der Anführer überrumpelt hatte. Mit einem flüchtigen Blick stellte Doc fest, daß der Mann tot war, dann rannte er weiter.
    Er schwang sich durch das offene Fenster und beugte sich über Avispa. Der Präsident war allein, er war in seinem Sessel zusammengesackt, an seinem Hals schimmerte der blutige Abdruck einer Hand, der von Sekunde zu Sekunde deutlicher wurde. Avispa atmete nicht mehr, sein Herz hatte auf gehört zu schlagen.
    Renny und Johnny polterten ebenfalls ins Zimmer.
    »Verdammt«, sagte Johnny erschüttert. »Welche Waffe hinterläßt solche Verletzungen?«
    Die Frage war rhetorisch gemeint; er ahnte, daß auch Doc sie im Augenblick nicht beantworten konnte. Doc hatte die kleine Arzttasche abgeschnallt, die er immer unter der Kleidung bei sich trug, und nahm eine dünne Injektionsnadel und eine Ampulle heraus. Er präparierte die Spritze und stieß sie unter die Haut an Avispas Kehle.
    »Wenn die Blutung nicht in den nächsten Sekunden aufhört«, sagte Doc, »besteht keine Hoffnung mehr.«
    Er nahm eine zweite Injektionsnadel, präparierte sie ebenfalls und stach sie behutsam Avispa ins Herz. Renny und Johnny standen mit fahlen Gesichtern dabei; sie rechneten nicht ernstlich damit, daß der Präsident sich wieder erholte, aber sie begriffen, daß Doc nichts unversucht lassen wollte.
    Durch das Fenster tönte eine Stimme. Sie war durch einen Lautsprecher verstärkt und hatte eine so täuschende Ähnlichkeit mit der Avispas, daß Johnny und Renny sich betroffen ansahen. Doc achtete nicht darauf. Er beobachtete Avispa.
    »Leider muß ich bekennen, daß ich hintergangen worden bin«, sagte die Lautsprecherstimme. »Ich hatte Juan Glassell für einen Feind gehalten, ich hatte mich geirrt. Ich hatte Doc Savage und seine Männer für Freunde gehalten, und auch das war ein Irrtum.«
    Der blutige Abdruck an Avispas Hals begann allmählich zu verblassen. Doc tastete nach seinem Puls. Avispas Herz schlug wieder, wenn auch langsam und sehr schwach.
    »Ich verstehe, daß du Adrenalin injiziert hast«, sagte Renny zu Doc. »Aber was war die zweite Injektion?«
    Doc antwortete nicht. Avispa schlug die Augen auf und blickte sich entsetzt und verwirrt um.
    »Deswegen«, sagte der Lautsprecher draußen, »fordere ich euch auf, die Waffen niederzulegen!«
    Renny eilte zur Tür; sie war abgeschlossen, der Schlüssel steckte von außen. Renny holte aus und schlug zu, und die zwei Zoll dicke Tür splitterte auf.
    »Die Stimme ...«, flüsterte Avispa. »Der Mann ...!«
    Doc nickte. Er half Avispa hoch. Renny griff durch das Loch in der Tür und schloß auf. Doc führte Avispa behutsam aus dem Zimmer und den Korridor entlang zum Portal. Auf der Freitreppe stand Avispas Doppelgänger; einige Verteidiger hatten sich vor ihm versammelt. Der Doppelgänger lächelte, die Verteidiger murrten. Der Sinneswandel kam ihnen zu plötzlich, die Kapitulation erschien zu riskant.
    »Ich habe euch die Wahrheit gesagt«, erklärte der Doppelgänger ölig. »Savage ist der Initiator der Revolte, er möchte das ganze Gold im Tal der Verschollenen an sich raffen und den Staat um seinen Anteil betrügen. General Glassell hat mich vor ihm gewarnt, aber ich habe ihm nicht glauben wollen. Jetzt weiß ich, daß er recht hatte und ...«
    Er unterbrach sich. Doc Savage und der weißhaarige Präsident waren neben ihn getreten;

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